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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Thamm
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zu Mina. »Nur unter vier Augen. Kinder und Zwerge haben hierbei nichts zu suchen.«
    »Ich bin ein Kobold, Mensch, kein Zwerg!«, zischelte Nexus zurück, dennoch schritt er zu Mina und reichte ihr die Hand. »Komm, Mina. Nexus kennt eine schöne Legende meines Volkes, die ich dir am Lagerfeuer erzählen möchte.«
    Mina zögerte, dann ergriff sie seine Hand und folgte ihm. Nirvan wartete, bis beide außer Hörweite waren. »Es ist etwas geschehen«, flüsterte er leise wie der Wind. Jeder Unterton von Spott oder falschem Zorn war verschwunden. Er wirkte nervös.
    »Was meinst du?«, fragte Zados. »Ich habe bereits vor Tagen einen Riss in unserem magischen Gefilde gespürt, Elb. Ich habe nichts davon erzählt, da ich mir nicht sicher sein konnte, ob es nicht ein Echo meines eigenen Dimensionssprunges war. Jetzt aber, vor wenigen Augenblicken, habe ich erneut etwas gespürt, stärker und mächtiger als zuvor. Etwas Großes ist zwischen den Welten gewandelt. Jemand hat kurz hintereinander zwei Dimensionssprünge gewagt, und ich war es nicht.«
    »Wie kann das sein?« Zados‘ Wut über Nirvan war verflogen. »Ich dachte, die Gabe, ein Tor zwischen den Welten zu öffnen, sei so selten, dass nur alle drei Jahrhunderte jemand geboren wird, der dazu fähig ist.« Seine sonst so glatte Stirn legte sich in feine Falten. »Ist jemand in Minas Welt eingedrungen oder umgekehrt?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Und zurzeit kenne ich eine Handvoll Begabte, die dazu fähig wären, soviel zu deiner Theorie mit den dreihundert Jahren.« Er neigte den Blick. »Und die meisten davon leben auf dem dunklen Kontinent.« Einen Augenblick lang lauschte er in den Nachtwind, dann fuhr er energisch fort. »Hör zu, Elblein. Du magst von mir denken, was du willst, aber ich irre mich nicht, wenn ich dir sage, dass jemand ein Tor zwischen den Welten für einen mächtigen Übergang geöffnet hat. Der Durchgang war auf jeden Fall groß genug, um zehn ausgewachsene Männer hindurchzuschicken. Wer auch immer mit den Energieströmen der Magie spielt, hat etwas Besonderes vor.«
    Zados‘ grüne Augen funkelten gefährlich. »Jemand ist auf deiner Spur, Magier. Jemand, der mit dem dunklen Kontinent zusammenarbeitet, hat deine Fährte aufgenommen und ist in Minas Welt gelangt. Man wird versuchen herauszufinden, was du dort getan hast, und wenn man von Mina erfährt, schwebt sie in höchster Gefahr.«
    »Keiner wird von ihr erfahren. Ich habe dafür gesorgt, dass sich kein Mensch an sie erinnert.«
    Überrascht zuckte Zados zusammen. »Wie meinst du das?« Nirvans Gesicht wurde von einem fast gefährlichen Grinsen geziert. »Unterschätze niemals meine Macht, Halbblut. Obwohl es in Minas Welt kaum Quellen der Magie gibt, habe ich dennoch Möglichkeiten gefunden, dort meine Macht wirken zu lassen. Als ich Mina geholt habe, habe ich sie eingesetzt. Alle Menschen, die jemals mit ihr Kontakt hatten, sie kannten oder liebten, haben sie vergessen. Sie ist aus allen Gedanken ausgelöscht, als wenn es sie niemals gegeben hätte. Auf diese Art habe ich sichergestellt, dass sie von niemandem vermisst wird.«
    Die feinen Lippen des Elbenkriegers bebten. Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. »Wie konntest du das tun? Verstehst du denn, was du Mina damit angetan hast?«
    Nirvan zuckte desinteressiert die Schultern. »Menschen sind so leicht zu manipulieren. Wenn sie keine überirdische Liebe und Sehnsucht füreinander empfinden, kostet es gar nicht so viel Kraft, jemanden aus den Erinnerungen auszuradieren. Und es war nur zum Wohle unseres Auftrages.«
    Zados zog sich einen Schritt zurück. Verachtung spiegelte sich in seinem Gesicht wider. »Mina darf davon nichts erfahren. Ich weiß nicht, wie sie die Nachricht aufnehmen würde. Diese Menschen waren ihre Freunde, ihre Familie, und nun gibt es solche Bindungen nur noch in ihren Erinnerungen. Wenn sie das erfährt, könnte es unsere ganze Mission gefährden.«
    »Ich werde es ihr nicht sagen. Wichtig ist doch nur, dass mögliche Verfolger in ihrer Welt nichts finden werden, was auf Minas Existenz hinweist. Das Einzige, was unbekannte Reisende finden werden, sind leere Menschenköpfe. Keiner wird ihnen von dem scheinbar so klugen Mädchen erzählen, das zufälligerweise eine hoch interessante Seelenfarbe hat und ein kostbares Amulett unter der Kleidung verbirgt.«Nirvan fuhr sich mit den Fingern über die Stirn. Er schien noch Schmerzen zu haben. Seine braunen Augen wirkten müde. »Ich denke, wir

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