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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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vergiftet worden?, fragte er sich.
    »Was ist denn?«, fragte Arya, die seine Bestürzung bemerkte.
    Er befeuchtete seinen Mund, der unglaublich schmerzhaft trocken war, und erzählte ihr, was er durchmachte.
    Arya lachte und lehnte sich mit schweren, halb geschlossenen Lidern zurück. »Genau so soll es sein. Bei Tagesanbruch werden sich diese Empfindungen legen. Bis dahin entspanne dich und genieße es einfach.«
    Eragon rang einen Moment mit sich, ob er einen Zauber benutzen sollte, um seinen Geist zu klären – falls er dazu noch in der Lage war –, dann beschloss er jedoch, Arya zu vertrauen und ihrem Rat zu folgen.
    Während sich um ihn herum alles drehte, kam Eragon der Gedanke, wie abhängig er von seinen Sinnen war, um bestimmen zu können, was real war und was nicht. Er hätte geschworen, dass die blitzenden Lichter da waren, obwohl der rational denkende Teil seines Geistes wusste, dass es nur vom Faelnirv heraufbeschworene Erscheinungen waren.
    Er und Arya redeten weiter, aber ihr Gespräch wurde zunehmend wirr und zusammenhanglos. Trotzdem war Eragon davon überzeugt, dass alles, was sie besprachen, von ungeheurer Wichtigkeit war, obwohl er nicht hätte erklären können, warum. Auch konnte er sich nicht daran erinnern, was sie nur Augenblicke zuvor erörtert hatten.
    Einige Zeit später hörte Eragon die leisen, kehligen Klänge einer Rohrflöte, die irgendwo im Lager gespielt wurde. Zuerst dachte er, dass er sich die weichen Töne nur einbildete, aber dann neigte auch Arya lauschend den Kopf in Richtung der Musik, als hörte sie sie ebenfalls.
    Wer spielte und warum, konnte Eragon nicht sagen. Und es kümmerte ihn auch nicht. Es war, als entspringe die Melodie der Schwärze der Nacht selbst, einsam und allein wie der Wind.
    Er lauschte, den Kopf in den Nacken gelegt und die Lider beinah geschlossen, während fantastische Bilder vor seinem Inneren vorbeizogen, Bilder, die der Faelnirv heraufbeschworen und denen die Musik Gestalt verliehen hatte.
    Allmählich wurde die Melodie ungestümer, und was zuvor klagend gewesen war, wurde nun drängend. Triller folgten so dicht aufeinander, wurden so schnell, so beharrlich und kompliziert, so beängstigend, dass Eragon um die Sicherheit des Musikanten zu fürchten begann. So schnell und so talentiert zu spielen, kam ihm unnatürlich vor, selbst für einen Elf.
    Arya lachte, als die Musik einen besonders feurigen Punkt erreichte, sprang auf die Füße und hob die Arme über den Kopf. Sie stampfte mit dem Fuß auf den Boden und klatschte in die Hände – einmal, zweimal, dreimal –, dann begann sie zu Eragons großem Erstaunen zu tanzen. Ihre Bewegungen waren zuerst langsam, beinahe träge, doch schon bald beschleunigte ihr Tempo sich, bis sie in dem fieberhaften Rhythmus der Musik tanzte.
    Die Musik gipfelte bald in einem Punkt, an dem keine weitere Steigerung mehr möglich war, und wurde von da an wieder leiser und verhaltener. Schließlich verklang sie, während der Flötenspieler die Themen beendete und die Harmonien auflöste. Aber bevor die Musik abbrach, befiel ein plötzlicher Juckreiz Eragons rechte Hand. Im gleichen Moment spürte er ein Zucken tief in seinem Geist, als einer seiner Schutzzauber zum Leben erwachte und ihn vor einer Gefahr warnte.
    Eine Sekunde später brüllte über ihnen ein Drache.
    Panische Angst durchzuckte Eragon.
    Es war nicht Saphiras Brüllen gewesen.

DAS WORT EINES REITERS
     
    E
ragon griff nach Brisingr, dann stürzten er und Arya aus dem Zelt.
    Draußen taumelte Eragon und fiel auf ein Knie, als sich der Boden unter ihm zu neigen schien. Er umklammerte ein Grasbüschel und hielt sich daran fest, während er darauf wartete, dass der Schwindel sich legte.
    Als er es wagte, aufzublicken, musste er blinzeln. Das Licht der nahen Fackeln war schmerzhaft hell und die Flammen schwammen vor ihm in der Luft wie Fische, losgelöst von den mit Öl getränkten Lappen, die sie speisten.
    Mein Gleichgewicht ist gestört, dachte Eragon. Ich kann meinen Augen nicht trauen. Ich muss einen klaren Kopf bekommen. Ich muss …
    Eine Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit und er duckte sich reflexartig. Saphiras Schwanz rauschte nur wenige Zoll über seinen Kopf hinweg, traf sein Zelt, riss es nieder und zerbrach die Holzpfosten wie trockene Zweige.
    Saphira fauchte und biss Löcher in die Luft, während sie auf die Füße kam. Dann hielt sie verwirrt inne.
    Kleiner, was …
    Ein mächtiges Brausen unterbrach sie und aus der Schwärze des

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