Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
glaubt, sie wollten nur eine Probe von unserem, um es rückzuentwickeln und mit ihrem eigenen Rezept zu vergleichen.«
»Das ergibt genauso viel Sinn wie alles andere, was uns dazu eingefallen ist«, hielt Cooke dagegen. »Brauchen Sie sonst noch was?«
»Admiral Pollard kauft uns die Geschichte nicht ab. Wir könnten etwas mehr Material brauchen, um ihn zu überzeugen.«
»Was genau schwebt Ihnen vor?«, fragte Cooke.
»Es wäre hilfreich, wenn Sie die Geheimhaltungsstufe von Pioneers Berichten aufheben könnten«, antwortete Kyra. »Er ist jetzt außer Landes, daher wäre es für ihn keine Bedrohung mehr, wenn wir Pollard und ein paar Mitgliedern seiner Besatzung die relevanten Teile zu lesen geben.«
Cooke runzelte die Stirn. »Das wird Barron nicht gefallen, aber ich werde mit ihm darüber reden. War’s das?«
»Im Moment – ja.«
»Hier ist noch jemand, der mit Ihnen sprechen möchte.« Es herrschte eine Pause, während Cooke das Telefon weiterreichte.
»Weaver hier.« Erst jetzt merkte Kyra, dass ihr Anruf zu WINPAC weitergeleitet wurde. Weaver saß an seinem Schreibtisch, im Hintergrund hörte Kyra mehrere Leute miteinander sprechen. Anscheinend gab Weaver in seinem Büro eine kleine Party. »Ich habe Ihre Abhandlung gefunden. So ein vertrockneter alter Kerl in der WINPAC hatte noch eine Ausgabe. Sie sollten sein Büro sehen. Der scheint nie irgendwas wegzuwerfen. Überall liegt Papier herum. Jedenfalls passen die Gleichungen. Das CAD -Programm berechnet eindeutig Radarquerschnitte. WINPAC lässt gerade ein paar Testobjekte durchlaufen, um die Genauigkeit zu überprüfen, aber es sieht so aus, als hätten die Chinesen ihre eigene Verschlüsselung für den Algorithmus ausgearbeitet. Übrigens musste ich ordentlich in die Schmiergeldkasse greifen, um die Frist einzuhalten.«
»Ich werde dafür sorgen, dass Jonathan die Schulden bezahlt«, versprach Kyra.
»Er ist nicht da, oder?«, fragte Weaver.
»Nein. Ich werde also schon wieder den Kuppler für ihn spielen müssen«, antwortete Kyra.
»Das wäre nett«, sagte Weaver erfreut. »Bis bald.«
Kyra reichte dem Fähnrich das Telefon zurück und trat auf den überfüllten Gang hinaus. Dort blickte sie in beide Richtungen, ohne eine Ahnung zu haben, wie sie zum Quartier des Admirals zurückgelangen sollte.
Pollard ließ den Aktenordner auf den Tisch fallen. Diese Stryker hatte ihn ein paar Minuten zuvor einem seiner Besatzungsmitglieder gegeben und war in die Offiziersmesse 3 zum Frühstücken gegangen. Der Admiral hatte es schon immer vorgezogen, Geheimdienstberichte allein zu lesen, bevor er sich mit seinem Geheimdienststab traf, um Fragen zu stellen. Er sah keinen Grund, diese Gewohnheit für zwei Zivilisten aufzugeben, egal, was sie ihm verkaufen wollten.
Nachdem er zehn Minuten gelesen hatte, zitierte er Nagin in sein Quartier. »Was glauben Sie?«, fragte er. Er hatte zwar schon seine eigenen Schlussfolgerungen gezogen, war aber nicht so arrogant, sich für den schlauesten Menschen im Raum zu halten.
Nagin überflog noch immer den Bericht. »Also, das CAD -Programm scheint echt der Hammer zu sein.«
»Genau«, stimmte Pollard zu. »Wenn wir dieses mit den Berichten des chinesischen Spions und Mr Burkes Theorie kombinieren, sieht die Sache schon viel einleuchtender aus.« Er warf seine Brille auf den Aktenordner und lehnte sich, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, zurück.
»Wenn Burke und Stryker recht haben und die VBA Kurs auf Penghu genommen hat, könnte das Ergebnis ein großes Loch in unserem Flugdeck sein, wenn wir versuchen einzuschreiten«, sagte Nagin. »Wenn die VBA womöglich doch ein echtes Tarnkappenflugzeug besitzt und weiß, dass wir es gesehen haben, würde ein Rückzug aussehen, als hätten wir Angst. Sie würden behaupten, wir hätten uns abschrecken lassen.«
»Und damit hätten sie recht«, ergänzte Pollard. »Entweder wir schlagen der VBA die Nase sofort blutig, oder sie wird noch aggressiver. Wir werden uns das Ding später schnappen.«
» Wenn Burke und Stryker recht haben«, betonte Nagin. »Sie haben immer noch keinen eindeutigen Beweis.«
»Einen eindeutigen Beweis hat man seltener, als man denkt«, hielt Pollard dagegen. »Und Stryker hat recht. Jeder will immer diese perfekte Geheimdienstinfo, die genau sagt, was in exakt diesem Moment vor sich geht, aber diese Info gibt es nur ganz selten. Bessere Geheimdienstinformationen als die von den beiden hätten wir auch nicht bekommen, wenn wir selbst danach
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