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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Sie blickte McPherson an. „Also, welcher Name soll es sein?“
    „Garth“, entschied er. „Wie Garth Brooks. So wollte ich schon immer gern heißen. Und als Nachname Phoenix. Denn dank Ihnen kann ich wie ein Phönix aus der Asche auferstehen.“
    „Eine gute Wahl“, fand Devlin. „Gressyl, bitte Papiere – Führerschein, Geburtsurkunde, Sozialversicherungsnummer und so weiter – für Garth Phoenix und Lilith Avery. Einschließlich der erforderlichen Eintragungen in den entsprechenden Registern der Behörden. Nicht zu vergessen ein ordentlich gefülltes Bankkonto. Aber nicht zu üppig, damit es nicht auffällt.“
    Gressyl streckte die Hand aus und hielt im nächsten Moment die Papiere darin, die er den beiden Menschen reichte. Beide nahmen sie unsicher entgegen. McPhersons Augen wurden groß, als er die goldene Kreditkarte entdeckte.
    Bronwyn hatte im Verzeichnis ihres Smartphones gefunden, was sie suchte. „Gressyl wird euch beide zum Hotel Sky View bringen. Dort könnt ihr erst mal kostenfrei wohnen, bis ihr euch entschieden habt, wohin ihr ziehen wollt.“
    McPherson sah sie zutiefst bewegt an. „Danke, Ms. Kelley, Mr. Blake.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht fassen.“
    „Dass Sie noch leben?“, vermutete Devlin und drückte Bronwyn enger an sich. „Geht uns genauso. Und genau wie Sie stehen wir vor der Entscheidung, was wir mit dem Leben, das wir so überraschend und völlig unerwartet behalten haben, in Zukunft anfangen werden. Tun Sie mit Ihrem was Gutes, Mr. Phoenix. Du auch, Lilith.“ Er nickte Gressyl zu.
    Der Dämon verschwand mit den beiden Menschen, noch ehe einer von ihnen etwas sagen konnte. Bronwyn seufzte und schloss die Augen. Sie saß immer noch mit Devlin auf dem Boden. Ihr wurde langsam kalt. Vor allem wollte sie aus der Zeremonienrobe raus, ein Bad nehmen und etwas Vernünftiges anziehen. Sie lachte, als ihr etwas auffiel. „Die Mayas haben es gewusst.“
    „Was meinst du?“
    „Es ist Wintersonnenwende und das Jahr 2012.“ Sie wandte den Kopf und sah ihm in die Augen. „Laut den Prophezeiungen der Mayas sollte an diesem Tag die Welt untergehen. Und sie wäre untergegangen, wenn wir es nicht geschafft hätten. Beziehungsweise wenn wir das Tor geöffnet hätten, statt es zu versiegeln.“ Sie nickte. „Die Mayas haben gewusst, was heute passieren sollte. Und offensichtlich haben sie damals in ihrer Vision gesehen, dass wir uns für die Macht entscheiden, deren Erben wir sind, und die Dämonen auf die Welt loslassen. Dann wäre sie tatsächlich untergegangen. Zwar nicht auf einen Schlag, aber innerhalb relativ kurzer Zeit.“
    „Was einmal mehr beweist, dass die Zukunft nicht unveränderlich ist und dass Dinge, die sicher zu sein scheinen, sich ganz anders entwickeln können.“ Devlin gab ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel und streichelte ihre Arme. „Wir haben es geschafft, meine Liebste. Die Aufgabe, für die wir geboren wurden, ist erfüllt. Wir haben jetzt alle Zeit der Welt, unsere Zukunft einzurichten.“
    Die Zukunft interessierte Bronwyn im Moment nicht. „Ich will nach Hause, Devlin. Ich meine dorthin, wo ich mit dir zur Ruhe kommen kann. Aber ich habe keine Ahnung, wo das ist.“ Ihr kamen die Tränen. Sie versuchte , sie zu unterdrücken. Vergeblich.
    Devlin drückte sie an sich, wiegte sie hin und her und streichelte mit den Lippen ihr Gesicht. „Schließ deine Augen, meine Liebste. Konzentriere dich auf das Gefühl von ‚ zu Hause ’. Selbst wenn du es nicht bewusst wahrnimmst, weißt du doch, wo das ist. Sobald Gressyl zurück ist, wird er uns hinbringen.“
    Sie schmiegte sich an ihn. „Und du? Was ist mit deinem Zuhause? Dein Haus in Kentucky?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist nur ein Haus. Mein Zuhause, Bronwyn-Marlandra, ist dort, wo du bist. Nirgendwo sonst.“

8.
     
    C live McBride hatte sein Schicksal akzeptiert. Schließlich hatte er es selbst gewählt, als er sich auf den Deal mit Kay eingelassen hatte. Er wunderte sich nur, dass der Dämon Gressyl nicht sofort wieder verschwand, nachdem er ihn in Kays Haus gebracht hatte. Stattdessen sprach er noch eine Weile mit ihr in einer Sprache, die Clive noch nie gehört hatte. Dämonensprache. Sie klang erstaunlich melodisch und war voller heller Vokale, die er in der Sprache von Geschöpfen, die der Finsternis entstammten, nicht erwartet hatte.
    Kay warf ihm über Gressyls Schulter hinweg einen seltsamen Blick zu. Schließlich nickte sie, und der Dämon verschwand. Sie

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