Erben des Blutes 01 – Dunkler Fluch
genauso«, sagte sie und strich über sein Schlüsselbein. Dann grinste sie, und dass sie es mit so viel Humor nahm, rührte ihn zutiefst.
»Mein Blut war stärker. Dieses blöde Ankh ist weg. Jetzt gehörst du mir.«
Schönere Worte waren nie gesprochen worden.
»Ich liebe dich, Lily Quinn«, sagte Ty.
»Ich liebe dich auch, Ty. Es tut mir leid, wie ich dich verlassen habe. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich würde es allein schaffen. Aber ich habe dich gebraucht. Ich werde dich immer brauchen.«
»He«, sagte er sanft und ließ die Hand zärtlich über ihre Brust gleiten. »Dadurch sind wir jetzt hier. Und ich will dir alles erzählen. Alles, was du über mich wissen wolltest. Es soll keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben.«
»Einverstanden«, erwiderte Lily. »Aber vorher gibt es noch etwas anderes zu tun.«
Bevor er antworten konnte, senkte sie das Becken und nahm seinen steifen Schwanz in sich auf. Schlagartig war Ty nicht mehr in der Lage, zu denken. Sie war so heiß, so eng. Mit einem erstickten Stöhnen wölbte er ihr die Hüften entgegen.
»Ja«, flüsterte sie und warf den Kopf in den Nacken.
Dann fing sie an sich zu bewegen. Lily ritt ihn, bis alles um sie herum an Bedeutung verlor und sie beide kurz vor dem Höhepunkt standen. Ty kam nur noch ein einziger, letzter klarer Gedanke: wie er sie am besten zum Höhepunkt bringen konnte. Er packte Lily, drehte sie auf den Rücken und stieß so fest in sie hinein, dass sie aufstöhnte.
»Beiß mich«, knurrte er und versenkte die Zähne in ihrem Hals, während er weiter in sie hineinstieß. Dann spürte er, wie ihre Zähne, die jetzt ebenfalls sehr scharf waren, die zarte Haut an seinem Hals durchbohrten, und er erbebte vor Lust. Es war wie eine Explosion aus reinsten, heißen Empfindungen. Wieder und wieder stieß er in sie hinein, nahm und wurde genommen. Sie waren so inniglich miteinander verbunden, dass er nicht hätte sagen können, wo er aufhörte und sie anfing.
Gemeinsam stürzten sie in dunkle, glückselige Wonne.
Später lagen sie ineinander verschlungen in dem großen Bett. Lilys Kopf ruhte auf Tys Brust, und Ty erzählte aus seinem Leben: von der Armut, die seine Kindheit geprägt hatte, und von seiner Familie, die ihn nach seiner Verwandlung abgelehnt hatte. Von seinen Kameraden und den unterschiedlichen Wegen, die sie eingeschlagen hatten, wobei keiner dieser Wege wirklich gut gewesen war. Und schließlich berichtete er, wieso er Arsinöe so ergeben gewesen war.
»Es war eine Razzia in einem Sicheren Haus der Cait Sith, ähnlich derjenigen, die wir vor ein paar Tagen erlebt haben. Allerdings haben die Katzen damals noch ein bisschen besser zusammengehalten als heute.« Abwesend strich er ihr über den Rücken, während sie aufmerksam seiner rauen Stimme lauschte.
»Die Ptolemy machten immer mal wieder Jagd auf die Cait Sith, einfach so zum Spaß, nehme ich an. Manche Cait Sith wurden versklavt, andere getötet. Das Sichere Haus wurde niedergebrannt. Ich könnte nicht sagen, wie oft ich solchen Razzien im letzten Moment entkommen bin. Irgendwann war meine Glückssträhne dann zu Ende. Ich arbeitete damals für Rogan – schmuggeln, stehlen, dies und das. Er war natürlich nicht im Haus. Der Mistkerl war nie da, wenn es Ärger gab. Eine Stunde vor Morgengrauen standen die Ptolemy plötzlich vor der Tür. Nur eine kleine Gruppe, aber das reichte. Für sie war es ein netter Zeitvertreib – raufen und plündern und Frauen vergewaltigen, die nicht schnell genug fliehen konnten. Ich habe ihnen gesagt, was ich von ihnen halte.« Ty lächelte wehmütig. »Damals war ich noch überzeugt von mir. Ich habe geglaubt, ein paar Katzen, die sich auflehnen, könnten die Welt verändern.«
»Du hast sie bestimmt ganz schön fertiggemacht«, erwiderte Lily und kuschelte sich noch enger an ihn.
Ty schnaubte. »Mein Mundwerk war damals deutlich größer als meine Fähigkeiten. Keine Minute, und ich lag auf dem Rücken und hatte ein Messer an der Kehle. Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Ich war fast schon erleichtert, dass es so war.« Seine Stimme wurde tiefer. »Aber dann hörte ich plötzlich eine andere Stimme. Arsinöes Stimme, die ihnen befahl, das Haus zu verlassen. Man hörte, wie wütend sie war. Im Laufe der Jahre habe ich noch mehrfach miterlebt, dass sie sich über die Jagd auf Unterschichtvampire aufgeregt hat, aber meistens hat sie einfach die Augen davor
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