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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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Wichtiges in der Stadt zu tun gehabt. Mit Nasuadas Zustimmung hatte er jedem Sklaven in der Stadt die Freiheit geschenkt. Er war persönlich zu den Villen und Auktionshäusern gegangen und hatte die vielen dort angeketteten Männer, Frauen und Kinder befreit. Diese Tat hatte ihm große Befriedigung verschafft und er hoffte, dass sie das Leben der Menschen verbessern würde, die er freigelassen hatte.
    Als er sich seinem Zelt näherte, sah er, dass Arya am Eingang auf ihn wartete. Eragon beschleunigte seinen Schritt, aber bevor er sie begrüßen konnte, rief jemand: »Schattentöt…!«
    Eragon drehte sich um, noch bevor das Wort zu Ende gesprochen war, und sah einen von Nasuadas Pagen heraneilen. »Schattentöterin«, wiederholte der Junge nun ein wenig atemlos und verneigte sich vor Arya. »Nasuada möchte, dass Ihr morgen eine Stunde vor Tagesanbruch in ihr Zelt kommt, damit Ihr Euch mit ihr beraten könnt. Was soll ich ihr sagen, Arya?«
    »Du kannst ihr sagen, dass ich da sein werde, wenn sie es wünscht«, erwiderte Arya und neigte leicht den Kopf.
    Der Page verbeugte sich abermals, dann fuhr er herum und rannte zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Das ist jetzt ein wenig verwirrend, weil wir inzwischen beide einen Schatten getötet haben«, bemerkte Eragon mit einem schwachen Grinsen.
    Arya lächelte ebenfalls, obwohl die Bewegung ihrer Lippen in der Dunkelheit fast nicht zu sehen war. »Wäre es dir lieber, ich hätte Varaug am Leben gelassen?«
    »Nein … nein, ganz und gar nicht.«
    »Ich hätte ihn als Sklaven behalten und nach meiner Pfeife tanzen lassen können.«
    »Jetzt ziehst du mich auf«, erwiderte er.
    Sie lachte leise.
    »Vielleicht sollte ich dich stattdessen Prinzessin nennen – Prinzessin Arya.« Er wiederholte es und genoss das Gefühl der Worte in seinem Mund.
    »Du solltest mich nicht so nennen«, versetzte sie wieder ernster. »Ich bin keine Prinzessin.«
    »Warum nicht? Deine Mutter ist eine Königin. Wie kannst du da keine Prinzessin sein? Ihr Titel ist Dröttning, deiner ist Dröttningu. Einer bedeutet ›Königin‹ und der andere …«
    »Bedeutet nicht ›Prinzessin‹«, unterbrach sie ihn. »Nicht direkt. Es gibt keine genaue Entsprechung in dieser Sprache.«
    »Aber wenn deine Mutter sterben oder abdanken würde, würdest du doch ihren Platz als Herrscherin deines Volkes einnehmen, nicht wahr?«
    »So einfach ist das nicht.«
    Arya schien keine weiteren Erklärungen geben zu wollen, daher fragte Eragon: »Würdest du gern hineingehen?«
    »Ja, das würde ich«, antwortete sie.
    Eragon hielt ihr den Eingang zu seinem Zelt auf und Arya schlüpfte hinein. Nach einem schnellen Blick auf Saphira – die zusammengerollt neben dem Zelt lag und laut und gleichmäßig atmete, während sie einschlummerte – folgte Eragon ihr.
    Er ging zu der Laterne, die an dem Pfosten in der Mitte des Zeltes hing, und murmelte: » Istalrí! «, nicht Brisingr, um das Schwert nicht zu entzünden. Die entstandene Flamme erfüllte das Innere des Zelts mit einem warmen, ruhigen Licht, das das spärlich ausgestattete Zelt beinahe behaglich erscheinen ließ.
    Sie setzten sich und Arya sagte: »Das habe ich unter Wyrdens Habseligkeiten gefunden und ich dachte, wir könnten es zusammen genießen.« Aus der Seitentasche ihrer Hose förderte sie eine geschnitzte Holzflasche zutage, die etwa die Größe von Eragons Hand hatte. Sie reichte sie ihm.
    Eragon zog den Stöpsel aus der Flasche und schnupperte an der Öffnung. Er zog die Augenbrauen hoch, als er den starken, süßen Duft von Schnaps roch.
    »Ist das Faelnirv?«, fragte er. So hieß das Getränk, das die Elfen aus Holunderbeeren und – so hatte Narí behauptet – aus Mondstrahlen herstellten.
    Aryas Lachen klang wie wohlgetemperter Stahl. »Ja, aber Wyrden hat noch etwas anderes hinzugefügt.«
    »Ach ja?«
    »Die Blätter einer Pflanze, die im östlichen Teil von Du Weldenvarden wächst, an den Ufern des Röna.«
    Er runzelte die Stirn. »Kenne ich den Namen dieser Pflanze?«
    »Wahrscheinlich, aber das ist nicht wichtig. Nur zu, trink. Es wird dir schmecken, ich verspreche es.«
    Und sie lachte wieder, was ihn stutzen ließ. Er hatte sie noch nie so gesehen. Sie wirkte unbekümmert und plötzlich wurde ihm klar, dass sie bereits ziemlich beschwipst war.
    Eragon zögerte und er fragte sich, ob Glaedr sie beobachtete. Dann hob er die Flasche an die Lippen und nahm einen Schluck von dem Faelnirv. Der Schnaps schmeckte anders, als er es

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