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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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– im Fernsehen in Ryans Tochter und von Sinead O’Connors CDs – aber die Namen meiner Großmütter waren nicht dabei.
    »Tut mir Leid«, sagte ich. Ich wollte nicht, dass sie entmutigt war oder mich wegschickte. »Die Namen sind ja nicht wichtig. Erzählen Sie mir, was Sie sonst mitgeteilt bekommen.«
    »Gut, ich bekomme nicht immer den richtigen Namen, aber sie ist eindeutig Ihre Großmutter. Ich sehe sie deutlich. Sie sagt, sie freue sich, von Ihnen zu hören. Sie ist klein und dünn und tanzt umher, und sie trägt Stiefel und eine geblümte Schürze über einem Dirndl-Rock. Sie trägt einen Dutt und eine kleine runde Brille.«
    »Ich glaube nicht, dass das meine Großmutter ist«, sagte ich, »ich glaube, das ist die Großmutter aus Beverly Hillbillies .«
    Ich wollte nicht barsch sein, aber so viel Verzweiflung und Hoffnung wirbelten in mir herum, dass diese Zeitverschwendung mich ganz fertig machte.
    Und wer je Granny Maguire gekannt hatte, mit ihren verfärbten Zähnen und ihrer Pfeife, und ihre Freude miterlebt hatte, wenn sie die Hunde auf uns hetzte, oder Granny Walsh, die knurrte, wenn man an ihr Parfum ging (sie trank das Zeug, wenn man ihr die anderen Flaschen weggenommen und in den Spülstein gegossen hatte), würde sie nie mit Mornas Beschreibung verwechseln.
    Morna sah mich an, mein Sarkasmus war ihr nicht entgangen. »Mit wem wollen Sie denn sprechen?«
    Ich machte den Mund auf und atmete tief ein, was zu einem Schluchzer wurde. »Mit meinem Mann. Mein Mann ist gestorben.« Plötzlich liefen mir die Tränen die Wangen hinunter. »Ich will mit ihm sprechen.«
    Ich suchte in meiner Tasche nach einem Taschentuch, während Morna sich wieder die Finger an die Schläfen drückte. »Es tut mir Leid«, sagte sie, »ich sehe nichts. Aber das hat seinen Grund.«
    Ich riss den Kopf hoch. Was für einen?
    »Sie haben schlechte Energie. Jemand hat Ihnen etwas Schlechtes gewünscht, deswegen passieren Ihnen all diese schlimmen Dinge.«
    Was? »Meinen Sie, einen Fluch?«
    »Fluch ist ein starkes Wort – ich mag dieses Wort nicht, aber ja, wie ein Fluch.«
    »Oh Mist!«
    »Keine Sorge, mein Kind.« Sie lächelte zum ersten Mal. »Ich kann ihn vertreiben.«
    »Wirklich?«
    »Sicher, ich würde Ihnen nicht so Schlimmes sagen, wenn ich Ihnen nicht helfen könnte.«
    »Danke, oh Gott, vielen Dank.« Einen Moment lang dachte ich, ich würde vor Dankbarkeit ohnmächtig werden.
    »Offenbar ist es Vorsehung, dass Sie heute hierher gekommen sind.«
    Ich nickte, aber mein Blut erkaltete. Und wenn ich nicht in Midtown gewesen wäre? Wenn ich den Zettel nicht in die Hand gedrückt bekommen hätte? Wenn ich ihn direkt in den Abfalleimer geworfen hätte?
    »Und wie geht es weiter? Können Sie ihn jetzt vertreiben?« Ich wagte kaum zu atmen.
    »Ja, wir können es jetzt machen.«
    »Großartig! Sofort?«
    »Sicher. Aber Sie werden verstehen, dass es Geld kostet, einen Fluch wie den, der Sie plagt, zu vertreiben.«
    »Aha? Wie viel?«
    »Tausend Dollar.«
    Tausend Dollar? Das brachte mich mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurück. Diese Frau witterte eine günstige Gelegenheit. Was konnte sie tun, das tausend Dollar wert sein sollte?
    »Sie müssen es tun, Anna, Ihr Leben wird noch viel schlimmer werden, wenn Sie nichts dagegen unternehmen.«
    »Mein Leben wird zweifellos schlimmer werden, wenn ich tausend Dollar zum Fenster rauswerfe.«
    »Gut, dann fünfhundert«, lenkte Morna ein. »Drei? Meinetwegen, zweihundert Dollar, und ich kann den Fluch vertreiben.«
    »Wieso können Sie es jetzt für zweihundert machen, wo es doch vor einer Minute tausend Dollar kosten sollte?«
    »Weil ich Angst um Sie habe, mein Kind. Sie müssen den Fluch loswerden, auf der Stelle, sonst wird Ihnen etwas Schreckliches zustoßen.«
    Sie hatte mich wieder in der Gewalt, und ich erstarrte vor Furcht. Aber was konnte geschehen? Das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte, war schon geschehen. Und wenn nun wirklich ein Fluch auf mir lag? Wenn das der Grund war, warum Aidan gestorben war …?
    Einen Moment lang schwankte ich zwischen Angst und Skepsis hin und her, und meine Gedanken wanderten von einem zum anderen, als wir von Kindern unterbrochen wurden, die irgendwo in der Wohnung an eine Tür hämmerten und schrien: »Mom, können wir jetzt rauskommen?«
    Sofort schüttelte ich den Wahnsinn ab und konnte nicht schnell genug aus der Wohnung kommen. Ich war so wütend, dass ich im Aufzug auf dem Weg nach unten gegen die Wand trat. Ich wütete

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