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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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eine Menge darum geben, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte. Dann wäre ich dem Orden niemals beigetreten.“
    Bronwyn lächelte müde. „Hinterher ist man immer klüger.“ Sie fühlte sich ausgelaugt und erschöpft und sehnte sich nach Ruhe. Nach einem Ort, an dem sie erst einmal schlafen konnte und genau wie Thomas McPherson anfangen konnte, zu begreifen, dass sie und Devlin noch lebten. Dass sie eine Zukunft hatten. Doch welche Zukunft hatte Lilith?
    „Mr. McPherson, wenn Sie die Wahl hätten, sagen wir in der Art, dass eine gute Fee Ihnen einen Wunsch erfüllt, was würden Sie mit Ihrem Leben anfangen?“
    Er antwortete , ohne zu zögern. „Ich würde versuchen, ein Leben zu führen, bei dem ich so viel Gutes tun kann wie nur möglich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Da ich als Sanitäter ausgebildet bin, würde ich versuchen, als solcher Arbeit zu finden und so viele Leben retten, wie ich nur kann. Aber gute Feen gibt es nun mal nicht.“
    „Nein. Aber zwei ehemalige Halbdämonen, die vollständig Menschen geworden sind und über ein paar sehr nützliche weltliche Beziehungen verfügen.“ Bronwyn blickte McPherson an. „Wir können Ihnen helfen, diese Zukunft aufzubauen.“
    Sein Gesicht nahm einen misstrauischen Ausdruck an. „Zu welchen Bedingungen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Keine Bedingung. Nur eine Bitte. Lilith hat den größten Teil ihres Lebens hier in der Residenz unter Dämonen verbracht. Würden Sie sich um sie kümmern? Ihr helfen, dass sie in ein normales menschliches Leben hineinwächst? Ich denke, Sie beide könnten einander darin unterstützen, in einem normalen Leben Fuß zu fassen.“ Sie wandte sich an Lilith. „Natürlich nur, wenn du mit ihm gehen willst, Lilith. Und er zustimmt.“
    „Ja“, sagte McPherson sofort. „Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann. Nachdem Sie heute zum zweiten Mal mein Leben verschont haben.“ Er blickte Lilith an. „Also, wenn Sie mit mir kommen wollen, Miss Lilith?“
    Sie zögerte. Blickte ihn an, dann Bronwyn und wieder zurück zu ihm.
    „Du bist frei, Lilith“, versicherte Bronwyn. „Du kannst gehen, wohin du willst. Lernen, was du willst. Und leben, wie du willst.“
    Lilith zögerte noch immer und überdachte die Option sorgfältig. Schließlich neigte sie den Kopf. „Ja.“
    „Nachdem das geklärt ist, wohin soll Gressyl Sie bringen?“
    McPherson schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Seit ich damals jede Bindung zur Welt außerhalb des Klosters gekappt hatte, gibt es da draußen im Moment keinen Ort, zu dem ich irgendeine Verbindung habe. Also, wenn Sie mich – uns bei der diesem Ort am N ächsten gelegenen Station der Heilsarmee abliefern, kommen wir von da aus schon klar.“
    Bronwyn sah ihn nachdenklich an. Das war nicht der Start ins normale menschliche Leben, den sie sich für Lilith wünschte. Und McPherson mochte den zwar verdient haben, aber er hatte seine Lektion gelernt. Und wenn sie mit allem abschließen und neu anfangen wollte, sollte sie das auch anderen zugestehen.
    Das sehe ich ganz genauso. Devlin gab ihr einen Kuss auf die Wange. Lass uns alle neu anfangen.
    „Gressyl, ich brauche bitte mein Smartphone.“
    Der Dämon holte es mit einem Bringzauber und reichte es ihr. Sie scrollte durch die Adressenliste. „Suchen Sie sich einen Namen aus, Mr. McPherson.“ Sie blickte ihn an. „Ich müsste mich schwer täuschen, wenn der Ex-Heilige-Flamme-Gottes-Mönch Bruder Thomas McPherson nicht auf der Fahndungsliste von Polizei und FBI steht.“
    „Oh.“ Er machte ein betroffenes Gesicht. „Daran habe ich nicht gedacht.“
    „Tja, man muss wohl selbst schon mal der Verfolgte gewesen sein, um den Vorteil vom Wechsel in unbelastete Identitäten zu schätzen.“ Devlin blickte ihn bedeutsam an, ehe er grinste. Ein Zeichen, dass auch er McPherson nichts nachtrug.
    „Danke. Aber ein neuer Name verschafft mir keine neuen Papiere und  …“
    „Dafür sorgen wir schon“, unterbrach Devlin. „Vielmehr wird Gressyl das tun.“ Er schüttelte den Kopf. „Es wird eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, nur noch ein ganz normaler Mensch ohne magische Kräfte zu sein, nachdem ich dreiunddreißig Jahre lang der hofierte, magisch begabte König der Py’ashk’hu war.“ Er seufzte. „Wird eine verdammte Umstellung, dass nicht mehr jeder springt, wenn ich pfeife.“
    Bronwyn lachte leise. „Oh, es gibt noch genug Leute, die das tun. Unser Reichtum bleibt uns schließlich erhalten.“

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