Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
Und so kann ich die ganze Zeit bei dir sein. Bei mir hat sich schon alles verkrampft, als ich nur daran gedacht hatte, dass du über eine Woche weg bist.“
    Jippiee. Ihm schien es genauso zu gehen wie mir.
    „Dann werde ich Selena gleich mal Bescheid geben.“ Ich sandte ihr in genau dem Moment meine Gedanken. Die Antwort kam auch prompt. Etwas wie ein Nicken, vielleicht war sogar ein kleines gedankliches Seufzen dabei? Aber egal. Die Hauptsache war, dass ich die für mich bestmöglichste Unterstützung bekommen würde. Und ich fühlte mich sofort gestärkt. Klar war mir etwas mulmig zumute. So weit weg war ich von zuhause noch nie. Aber schließlich wird auch das Gemeinschaftshaus in London unserem ähnlich seinund so hätte ich sicherlich weniger Heimweh. Und mit Darian an meiner Seite würde ich mich überall wie zuhause fühlen.

Das Buch der Hexen
    D ie restliche Woche verging wie im Fluge. Vor lauter Vorbereitungsstress kam ich nicht mal dazu, in dem Buch aus der Bibliothek zu lesen, obwohl ich es mir so fest vorgenommen hatte. Also sollte es mit auf die Reise kommen. Unterwegs würde ich bestimmt zum Lesen kommen.
    Und schon war der große Tag da. Unsere Eltern wurden von Selena mit einem Vergessenszauber belegt - schließlich waren wir die nächsten zwei Wochen auch tagsüber nicht da. Und das würde im Gegensatz zu unseren nächtlichen Ausflügen ja auffallen. Außerdem waren in der Schule gerade Ferien. Perfekt. Nur das Packen musste etwas heimlicher erfolgen. Wir durften jeweils nur einen (viel zu kleinen!) Koffer mitnehmen. Obwohl ich nicht nachvollziehen kann, dass an Bord des Privatjets zu wenig Platz sein würde. Wir wurden mit der Limousine der Gemeinschaft direkt aufs Rollfeld gebracht. Beim Anblick des Jets blieb Darian und mir der Mund offen stehen. Das Flugzeug war einfach der Hammer. Es war nicht gerade riesig (es war ja schließlich ein Privatjet), aber sehr schnittig und pechschwarz. Über dem Flügel befand sich ein riesiges Abbild eines Vollmondes, das irgendwie zu leuchten schien. Es sah einfach himmlisch aus. Über die Maschine verteilt leuchteten noch ein paar vereinzelte Sterne. Der Jet sah aus wie die Nacht. Herrlich!
    Auch das Innere war auf das Außendesign abgestimmt. Ich hatte in Filmen immer nur eine graue oder weiße Innenausstattung gesehen. Hierjedoch waren die Sitze aus edlem schwarzem Leder, die Innenverkleidung des Flugzeuges war schwarz wie die Nacht. In die Decken waren tausende kleine LEDs eingearbeitet, die wie ein Sternenhimmel aussahen. Die runde Lampe wirkte darin wie der Mond am Nachthimmel. Aber was hatte ich auch anderes erwartet. Wir wurden vom Piloten und der Stewardess begrüßt und zu unseren Plätzen begleitet. Ich bin ja schon Touristenklasse geflogen. Aber die Sitze hier waren kein Vergleich dazu. Sie erinnerten mich an Fernsehsessel in Designerwohnungen. Ich warf mich in meinen Sitz, solange Darian unser Handgepäck verstaute. Der Pilot gab uns über Lautsprecher kurz Bescheid, dass es in wenigen Minuten los gehen würde. Darian lehnte sich kurz zu mir herüber, küsste mich zärtlich, murmelte etwas von „den kurzen privaten Moment noch ausnutzen“ und setzte sich in seinen Sessel. Wir schnallten uns an, dann ging es auch schon los. In dem kleinen Flugzeug fühlte sich der Start ganz anders an als in großen Touristenmaschinen. Wir beschleunigten in kürzester Zeit und hoben leicht wie eine Feder ab. Als wir die Flughöhe erreicht hatten, kam die Stewardess zu uns und fragte uns, ob wir etwas trinken wollten. Wir bejahten und sie machte sich gleich auf den Weg in die Bordküche. Ich bat Darian um mein Handgepäck und holte daraus das Buch hervor. Ich hatte es noch nicht einmal aufgeschlagen, als die Stewardess wieder aus der Bordküche kam. Beim Eintreten lächelte sie noch freundlich. Als sie jedoch das Grimoire auf meinem Schoß liegen sah, ließ sie das Tablett mit den Getränken fallen. Ich erschrak beinahe zu Tode. Inso einem Moment konnte ich meine Gabe nicht zurückhalten und sofort drangen ihre Gedanken zu mir durch: „Sie trägt das Buch der Hexen bei sich. Ist sie nicht noch in Ausbildung? Wer hat ihr das Grimoire gegeben? Ist sie ein Kurier und soll sie es nach London bringen? Reist sie deshalb ohne Mentor?“ Fragen über Fragen schwirrten der armen Frau durch den Kopf. Mit jedem Augenblick wurde ihr Ausdruck sorgenvoller und ihre Gedanken schwirrten ziellos umher. Sie war also keine normale Stewardess, sondern eine von uns. „Ich muss

Weitere Kostenlose Bücher