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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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kühlen. Leider konnte meine Elementarkraft nur den äußeren Schmerz lindern. In mir brannte es weiter. Ich schleppte mich keuchend zu meinem Bett und ließ mich fallen. Als der Schmerz endlich nachließ, suchte ich nach Spuren. Spuren eines Fluches. Vielleicht von Darian? Als Strafe für meinen Ausraster von vorhin? Er war ein Hexer. Er wäre dieser Art von dunklen Magie bestimmt mächtig.
    Darian. Darian. Ich spürte keine Wut mehr bei dem Namen. Auch keine Eifersucht. Die hatte sich im Hintergrund immer an diesen Namen geheftet. Aber jetzt… nichts. Victoria. Vic-to-ria. Ich sprach jede Silbe in Gedanken laut aus. Aber nichts. Keine Vertrautheit. Keine Verbundenheit. Die positivenGefühle – wie ausgelöscht. Was war eben passiert? Es musste Darian gewesen sein. Ich musste sofort zu ihm.
    In dem Moment, in dem ich den Türgriff in der Hand hatte, klopfte es von draußen. Tom, unser Pilot, stand mit meinem Vater auf dem Flur.
    Tom begrüßte mich förmlich und teilte mir mit, dass Aurelia nicht auffindbar war.
    Mein Vater verhielt sich nicht ganz so höflich: „Du siehst nicht gut aus, Elric.“ Na das hörte doch jeder gerne. Typisch mein Vater.
    „Danke, Papa, du auch.“
    „Nein, das meine ich nicht. Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
    „Nicht ganz. Aber komm doch rein. Ich hatte grad eh an dich gedacht. Ich wollte etwas mit dir besprechen. Und danach kann ich dir auch erzählen, was eben passiert ist.“
    Mein Vater trat in den Raum und Tom verabschiedete sich. Er würde den Rest der Familie auf die Zimmer verteilen.
    Mein Vater setzte sich sofort auf den einzigen Stuhl im Zimmer. Also blieb mir nur das Bett. Ich setzte mich und fühlte mich gleich wie ein kleiner Junge, der zu seinem Vater aufschauen musste. Schließlich saß ich nun an die dreißig Zentimeter tiefer als er.
    Dann schaute er mir tief in die Augen und fragte mich, was ich denn mit ihm besprechen wollte.
    Ich suchte lange nach den richtigen Worten. „Ich… Ich glaube, mit mir stimmt etwas nicht. Vorhin ist etwas geschehen. Ich bin total ausgerastet. Ich war nicht ich selbst. Und das sage ich nicht, weil ich bereue, was passiert ist. Obwohl ich das tue.“
    Mein Vater sah mich erstaunlicherweise nicht hasserfüllt sondern sehr verständnisvoll an. Also erzählte ich ihm, was am Waldrand passiert war. Auch, dass Darian mich ertappt hatte. Und am Schluss, was direkt vor seiner Ankunft mit mir geschehen war.
    „Das klingt für mich aber nicht wie ein Fluch“, bemerkte er nach kurzem Überlegen. „Es muss etwas anderes, etwas Höheres sein. Die Gefühle zu manipulieren ist bis zu einem gewissen Grad möglich. Aber es ist unmöglich, vorhandene Gefühle komplett auszulöschen. Insbesondere wenn, wie du sagtest, diese Gefühle schon bei deinem ersten Zusammentreffen mit dieser Victoria vorhanden waren.“
    Mein Vater dachte noch eine ganze Weile laut vor sich hin, ehe ihm einfiel, mich zu fragen, ob ich noch Schmerzen hätte. Als ich dies verneinte, sinnierte er weiter. Doch er verwarf jede Idee, was passiert sein könnte und so sprachen wir weiter über „die Sache“ wie er es nannte. Er war nach wie vor voller Verständnis und erzählte mir sogar von seiner Jugend, als die unterschiedlichsten Gefühle auf ihn einbrachen und er lernen musste, die Wut, die stärkste Verbündete der dunklen Magie, unter Kontrolle zu bekommen.
    Ui, mein Vater hatte eine „dunkle“ Vergangenheit. Aber er ging sehr offen damit um.
    „Es war eine sehr schwere Zeit. Dein Großvater hatte mir dann eines Tages erzählt, dass es für die Dunkelheit eine große Versuchung darstellen musste, einen aus einer Familie wie der Unseren zu sich zu ziehen. Dann erst konnte ich mir erklären,was die Wut aus uns macht. Mit jedem Male, in der ich ihr Zugang zu meinem Körper und meinem Geist gewährt hatte, zog sie mich ein wenig weiter auf die dunkle Seite. Von da an lernte ich, meine Wut zu kontrollieren, nicht ihr die Kontrolle über mich zu überlassen.“ Papa schwelgte weiter in Erinnerungen. Stolz war auf sein Gesicht geschrieben.
    Ich sah auf die Uhr. Stunden waren vergangen, ich konnte gar nicht glauben, dass es bereits nach Mitternacht war.
    Es klopfte an der Tür. Dann traten meine Tante und meine Mutter ein.
    „Die junge Dame ist wieder bei Bewusstsein“, platzte meine Tante sofort heraus. Tante Katharina war zu einem kleinen Teil Mentalistin. Aber hauptsächlich Heilerin. „Deine Mutter meinte, dass du das zu allererst wissen wollen

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