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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Henshaw
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Nation, die ihr Mutterland lieben!« Tian wirkte mittlerweile entfesselt. »Wir bestehen auf einer Wiedervereinigung mit friedvollen Mitteln, aber fordert nicht unseren Willen heraus, alle Bewegungen der ›taiwanischen Unabhängigkeit‹ zu blockieren. Unsere Entschlossenheit, die Souveränität und territoriale Integrität unseres Landes zu wahren, ist unumstößlich! Taiwans Zukunft gemeinsam mit der Chinas darf durch nichts aufgehalten werden. Präsident Liang, stimmen Sie der Aufnahme von abschließenden Verhandlungen zur Wiedervereinigung unserer Nation zu!«
    Büro der CIA-Direktorin
    Cooke fuhr mit der Hand über ihr Haar. »Er hat das Wort ›Rebellion‹ verwendet.«
    »Und ›Spaltung‹ und ›Unabhängigkeit‹«, ergänzte Jonathan.
    »Ich vermute, auf eine schlechte Übersetzung können wir nicht hoffen«, überlegte Kyra laut.
    »Nein, das war korrekt übersetzt«, stimmte Cooke zu.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Kyra. Sie hatte ihre oberste Vorgesetzte während der Rede beobachtet und war sich sicher, dass sie kein Chinesisch sprach.
    »Weil die Zuhörer wie Römer reagierten, die zusahen, wie Christen den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurden.« Cooke, plötzlich müde, ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. »Ein einzelner Flugzeugträger könnte zu wenig sein.«
    Peking
    Ihrem Gefühl nach hatte Laura Mitchell eine Viertelstunde auf ihren Mann gewartet, als er sich schließlich auf den Platz neben sie sinken ließ und sie wertschätzend anblickte, bevor er nach ihrer Hand griff. Laura war kein Model, aber trotzdem sehr hübsch, was ihren chinesischen Gastgebern allerdings entging.
    Leider sah er sie nicht oft genug so schick angezogen. Sie war Sonderschullehrerin für autistische Kinder in der englischsprachigen Schule in der Nähe der Botschaft, die von vielen Diplomatenkindern besucht wurde, einschließlich ihres eigenen Sohnes. Bei dieser Arbeit brauchte sie keine Kleider und hochhackigen Schuhe, sie sah aber auch in ihrer Arbeitskleidung – Polohemd und Khakihose – gut aus. Wenn sie sich herausputzte, gab es für ihn keine andere Frau, aber er bedauerte, dass sie seinetwegen so lange Jahre fernab der Heimat leben musste. Er verdiente ihre Geduld nicht.
    »Fertig für den Abend?«, fragte sie leise. Der nächste Besucher saß drei Plätze weiter, und das allgemeine leise Gemurmel machte das Lauschen schwierig, doch sie achtete trotzdem auf ihre Worte.
    »Ich glaube, ja.«
    »Hat einer deiner Freunde versucht zu kommen?«
    »Ein paar«, antwortete Mitchell. »Ich musste sie enttäuschen.«
    »Sie werden es verkraften«, versicherte Laura ihm. Mehr als ein Mal war ihre Wohnung in Moskau von den russischen Sicherheitsbehörden als Rache für die Erniedrigung durch ihren Mann auf den Kopf gestellt worden. Die Chinesen schienen zum Glück zivilisierter zu sein. Das sparte Reinigungskosten.
    »Das hoffe ich«, erwiderte Mitchell. »So, wie sie mich in den letzten Tagen behandelt haben, möchte ich nicht erleben, wie sie sich benehmen, wenn sie wütend sind.«
    »Vielleicht würden sie nachsichtiger mit dir umgehen, wenn du mit einem von diesen hübschen Mädchen aus deinem Büro herumläufst«, erwiderte Laura. Er konnte nicht sagen, ob das als Witz gemeint war.
    »Du weißt, dass ich das nicht mag. Es ist besser, die Versuchung zu vermeiden«, erwiderte er ernst. Im Ausland eingesetzte Führungsoffiziere zeichneten sich durch eine hohe Scheidungsrate aus. Mitchell hatte die Absicht, dazu nicht beizutragen.
    »Mit Spätdienst und Überstunden hast du die perfekte Arbeit für jemanden, der eine Affäre sucht«, sagte sie. »Und eine nicht aufgeklärte Ehefrau, die nicht fragen darf, was du so treibst.«
    »Das würde ich dir nicht antun«, versicherte Mitchell ihr und drückte ihre Hand. »Das weißt du doch, oder?«
    »Ich bin noch hier«, antwortete sie.
    »Manchmal frage ich mich, warum.« Laura klang nicht sehr überzeugt, dachte er.
    »Aus reinem Mitgefühl. Eine andere Frau würde es mit dir nicht aushalten.«
    »Vielen Dank für dein Mitleid.«
    »Das habe ich nicht mit dir, sondern mit meinen Geschlechtsgenossinnen«, erwiderte sie. »Ich habe nicht gesagt, dass es andere Frauen nicht mit dir versuchen würden, aber ich schütze sie vor dir.«
    Mitchell lachte, ließ die Hand seiner Frau los und legte seinen Arm um ihre Schultern. »Du solltest für uns arbeiten.«
    »Das tue ich doch schon.« Laura gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich bekomme nur kein Gehalt

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