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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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Deshalb musste ich besonders vorsichtig sein, um mein wahres Ich verschlossen zu halten. Der Plan war perfekt. Wäre da nicht dieser vertrottelte Pilot gewesen. War er überhaupt ein normaler Sohn des Mondes? Seinen weißenAbsichten nach würde ich ihn schon fast für eine Fee halten. Einfach nur abscheulich. Und wieder war unsere Chance auf das Grimoire vertan.
    In unserem Zimmer angekommen, hatten wir wieder endlos dagelegen und gekuschelt. Ich weiß, Frauen lieben die Nähe, aber für mich ist die Sache sehr anstrengend. Durch die körperliche Verbindung konnte Victoria noch viel mehr in meinen Kopf lesen. Das Zimmer musste ich immer weiter und weiter in meinen Erinnerungen verstecken.
    Dann passierte die Sache im Garten. Irgendjemand hatte Lupine frei gelassen. Ich hatte absolut nichts damit zu tun. Aber durch meine Fähigkeit konnte ich wie jeder andere auch dafür sorgen, dass die dummen Viecher uns in Ruhe ließen. Tom, dieser Pilot, tat so, als wäre ihm das noch nie unter gekommen. Aber Tier bleibt Tier. Und mit Tieren kann ich sprechen.
    Wenn die vertrottelten Gemeinschaftsmitglieder, die es bisher probiert hatten, einen Hexenmeister hinzugerufen hätten, hätten sie es auch geschafft. Lupine sind dunkle Geschöpfe. Man muss schon mit der Macht der Dunkelheit zu ihnen sprechen.
    Irgendetwas war aber in genau diesem Augenblick des Angriffs mit mir passiert. Ich hatte keine Angst um mich. In dem Moment, in dem ich dachte, es könnte sein, dass sie mich nicht sofort verstehen würden, dachte ich auch daran, was wäre, wenn sie Vic erwischen würden. Ich spürte einen Schmerz wie ein Dolchstoß durch meine Brust. Mein gesamter Magen zog sich zusammen.
    Ich hätte es nie im Leben für möglich gehalten: Ich war wirklich und wahrhaftig verliebt. Und das ineine, die der dunklen Macht so fern war wie unser sogenannter Gott der Gemeinschaft.
    Was sollte ich jetzt tun? Ich konnte nicht verantworten, dass ihr etwas passierte. Ich musste so schnell wie möglich Kontakt zu meinem Vater aufnehmen. Also befahl ich diesem Vieh, es solle meinem Schützer sagen, er solle Kontakt zu meinem Vater aufnehmen und die Sache abblasen.
    Mein Schützer ist so etwas wie mein Bodyguard. Keiner kriegt ihn je zu Gesicht. Es ist eine Art Energiebund. Unsichtbar für alle Normalen. Er entstand vor langer Zeit in einem Hexenzirkel voller Paranoider. Und da ich dazu auch noch einer Lunaer-Familie angehöre, habe ich ihn seit ich denken kann im Schlepptau.
    Ich konnte nur hoffen, dass er mich nicht im Stich lassen würde. Ich wollte das ganze nicht mehr.
    Doch dann überschlugen sich die Ereignisse und ich konnte den Stein, den ich ins Rollen gebracht hatte, nicht mehr aufhalten. So sehr ich es auch versuchte.
    Unser Zimmer wurde durchsucht, um das Grimoire zu finden. Eigentlich hätte die Sache dann abgeschlossen sein sollen. Schließlich hatte ich meinem Vater erzählt, dass er das Buch bei uns im Zimmer finden könne. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass Vic das Grimoire mit sich herum tragen würde. Sie brachte sich damit nur in Gefahr.
    Zu guter Letzt stellte uns Aurelia noch Elfen zur Seite. „Gesandte des Lichts“. Mein Vater verabscheute sie zutiefst. Sie wollten die ganze Zeit um uns herumschleichen und das Buch beschützen. Also keine Chance für die Leute meines Vaters, das Buch in ihre Gewalt zu bringen. Aber wollte ich dasdenn noch? Ich wollte doch nur meinem Vater gefallen. Ich wollte, dass er endlich Stolz auf mich sein konnte, auch ohne mentale Fähigkeiten. Ich wollte, dass er mit seinem Sohn vor seinem gesamten Zirkel angeben konnte. Doch um welchen Preis? Ich zog Vic immer tiefer mit in diesen Abgrund. Und ich hatte sie doch so gern. Ich wollte nicht, dass ihr irgendetwas passierte. Und so beschloss ich, ihr mein wahres Ich zu offenbaren.
    Ich schickte die Elfen nach draußen, setzte mich zu ihr auf das Bett und nahm sie ein letztes Mal in den Arm. Nach diesem Gespräch würde sie mich verabscheuen und mir nie wieder ins Gesicht schauen.
    Ich atmete immer wieder tief durch und versuchte, die richtigen Worte zu finden. Doch es gelang mir nicht.
    Schließlich öffnete ich meinen Geist für sie. Auch die verschlossene Kammer. Selbst ohne mein tierisches Gespür für die Empfindungen der Menschen konnte ich ihre Angst riechen.
    Und noch im selben Herzschlag stürmten die Elfen den Raum und schlossen mich in einem Bannkäfig ein.

Echte Magie
    M eine Gefühle fuhren Achterbahn. Alles um mich herum schien sich zu drehen.

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