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Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Erben des Mondes - Grimoire lunaris

Titel: Erben des Mondes - Grimoire lunaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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zuckte mit den Schultern, weil ichselber nicht so ganz daran glaubte. Von der Entstehung der Welt oder was auch immer hatte ich beim Überblättern nichts gelesen. Das wäre mir doch aufgefallen, oder?
    „Dann solltest du es wohl mal versuchen, oder?“ Lenja drängte mich mit ihren Blicken beinahe dazu.
    „Du hast es doch immer noch bei dir, oder?“
    Klar hatte ich das. Ich würde es nie wieder in fremde Hände geben. Also holte ich das Buch aus meiner Tasche und schlug es auf. Ganz vorne. Dort, wo theoretisch der Beginn des Ganzen stehen müsste.
    „Ich sehe nur leere Seiten. Kannst du sie lesen?“, fragte mich Aurelia, noch ehe ich den Titel fertig hatte.
    „Ich kann es lesen!“, warf Darian ein.
    „Du?“, sagten Aurelia und Lenja wie aus einem Munde. Die Ungläubigkeit war deutlich herauszuhören.
    „Das gehört zu seiner Bestimmung.“ Ich nahm Darians Hand und drückte sie. „Er gehört an meine Seite. Und er muss mit mir diesen Kampf anführen. Da wäre das Lesen des Grimoires ja wohl eine Voraussetzung.“
    Dann klopfte es an der Tür. Aurelia bat Tom, hereinzukommen. Er trat ein und erzählte uns, dass die Familie von Elric schon seit einigen Stunden anwesend wäre und sie alle nun mit Aurelia sprechen wollten.
    „Woher wussten sie, dass hier wieder alles okay ist?“, fragte ich Aurelia.
    „Soviel ich weiß, sind auch Mentalisten in der Gruppe. Sie scheinen es gespürt zu haben. Nun gut, dann würde ich sagen, Lenja und ich heißen unsereMitstreiter willkommen und ihr beschäftigt euch mit dem Buch. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne hier bleiben.“
    Ich drückte Darians Hand erneut und schaute ihm direkt in die Augen. Seine Gedanken waren dieselben wie meine. Also antwortete ich für uns beide: „Nein danke, wir gehen lieber auf unser Zimmer.“
    Darian nickte zustimmend. Und so machte ich mich mit dem Mann, der mir von unserem Gott zur Seite gestellt wurde auf, seine und die Geschichte unserer ganzen Art zu erforschen. Wir verschwanden in unserem Zimmer und anstatt wie versprochen Antworten zu suchen, versanken wir so tief in unserer Zweisamkeit, dass wir gar nicht mitbekamen, was draußen vor sich ging.

Ausradiert
    Elric
    I ch saß in meinem Zimmer und wartete auf die Ankunft meiner Familie. Ich war immer noch zornig und wütend. Auf Darian, der mich so blöd angemacht hatte. Und auch ein wenig auf mich selbst. Warum hatte ich den Zorn in mir die Oberhand gewinnen lassen? Der da draußen am Waldrand war doch nicht ich gewesen. Mir war, als wäre es wieder passiert. Etwas hatte meinen Körper besser im Griff als ich mich selbst. Doch was sollte das sein? Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass ich meinem Vater davon erzähle. Auch wenn er mich dann vielleicht noch mehr hassen wird. Nach der Enttäuschung, dass ich nicht einmal Debütant geworden war. Doch dieser Körper hier – mein Körper – wird definitiv nicht mehr nur von mir bestimmt. Und das letzte, was ich wollte, war, die anderen in Gefahr zu bringen. Oder?
    Plötzlich hörte ich Aurelias inneren Schrei nach Darian, dass Victoria schon wieder verschwunden war.
    Was um Gottes Willen war denn nun schon wieder passiert. Diese Frau war das reinste Chaos. Auch wenn ich nicht viel über sie wusste. Aber sie war schon einmal auf der Lunar-Ebene verschollen gewesen, kam zum Glück aber heil davon. Sie war sehr stark und mächtig. Kein Wunder, dass mein Vater neugierig war. Für ihn musste sie so etwas wie die Traum-Schwiegertochter sein. Wie Sarah, die Tochter einer befreundeten Lunaer-Familie. Ihrwurde von ihrer Tante, einer Weißen, eine großartige Zukunft vorhergesagt. Prompt stellte sie mein Vater mir vor. Aber das war eine Zicke, wie sie im Lexikon stehen würde und dazu noch langweilig. Ganz anders als Victoria. Sie spielt zwar oft die zickige und unnahbare Frau, aber sie steht für ihre Freunde ein und zieht die ganze Sache durch. Eine starke Frau eben. Und süß. Nur leider stand mir auch hier dieser Darian wieder im Weg. Und ich glaube, er hatte es im Gegensatz zu Victoria gespürt. Er hat den Sechsten Sinn. Sicherlich spürte er meine Verbundenheit zu ihr. Deshalb stand er mir auch von Anfang an feindselig gegenüber.
    Plötzlich erschütterte ein Zittern wie nach einem Stromstoß meinen ganzen Körper. Ein Schmerz wie Feuer breitete sich über meine Haut aus und brannte sich in mein Inneres. Es fühlte sich an, als würde es einen Teil von mir verbrennen. Einen wichtigen Teil. Ich rief das Wasser zu mir, um mich zu

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