Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
Vom Netzwerk:
unternehmen, weil er hoffte, zumindest einige der MSS -Beamten würden sie sich ansehen, statt sich auf den Straßen herumzutreiben. Inoffiziell konnte er es nicht ertragen, dem chinesischen Staatsoberhaupt zuzuhören. Seine Verfolger zwei Wagen hinter ihm hatten allerdings alles getan, außer ihm gegen die Stoßstange zu fahren, um ihn von der anstrengenden Aufgabe, allzu sehr auf Verfolger achten zu müssen, zu entlasten. Doch es war Abend, und sie mussten nah an Mitchell auffahren, um ihn in dem dichten Verkehr nicht zu verlieren. Jemanden in einer dicht bevölkerten Stadt – und nur wenige Städte hatten so viele Einwohner wie Peking – zu verfolgen war am schwierigsten. Der Verkehr war unkontrollierbar. Die Verfolgung mit mehreren Fahrzeugen entlang paralleler Nebenstraßen war noch schwieriger, als sich mit einem einzelnen Fahrzeug nahe am Zielobjekt zu halten, ohne selbst gesehen zu werden.
    »Fast da«, meldete der Fahrer, ein anderer Führungsoffizier.
    »Fahr da vorn um die Ecke«, wies Mitchell ihn an.
    Mitchells Fahrer wechselte auf die rechte Spur, bog nach rechts ab und blieb abrupt stehen, sodass auch die Autos hinter ihm abbremsen mussten. Mitchell öffnete die Tür und stieg aus, drehte sich noch einmal um und sagte zu seinem Fahrer etwas Belangloses, als wolle er ihm für die Fahrt danken. Der Fahrer nickte und drückte wieder aufs Gaspedal – er würde einfach nach Hause fahren –, während Mitchell zu Fuß in die entgegengesetzte Richtung ging.
    Die Verfolgung mit Fahrzeugen war schon schwierig, doch der plötzliche Wechsel vom Auto zu einem Fußmarsch war eine Qual. Die MSS -Offiziere hätten im Auto bleiben können, wenn sie die Chance gehabt hätten, jemanden vorab zu positionieren, um Mitchell nach dem Aussteigen weiterzuverfolgen. Mitchell hatte ohnehin nur zwei Fahrzeuge bemerkt. Das erste hatte eine rote Ampel ignoriert, war im erstbesten Moment um die Ecke gebogen und hatte so schnell beschleunigt, wie es der Verkehr zugelassen hatte.
    Damit blieb das zweite Auto. Falls sich noch weitere Verfolger in den Seitenstraßen herumtrieben, könnten sie ihn in einer oder zwei Minuten wie in einer Blase umschließen. Die Freude wollte er ihnen nicht gönnen. Der Boden würde sich vor Carl Mitchell öffnen und ihn schlucken, noch bevor seine Verfolger auch nur in seine Nähe gekommen wären.
    Die Grosse Halle des Volkes
    Peking
    »Auf unsere Bitte um Freilassung der Gefangenen erhielten wir keine Antwort. Taiwans Regierung verweigert sogar unseren Vertretern, die Gefangenen zu besuchen und abzuschätzen, ob unsere angeklagten Staatsbürger gut behandelt und den geforderten juristischen Beistand erhalten. Die Beschuldigungen sind haltlos, die Verhaftung erfolgte grundlos, die verhafteten Staatsbürger sind schuldlos. Liang muss persönlich für das Wohlergehen und die sichere Rückkehr aller Gefangenen haften.« Tian sprach seit zwei Minuten, ohne dass jemand auch nur einen Ton von sich gegeben hätte. Er las weder vom Teleprompter noch von den Papieren auf dem Podium ab, sondern hielt seine Rede frei.
    »Die Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros haben die letzten Ereignisse ausgiebig besprochen. Sie haben angesichts der ungerechtfertigten und illegalen politischen Verfolgung unserer Staatsbürger eine einstimmige Resolution verabschiedet. Wir und die Bürger dieser großartigen Nation sind uns in dieser Hinsicht einig. Dass Liang uns den Zugang zu unseren Mitbürgern verweigert, stellt einen gefährlichen Schritt dar, der die über die Formosastraße reichenden Beziehungen unterhöhlt.«
    Tian schlug mit der flachen Hand aufs Podium. »Die Verhaftung unschuldiger Bürger unserer Nation war ein Schwindel, ein erster Schritt in Richtung Trennung, ein erster Schritt in Richtung Abspaltung, ein erster Schritt in Richtung Unabhängigkeit!«
    Büro der CIA-Direktorin
    »Er ist gerade von seiner Vorlage abgewichen«, stellte Cooke fest.
    »Stimmt«, pflichtete Jonathan ihr bei. Er blätterte durch die Seiten, die Dunne ihnen geschickt hatte, und warf sie auf den Schreibtisch. »Das steht nicht im Skript. Er denkt es sich aus.«
    »Oder Tian hat den Teil mit Absicht nicht in unsere Kopie mit aufgenommen«, sagte Kyra.
    Cooke stieß ein rassistisches Schimpfwort aus, das der Senat vor ihrer Ernennung zur CIA -Direktorin nicht hätte hören dürfen.
    Peking
    Fangt mich doch, wenn ihr könnt . Mitchell blieb an der Ecke stehen und blickte dem Verkehr entgegen. Und da war es auch, das zweite

Weitere Kostenlose Bücher