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Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
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mitmachen wollten, blieb er vor einem mit Unkraut bewachsenen Springbrunnen stehen und stützte sich mit den Armen darauf, bis er wieder zu Atem kam.
    Rings um ihn ragten die Umrisse mehrerer riesiger Gebäude auf: schemenhafte Klötze, die aussahen wie ein uralter, bröckelnder Gebirgszug. Der Springbrunnen stand in der Mitte eines riesigen quadratischen Platzes, der mit Steinbrocken übersät war.
    Er stieß sich von dem Springbrunnen ab und drehte sich langsam um sich selbst. In der Ferne konnte er das tiefe, volltönende Quaken der Frösche hören, ein seltsames Dröhnen, das besonders laut wurde, sobald einer der Riesenfrösche einstimmte.
    Sein Blick fiel auf eine gesprungene Steinplatte nicht weit von ihm. Er ging hinüber, packte sie an den Kanten und hob sie mit einem Ruck vom Boden hoch. Die Muskeln in seinen Armen brannten, als er die Steinplatte taumelnd bis an den Rand des Platzes schleppte und sie dort ins Gras warf.
    Sie landete mit einem leisen, aber befriedigenden Schlag.
    Eragon ging mit großen Schritten zu dem Springbrunnen zurück, öffnete seinen Umhang und warf ihn über den Brunnenrand. Dann ging er zu dem nächsten Trümmerbrocken hinüber – einem schartigen Keil, der von einem größeren Steinblock abgesplittert war –, schob die Finger darunter und hievte ihn sich auf die Schulter.
    Über eine Stunde lang schuftete er, um den Platz freizuräumen. Zum Teil waren die herausgebrochenen Mauerteile so groß, dass er Magie benutzen musste, um sie zu bewegen, aber meistens reichte die Kraft seiner Hände und Arme aus. Er ging methodisch vor. Er arbeitete sich Stück für Stück quer über den ganzen Platz und räumte jedes Trümmerstück aus dem Weg, egal wie groß oder klein es war.
    Schon bald war er von der Anstrengung schweißnass. Er hätte sein Wams ausgezogen, aber die Kanten der Trümmer waren oft scharf und er hätte sich geschnitten. Auch so hatte er sich schon eine Menge blaue Flecken an Brust und Schultern zugezogen und sich die Hände aufgeschürft.
    Die Arbeit half ihm, sich zu beruhigen, und da man dabei nicht viel denken musste, konnte er über alles Mögliche nachgrübeln – darüber, was er war und was er sein könnte.
    Mitten in seiner selbst auferlegten Arbeit, als er sich gerade ausruhte, nachdem er ein besonders schweres Stück Gesims weggetragen hatte, hörte er auf einmal ein bedrohliches Zischen. Als er aufschaute, sah er eine Snalglí – mit einem mindestens sechs Fuß hohen Haus – mit verblüffender Geschwindigkeit aus der Dunkelheit herangleiten. Die Kreatur hatte den wirbellosen Hals vorgestreckt, ihr lippenloser Mund war wie ein Schlitz aus Dunkelheit, der das weiche Fleisch teilte, und ihre knollenförmigen Augen waren direkt auf ihn gerichtet. Im Licht des Mondes glänzte das entblößte Fleisch der Snalglí wie Silber, genauso wie die Spur aus Schleim, die sie hinter sich herzog.
    »Letta!«, sagte Eragon. Er richtete sich auf und schüttelte Blutstropfen von seinen aufgerissenen Händen. » Ono ach néiat threyja eom verrunsmal edtha, o Snalglí. «
    Während er seine Warnung aussprach, verlangsamte die Schnecke ihr Tempo und zog ihre Augen um mehrere Zoll ein. Einige Schritte vor ihm hielt sie inne, zischte wieder, kroch dann weiter, wandte sich nach rechts und versuchte von der Seite an ihn heranzukommen.
    »Oh nein, das tust du nicht«, murmelte er und drehte sich mit ihr mit. Er sah über die Schultern, um sich davon zu überzeugen, dass keine weiteren Snalglí von hinten nahten.
    Die Riesenschnecke schien zu begreifen, dass sie ihn nicht überraschen und auf diese Weise überwältigen konnte, denn sie hielt inne, zischte und ließ die Augäpfel hin und her pendeln.
    »Du klingst wie ein Teekessel kurz vor dem Kochen«, sagte er zu ihr.
    Die Augäpfel der Snalglí pendelten noch schneller, dann ging sie auf ihn los und die Ränder ihres flachen Fußes wellten sich.
    Eragon wartete bis zum letzten Moment, dann sprang er zur Seite und ließ die Snalglí vorbeigleiten. Er lachte und schlug ihr auf die Rückseite des Hauses. »Du bist nicht allzu helle, oder?« Dann tänzelte er von der Schnecke weg und begann, sie in der alten Sprache zu verhöhnen. Er bedachte sie mit allen möglichen beleidigenden, aber durchaus passenden Namen.
    Die Schnecke schien sich vor Wut aufzublasen – ihr Hals wurde dicker und wölbte sich vor und sie öffnete das Maul noch weiter und begann nicht nur zu zischen, sondern auch zu spucken.
    Wieder und wieder glitt sie auf Eragon

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