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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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fragte Nirvan besorgt, doch sie winkte ab.
    `Wer bist du?´
    Sie hörte die erneute Frage nicht, sondern spürte sie. Jemand oder etwas sprach mit ihr auf einer mentalen Ebene. Sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren, dann formulierte sie eine Gegenfrage: `Was machst du in meinem Kopf?´
    Es dauerte, dann bekam sie eine Antwort. `Ich bin es nicht gewohnt, mit Menschen zu sprechen ... Ich wollte dich nicht erschrecken. Es ist schon sehr lange her, dass ich zu jemand Fremdem Kontakt aufgenommen habe.´
    Minas Herz raste vor Nervosität und Angst, aber die Aufregung über die Entwicklung überwog alles. `Gut, dann wollen wir von vorne anfangen; Mein Name ist Mina, Mina von Gabriel. Ich bin ein Mensch … na ja, eigentlich bin ich nur zur Hälfte ein Mensch und zur anderen Hälfte eine Schöpfungssängerin, aber das kann ich selbst noch nicht so recht glauben. Gemerkt habe ich davon zumindest noch nichts. Ich bin erst seit wenigen Wochen auf dieser Welt, und seitdem hat sich mein ganzes Leben verändert.´
    Ihr unsichtbarer Gegenpart schwieg, dann meldete er sich zögerlich. `Ich kenne Menschen und auch Schöpfungssänger, aber du bist anders. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber in dir brennt ein helles, weißes Licht. Es ist stark!´
    `Ja´, dachte Mina zustimmend , `das mag daran liegen, dass ich auch eine Drachentochter bin.´
    Irgendwie war es Mina peinlich gewesen, das zu denken, denn wer war sie schon? Alle sagten, dass sie mit ihrer erwachten Kraft wahre Wunder bewirken konnte, aber sie fühlte sich noch wie ein normaler Teenager und nicht wie eine angehende Regentin eines ganzen Reiches. Was würde ihr geistiger Gesprächspartner von ihr denken? Würde er sie für eingebildet halten oder das Gespräch abbrechen?
    Es kam anders. Die Stimme in ihrem Kopf klang jetzt sehr interessiert und ließ einen Hauch von kindlicher Freude heraushören. `Eine Drachentochter? Unglaublich, ich dachte, die gibt es gar nicht wirklich. Ich habe Gerüchte darüber gehört, aber ich war noch nie einer Drachentochter so nahe.´ Er zögerte. `Du wirst mir aber doch nichts tun, oder? Mein Freund berichtete mir, dass die Drachentöchter besonders bösartig und gemein seien. Sie sollen nur ihr eigenes Wohl im Auge haben und wollen meistens ganze Völker vernichten.´
    Entsetzt hörte Mina, wie in der fremden Stimme tatsächlich Furcht mitschwang. `Um Himmels Willen, wer hat dir denn so etwas erzählt? Das stimmt nicht! Na gut, ich bin erst seit wenigen Tagen eine Drachentochter, aber alles, was ich über meine Vorfahrinnen weiß, ist, dass ihr Handeln von Gerechtigkeit, Gleichstellung und Zusammenhalt geprägt war. Nun, zumindest meistens. Falls eine vor mir regierende Drachentochter Fehler gemacht haben sollte, dann ist das sicherlich nicht absichtlich geschehen. Am Ende sind auch sie nur Menschen, und Menschen machen Fehler!´
    Die fremde Stimme schwieg so lange, dass Mina schon Angst hatte, dass sie sich nicht mehr melden würde.
    »Mina, was ist mit dir?« Nirvan umklammerte fest ihre Schultern und zog sie näher an sich heran. Besorgt musterte er sie.
    »Ich glaube, ich verliere den Verstand. Entweder das, oder jemand spricht mit mir in meinem Geist.«
    »Es redet jemand mit dir?« Er schaute sich um, als ob er jemanden in dem schmalen, langen Gang zu sehen erwartete, doch da war niemand.
    Sie drückte seine Hände sanft von sich fort. »Ja. Ich weiß nicht, wer es ist, aber jemand oder etwas hat mit mir Kontakt aufgenommen.«
    Er wollte noch etwas sagen, doch da hob sie ihre Hand und bedeutete ihm zu schweigen.
    `Etwas an dir erscheint mir vertrauenswürdig, Mina von Gabriel´, begann der fremde Sprecher erneut, `und ich fühle mich sehr einsam. Ich finde es schön, mich mit dir zu unterhalten, und würde mich auch sehr freuen, dich von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen.´
    `Ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde. Ich bin nur eine junge Frau, die das Schicksal auf den dunklen Kontinent getrieben hat, um den Frieden wieder herrschen zu lassen, aber ich weiß nicht, wie ich das erreiche!´
    `Frieden?´ Der Fremde schien überrascht. `Darum musst du dich nicht mehr kümmern. Mein Freund ist gerade dabei, dafür zu sorgen, dass es auf Dra'Ira nie wieder Krieg oder Kummer geben wird. Seine Lebensaufgabe ist die Befriedung der Welt, und ich habe ihm dabei geholfen, weil ich es für eine gute Sache halte. Gewalt und Krieg darf nicht über dem Leben schweben, verstehst du das?´
    `Dein Freund? Wer ist dein Freund?´
    Der

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