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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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und die Teile unserer Körper umstrukturiert hat, trat diese Schwäche zum ersten Mal zutage. Anderenfalls hätte die Krankheit vielleicht noch viele Jahre in ihm geschlummert.
    Oromis fiel zu Boden, so hilflos wie ein frisch geschlüpftes Küken, noch während Formora und ihr Drache, ein hässliches braunes Ding, auf uns zugestürzt kamen, die anderen dicht hinter ihnen. Ich sprang über Oromis hinweg und griff an. Wenn sie erkannt hätten, dass er einen Anfall hatte, hätten sie seinen Zustand ausgenutzt, um in seinen Geist einzudringen und ihn sich untertan zu machen. Ich musste sie ablenken, bis Oromis sich erholt hatte … Nie habe ich härter gekämpft als an diesem Tag. Sie waren zu viert – zu fünft, wenn man Agaravel mitrechnet. Die beiden anderen Drachen, der braune und Kialandís purpurner, waren kleiner als ich, aber ihre Zähne waren scharf und ihre Klauen schnell. Mein Zorn verlieh mir allerdings größere Kräfte als die, über die ich normalerweise verfügte, und ich brachte ihnen beiden schwere Verletzungen bei. Kialandí war so töricht, in meine Reichweite zu kommen. Ich packte ihn mit einer Klaue und schleuderte ihn gegen seinen Drachen. Glaedr schien in sich hineinzulachen. Dagegen schützte seine Magie ihn nicht. Einer der Zacken auf dem Rücken des purpurnen Drachen spießte ihn auf und ich hätte ihn an Ort und Stelle töten können, hätte der Braune mich nicht zum Rückzug gezwungen.
    Wir müssen fast fünf Minuten lang gekämpft haben, bevor ich Oromis rufen hörte, dass wir fliehen sollten. Ich trat Erde in die Gesichter meiner Feinde, kehrte zu Oromis zurück, packte ihn mit der rechten Vorderpranke und floh vom Edur Naroch. Kialandí und sein Drache konnten uns nicht folgen, aber Formora und ihr Brauner jagten uns.
    Sie holten uns weniger als eine Meile vom Wachturm entfernt ein. Wir kamen uns ein paarmal nah, dann flog der Braune unter mir hindurch und ich sah, dass Formora Anstalten machte, mit ihrem Schwert nach meinem rechten Bein zu schlagen. Sie wollte mich wahrscheinlich dazu bringen, Oromis fallen zu lassen, oder sie wollte ihn einfach mit einem Schwertstreich töten. Ich drehte mich, um ihrer Klinge zu entgehen, und statt meines rechten Beins traf ihr Schwert mein linkes und trennte es ab.
    Die Erinnerung, die in Glaedrs Geist auftauchte, vermittelte ein hartes, kaltes, kneifendes Gefühl, als sei Formoras Klinge aus Eis und nicht aus Stahl gewesen. Eragon wurde übel. Er schluckte und klammerte sich fester an seinen Sattel, dankbar dafür, dass Saphira in Sicherheit war.
    Es hat weniger wehgetan, als ihr euch vielleicht vorstellt, aber ich wusste, dass ich so nicht weiterkämpfen konnte. Daher drehte ich um und schoss, so schnell meine Flügel mich trugen, auf Ilirea zu. In gewisser Weise war Formoras Erfolg für sie von Nachteil, denn ohne die Last meines Beines konnte ich schneller fliegen als ihr Brauner und so entkam ich.
    Oromis konnte die Blutung stillen, aber mehr nicht, und er war zu schwach, um sich mit Vrael oder den anderen Ältesten der Reiter in Verbindung zu setzen und sie über Galbatorix’ Pläne zu informieren. Wir wussten, dass Galbatorix Ilirea kurz darauf angreifen würde, sobald Kialandí und Formora ihm Bericht erstattet hatten. Wenn er wartete, würde uns das nur Zeit geben, unsere Verteidigung zu verstärken, und auch wenn er damals bereits sehr stark war, so war Überraschung doch noch Galbatorix’ stärkste Waffe.
    Bei unserem Eintreffen in Ilirea stellten wir zu unserem Entsetzen fest, dass nur noch wenige unseres Ordens dort waren. In unserer Abwesenheit waren weitere Reiter aufgebrochen, um sich auf die Suche nach Galbatorix zu machen oder um sich auf Vroengard mit Vrael persönlich zu beraten. Wir überzeugten also die verbliebenen Reiter von der drohenden Gefahr und wiesen sie an, Vrael und die anderen ältesten Drachen und Reiter zu warnen. Lange wollten sie nicht glauben, dass Galbatorix eine ausreichend große Streitmacht besaß, um Ilirea anzugreifen – oder dass er so etwas überhaupt wagen würde –, aber schließlich schafften wir es, dass sie die Wahrheit erkannten. Daraufhin kamen sie zu dem Schluss, dass alle Eldunarí in Alagaësia nach Vroengard gebracht werden sollten, wo sie in Sicherheit wären.
    Es schien eine kluge Entscheidung zu sein, aber wir hätten sie stattdessen besser nach Ellesméra geschickt. Wenigstens hätten wir die Eldunarí, die sich bereits in Du Weldenvarden befanden, dort lassen sollen, wo sie waren. Dann

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