Erben der Macht
jemand hier rausbringt?“ Er lächelte bitter. „Am besten liefern Sie mich gleich bei Kay ab, damit ich es hinter mich bringen kann.“
Gressyl blickte ihn überrascht an. „Kay? Ein Sukkubus?“
McBride nickte. „Sie hat mir aufgrund ihrer sukkubischen Natur einen schönen Tod versprochen. Ich kann nur hoffen, dass sie ihr Wort hält.“
Gressyl grinste. „Das wird sie.“
„Und was gibt es da zu grinsen, Gressyl?“, wollte Devlin wissen.
„Kay residiert in Cleveland. Dort lebt auch Sam Tyler. Sie wird spüren, wenn Kay McBride tötet. Und dann möchte ich um nichts in allen Welten in Kays Haut stecken.“
Bronwyn blickte ihn verständnislos an. „Wieso nicht? Wer ist diese Sam Tyler?“
Gressyl zuckte mit den Schultern. „Eigentlich ist sie auch ein Sukkubus. Oder war es zumindest mal. Wenn es stimmt, was über die unterweltlichen Informationskanäle sogar bis in diese Welt hinein gemunkelt wird, dann ist sie seit ein paar Wochen die rechtmäßige Königin der Unterwelt. Außerdem gibt es das Gerücht, dass sie einen Engel als Vater hat. Jedenfalls sind zwei Dinge sicher. Sam Tyler beschützt die Menschen, und sie ist die mächtigste Dämonin nach Luzifer. Möglicherweise übertrifft ihre Macht sogar seine. Mit anderen Worten, sie ist die letzte Person in nicht nur dieser Welt, mit der sich Kay anlegen sollte.“ Er nickte McBride zu. „Mit einem Menschen einen Deal zu schließen, der ihn das Leben kostet, war daher eine sehr dumme Idee.“
McBride lachte bitter. „Da haben Sie recht. Vollkommen.“
Bronwyn schüttelte den Kopf. „Warum sind Sie diesen Deal eingegangen, Mr. McBride?“
Er sah ihr in die Augen. „Um Sie zu finden, Bronwyn, und Sie in Sicherheit zu bringen, nachdem unser Bote getötet worden war, der Sie an Ihrem Geburtstag abholen sollte. Wir hatten gehofft, dass Sie Devlin zu dem Zeitpunkt noch nicht begegnet wären. Und um das zu verhindern und dafür zu sorgen, dass die Ke’tarr’ha-Dynastie mit Ihnen ein für alle Mal ausstirbt, war ich nur zu gern bereit, mein Leben zu opfern.“
Bruder Thomas klebte den Verband an ihrem Arm mit ein paar Pflasterstreifen fest. Bronwyn bedankte sich mit einem Lächeln und einem Nicken. Er nickte zurück und stand auf.
Sie hörte ein Stöhnen und blickte zur Seite. Lilith, die immer noch ein Stück entfernt am Boden hockte, war zur Seite gekippt. Ihre Hände, die sie auf den Bauch gepresst hielt, waren voller Blut und ihre Kleidung über dem Bauch blutgetränkt.
„Lilith!“ Bronwyn hatte geglaubt, dass sie nur benommen gewesen wäre und unter Schock stand. Von ihrer Verletzung hatte sie nichts bemerkt.
Bruder Thomas ging zu ihr und untersuchte ihre Wunde. Gressyl trat zu ihm, legte die Hand auf die Verletzung und heilte sie. Lilith kam wieder zu sich und blickte sich erstaunt um. Bruder Thomas stützte sie, zog ihre Bluse zur Seite und vergewisserte sich, dass sie wirklich geheilt war. Er reichte ihr auch die Flasche Wasser, die Gressyl mit einem Bringzauber geholt hatte und ihr hinhielt.
Bronwyn winkte Gressyl zu sich. „Gibt es eine Möglichkeit, dass McBride diesen Deal nicht erfüllen muss?“ Sie sprach flüsternd, damit McBride es nicht hörte. Sie wollte in ihm keine Hoffnungen wecken, die nicht erfüllt werden konnten.
Gressyl schüttelte den Kopf. „Diese Deals werden magisch besiegelt. Wenn einer der beiden Beteiligten versucht, sich davor zu drücken, wird er auf sehr grausame Weise von der dadurch verursachten, eh, magischen Rückkopplung getötet.“
Bronwyn seufzte. „Er hat den Tod trotz allem nicht verdient.“
„Da bin ich anderer Meinung“, sagte Gressyl kalt.
„Den hat er sich selbst zuzuschreiben“, erinnerte Devlin sie. Er hatte die Arme um sie gelegt und hielt sie, fest und sicher. „Aber ich stimme dir insofern zu, dass er das Beste gewollt hat, obwohl er es dadurch noch schlimmer gemacht hat.“
Gressyl wiegte den Kopf. „Er muss seinen Deal erfüllen. Daran führt kein Weg vorbei.“ Er zuckte vielsagend mit den Schultern.
Bronwyn nickte. „Dann bring ihn bitte zu dieser Kay. Aber wenn es möglich ist, tue bitte Folgendes.“ Sie winkte ihn näher heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Gressyl nickte. „Ich kann nicht versprechen, dass das geht. Aber ich tue mein Möglichstes.“ Er ging zu McBride. „Kommen Sie. Ich liefere Sie wunschgemäß bei Kay ab.“ Er verschwand mit ihm.
Morran kehrte zurück. „Alle Menschen sind an dem Ort, zu dem sie wollten. Ich habe sie wie befohlen
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