Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Eragon 04 - Das Erbe Der Macht

Titel: Eragon 04 - Das Erbe Der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini , Michaela Link
Vom Netzwerk:
die Eldunarí: Keiner von ihnen konnte es mit Galbatorix aufnehmen. Er war zu stark, wusste zu viel. Garrow, Brom und Oromis waren alle umsonst gestorben, genau wie die vielen Krieger aller Völker, die ihr Leben im Kampf gegen das Imperium gelassen hatten.
    Die Tränen rannen Eragon über die Wangen.
    »Unterwirf dich«, flüsterte der König und packte fester zu.
    Mehr als alles andere war es die grenzenlose Ungerechtigkeit, die Eragon nicht ertrug. Es schien von Grund auf falsch, dass so viele gelitten hatten und im Kampf für eine hoffnungslose Sache gestorben waren. Es schien falsch, dass Galbatorix allein so viel Unglück anrichten konnte. Und es schien falsch, dass er der gerechten Strafe für seine Untaten entkommen sollte.
    Warum?, fragte Eragon sich.
    Da erinnerte er sich an die Vision, die Valdr, der älteste der Eldunarí, ihm und Saphira gezeigt hatte, in der die Träume von Staren gleichbedeutend mit den Sorgen von Königen geworden waren.
    »Unterwirf dich!«, brüllte Galbatorix und sein Geist lastete mit noch größerer Gewalt auf Eragon, während Splitter aus Eis und Feuer von überall her auf ihn einstachen.
    Eragon schrie auf und in seiner Verzweiflung griff er nach dem Geist von Saphira und den Eldunarí – sie wurden belagert von den wahnsinnigen Drachen unter Galbatorix’ Befehl. Unbewusst zog er etwas aus ihren Energievorräten ab. Und mit dieser Energie wirkte er einen Zauber.
    Es war ein Zauber ohne Worte, denn Galbatorix’ Magie würde nichts anderes zulassen und keine Worte hätten beschreiben können, was Eragon wollte oder was er fühlte. Eine Bibliothek voller Bücher wäre der Aufgabe nicht gewachsen gewesen. Sein Zauber war lediglich Instinkt und Gefühl, keine Sprache konnte ihn fassen.
    Was er wollte, war gleichzeitig einfach und kompliziert. Er wollte, dass Galbatorix verstand … dass er das Unrecht seiner Taten verstand. Der Zauber war kein Angriff. Es war der Versuch, etwas zu vermitteln. Wenn Eragon den Rest seines Lebens als Sklave des Königs verbringen sollte, dann wollte er, dass Galbatorix begriff, was er getan hatte, dass er es voll und ganz begriff.
    Während die Magie ihre Wirkung entfaltete, spürte er, dass Umaroth und die Eldunarí ihre Aufmerksamkeit auf seinen Zauber richteten, darum bemüht, nicht auf Galbatorix’ Drachen zu achten. Hundert Jahre verzweifelter Trauer und Wut stiegen in den Eldunarí auf wie eine tosende Welle. Die Drachen verschmolzen ihren Geist mit Eragons und begannen den Zauber zu verändern, ihn zu vertiefen, ihn zu erweitern und darauf aufzubauen, bis der Zauber weit mehr umfasste, als Eragon ursprünglich beabsichtigt hatte.
    Der Zauber würde Galbatorix nicht nur das Unrecht seiner Taten aufzeigen. Jetzt würde er ihn außerdem dazu zwingen, alle Gefühle, gute wie schlechte, zu erleben, die er seit dem Tag seiner Geburt in anderen hervorgerufen hatte. Der Zauber überstieg alles, was Eragon sich allein hätte einfallen lassen können, denn er enthielt mehr, als eine einzelne Person oder ein einzelner Drache sich ausdenken konnte. Jeder Eldunarí trug zu der Beschwörung bei und die Summe ihrer Beiträge war ein Zauber, der sich nicht nur über ganz Alagaësia erstreckte, sondern auch zurück durch die Zeit auf jeden einzelnen Augenblick bis zu Galbatorix’ Geburt.
    Es war, dachte Eragon, das größte Stück Magie, das die Drachen je gewirkt hatten, und er war ihr Instrument, er war ihre Waffe.
    Die Macht der Eldunarí rauschte durch ihn hindurch wie ein Strom, der so breit war wie ein Ozean, und er fühlte sich wie ein hohles, zerbrechliches Gefäß – als könne seine Haut unter der gewaltigen Flut, die ihn durchströmte, brechen. Wären Saphira und die anderen Drachen nicht gewesen, wäre er augenblicklich gestorben, weil der unersättliche Hunger dieser Magie ihm alle Kraft geraubt hätte.
    Um sie herum wurde das Licht der Laternen blasser und in seinem Geist schien Eragon das Echo Tausender Stimmen zu hören. Eine unerträgliche Kakofonie von ungezählten Schmerzen und Freuden, die sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit widerhallten.
    Die Falten in Galbatorix’ Gesicht vertieften sich und seine Augen begannen, aus ihren Höhlen zu treten. »Was hast du getan?«, fragte er. Seine Stimme klang dumpf und angespannt. Er trat zurück und presste die Fäuste an die Schläfen. »Was hast du getan!«
    Mit Mühe antwortete Eragon: »Dafür gesorgt, dass Ihr versteht.«
    Der König starrte ihn voller Entsetzen an. Seine

Weitere Kostenlose Bücher