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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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Getreuen wurden einstimmig von den drei Elbenfürsten Hornameed sa dee, Banksia und Nadelzweig auserkoren.« Zados blickte nachdenklich gen Himmel. »Xsanthani ist ein harter Mann mit vielen Prinzipien. Man sagt, er stamme aus einer dünn besiedelten Region am Rande von Semand und sei mit strenger Hand erzogen worden, ganz nach den Gesetzen der Altehrwürdigen. Sein Name war ohne Geschichte und den meisten Jungelben unbekannt, bis er eines Tages zum engsten Berater von Banksia berufen wurde. Dann dauerte es nicht lange und er wurde zum Ratssprecher für alle gewählt.«
    Mina nickte bedächtig. »Das klingt, als sei Xsanthani ein hochinteressanter Mann. Ich würde ihn gerne einmal kennenlernen.«
    »Das wirst du, glaube mir«, sagte er in einem Ton, den Mina nicht deuten konnte. Etwas an seinen Worten ließ sie daran zweifeln, dass Zados eine gute Meinung von dem Elbengelehrten hatte. Doch bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, wechselte er das Thema: »Zumindest verfahren viele Rassen ähnlich bei der Wahl ihres Ratssprechers. Aber das schlagende und liebende Herz von Tempelburg ist und bleibt die Drachentochter. Und dies schon in der zwölften Generation.«
    »Wir rasten hier!«, rief Nirvan über die Schulter. Er war von dem Gespräch seiner Reisebegleiter sichtlich genervt. Schnaufend breitete er seine Reiseutensilien auf dem Boden aus.
    »Nirvan ist kein Freund großer Worte, wirklich«, flüsterte Nexus zu Mina. Unbemerkt war er neben sie getreten. Der Waldkobold war bedacht darauf, dass der Magier seine Worte nicht vernahm. Mina blickte nachdenklich drein, musterte Nirvan und schaute dann zu dem Kobold. »Ich weiß nicht, Nexus, irgendwie scheint ihm auch der Inhalt des Gesprächs zwischen mir und Zados nicht gefallen zu haben.«
    Jetzt bemerkte Nirvan, dass er beobachtet wurde. Seine Augen verengten sich. »Sag, du verfärbter Zwerg, hängst du dich wieder in Angelegenheiten, die dich nichts angehen?«
    »Nexus hat nichts gemacht!«, verteidigte sich der Kobold aufgebracht. »Nexus hat nichts erzählt!«
    »Was hätte er denn auch erzählen können?«, fragte Mina, doch eine Antwort erhielt sie nicht mehr. Tatsächlich setzte Nexus gerade zu einer Erklärung an, da schoss Nirvan einer Wildkatze gleich vor und ergriff ihn am Hals. Im nächsten Moment zappelte der Kobold in Augenhöhe des Magiers hilflos umher. Nexus quietschte, aber der Magier ließ ihn nicht los.
    Zados packte Nirvans Arm. »Was soll das, lass ihn los!«
    »Dieser mickrige Zwerg hängt sich gerne in Dinge rein, die ihn nichts angehen. Und wenn er den Mund aufmacht, dann kommt nur sinnloses Geblubber heraus. Wie kann man das bloß ertragen? Abgesehen davon hat ihn meine Vergangenheit absolut nicht zu interessieren. Ich habe ihm nie etwas über meine Herkunft erzählt, also was nimmt er sich heraus, darüber mit anderen zu sprechen?«
    »Nirvan«, rief Mina verzweifelt, »ich weiß nicht, wovon du sprichst! Nichts hat Nexus mir über dich erzählt! Ich habe mich mit Zados nur über den Völkerrat unterhalten!« Sie ballte ihre Fäuste. Nirvans Augen begannen rot zu glühen. Schemenhafte Lichtschlieren verdichteten sich um alle, bis Mina das Gefühl hatte, sie würde sich unter Wasser befinden und langsam nach unten gezogen werden. Es kam ihr vor, als könne sie sich nur noch in Zeitlupe bewegen. Nirvans ganzer Körper schimmerte inzwischen in einem sanften roten Licht.
    »Niemand hat von deiner Vergangenheit gesprochen«, versuchte Zados zu versichern. »Der Göttermutter Gaia zu Liebe, Nirvan, denk daran, was du Salvatorus versprochen hast!«
    Nirvan verkrampfte sich. Der Elb blickte ihn an. »Du bist hier, um einen Auftrag zu erfüllen, Magier, und wir sollen dich dabei unterstützen. Wenn du Nexus verletzt, wird dir das am Hofe der Drachentochter keinen Ruhm einbringen, und Salvatorus wäre zutiefst enttäuscht, willst du das? Willst du all das, was du in den letzten Monaten erreicht hast, wegen einem Anflug von Unbeherrschtheit verlieren?« Zados sprach eindringlich, aber ruhig, während er besorgt Nirvan anblickte. Auf Mina wirkte er, als sei er trotz seines Appells bereit, seinem kleinen Freund notfalls mit Gewalt zu helfen. Etwas in seiner Mimik wirkte dabei ausgesprochen menschlich.
    Für einen Moment sagte keiner etwas, bis Nirvan die Stille brach. »Was interessieren mich Ruhm und Ehre? Dort, wo ich herkomme, spielt das keine Rolle, dort gilt nur das Gesetz des Stärkeren!«
    Er lockerte seinen Griff nicht, und Nexus lief

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