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Erde

Erde

Titel: Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Wetter-, Kommunikations- und Waffenkontrollsatelliten zu ersetzen und bemannte Forschungsstationen aufwendig zu panzern.
    »Die Leute halten das nicht für Verschmutzung«, sagte der ISTA-Direktor Sanjay Vendradan. »Aber die Erde ist nicht einfach eine Kugel aus Gestein und Luft, wie Sie wissen. Ihre wahren Grenzen liegen jenseits des Mondes. Alles, was innerhalb dieser riesigen Sphäre geschieht, betrifft letztlich auch alles andere. Darauf können Sie wetten.«

 
• LITHOSPHÄRE •
     
    Das Gesicht auf dem Telefonschirm schien sich täglich zu verändern. Logan gab es einen Stoß, als er sah, wie erwachsen Claire wurde.
    »Sie hält es nicht einmal der Mühe für wert, es vor mir zu verheimlichen!« beklagte sich seine Tochter. Hinter ihr sah Logan die vertrauten Zuckerrohrfelder und Zypressen des Atchafalaya-Bezirks mit seinen monumentalen Deichen zum Schutz von Fischfarmen und trägen Bayous. Claire wirkte frustriert und wütend.
    »Ich bin keine große Programmiererin, aber sie muß denken, ich wäre ein totales Baby, das nicht imstande wäre, diese pathetischen Bildschirmszenen zwischen meiner Apparatur und ihrer durchzuschnuppern.«
    Logan schüttelte den Kopf. »Liebling, Daisy könnte Daten sogar vor Gott selbst verbergen.« Er lächelte. »Zum Teufel, sie würde auch den Weihnachtsmann zum Narren halten, wenn es ihr in den Sinn käme.«
    »Das weiß ich!« antwortete Claire mit gerunzelter Stirn und tat seinen Versuch ab, es leicht zu nehmen. »Zwischen dem Haus und der Außenwelt hat sie Wachhund- und Greifen- und die grausigsten Basiliskenprogramme laufen, die man je gesehen hat. Was auch zeigt, welche Verachtung sie für mich empfinden muß, indem sie es mir so leichtmacht, ihren Rätselpalast von meinem kleinen Pultcomputer unten in der Halle zu sondieren!«
    Logan merkte, daß es kompliziert war. Ein Teil von Claires Erregung hatte wenig mit Daisys aktuellen Sünden zu tun. Er sagte: »Deine Mutter liebt dich.«
    Aber Claire zuckte nur ärgerlich die Achseln, als ob sie sagen wollte, daß diese Feststellung deutlich tendenziös und irrelevant wäre. »Ich habe doch ein Psycherprogramm, Dad. Vielen Dank! Es reicht nicht weit nach außen, über ihre lokalen Pick-ups hinaus, nur zu jammern, daß meine Mama mich nicht versteht.«
    Das war gewiß so, wie es klang. Aber Logan hielt beide Hände als Zeichen der Kapitulation hoch. »All right. Laß mich alles wissen, was du gefunden hast! Ich werde es durchsehen.«
    »Versprochen?«
    »He«, sagte er nach einer kleinen Beruhigungspause. »Hat sich die Sache mit denn Meteoriten nicht gelohnt?« Das veranlaßte sie endlich zu lächeln. Claire schob eine dunkle Locke weg, die ihr in ihrer Aufregung über die Augen gefallen war. »Okay. Hier kommt es. Ich habe es in einer Wettervorhersage versteckt, falls einer ihrer Spione daraufstoßen sollte.«
    Falls ein Spion von Daisy McClennon die Kurznachricht findet, würde einfache Verschlüsselung keine Rolle spielen. Aber Logan behielt diesen Gedanken für sich: Sobald sie auf einen Knopf drückte, leuchtete tausend Meilen entfernt seine geliehene Datentafel auf.
    POSTEINGANG.
    Logan glaubte, das Geräusch von Helikoptermotoren zu vernehmen. Er schaute auf, um von dieser kleinen Anhöhe aus den Wald abzusuchen, aber es gab noch kein Zeichen von dem Abholvehikel. Es war noch Zeit, das Gespräch zu beenden.
    »Ich möchte wissen, ob du über das nachgedacht hast, was ich das letzte Mal gesagt habe«, fragte er seine Tochter.
    Claire runzelte die Stirn. »Du meinst, ob ich Daisy auf einer Art von ›Urlaub‹ mitnehmen sollte? Papa, hast du eine Ahnung, wie mein Berater in Oregon ist?
    Ich habe diesen Monat wegen des Sturms schon ein Übergangsexamen versäumt. Noch zwei, und ich müßte wieder zur Schule gehen. Verstehst du – Highschool!«
    Logan war fast versucht zu fragen: Was ist so schlimm an einer Highschool? Ich habe einige großartige Zeiten an der Highschool gehabt.
    Aber sein Geist hatte eine Art, schmerzhafte und langweilige Erinnerungen auszusperren und sich nur an die Höhepunkte zu erinnern. Gefängnis für das Verbrechen der Pubertät – so war ihm die Oberschule vorgekommen, wenn er wirklich daran zurückdachte.
    Wie kann ich ihr da mitteilen, daß ich besorgt bin? Besorgt über Dinge, die viel schlimmer sind als die entlegene Chance, sie würde ihr Diplom in einem öffentlichen Gehege abschließen müssen? Was sind sechs Monate öden Fegefeuers gegen die Rettung ihres Lebens?
    Eines von Daisys

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