Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane
Erdrakete Giganto. Das andere Schiff vergessen wir. Uns kümmert nur noch dieses Erdschiff Giganto. Gleich beginnt vom Meeresgrund aus der Vorstoß ins Erdinnere!«
Superhirn machte sich trotzdem seine Gedanken. Automatisch ihren Weg suchende oder ferngelenkte Fahrzeuge aller Art waren heutzutage wahrhaftig schon ein Kinderspiel. Dennoch hatten sie einen Nachteil, an dem die Technologen knobelten: Im Fall einer Panne konnte der Mensch nicht an Ort und Stelle eingreifen ...
»Das ist ja nicht mehr der alte Giganto! Hier sieht ja alles anders aus!« rief Tati, die sich umgesehen hatte. »Das ist ja wieder 'ne neue Erdrakete!«
Micha spurtete mit Loulou gleich los, als wollte er mit dem Hund eine Arena durchmessen.
»Halt! Es bleibt genug Zeit, alles zu besichtigen!« gebot der Professor. Er beantwortete Tatis Ausruf: »Du hast recht. Es ist das neueste Giganto-Erdschiff. Das erste aus der High-Class, der Hoch-Klasse. Es ist mehrstöckig, hat eine Plantage an Bord zum versuchsmäßigen Aussetzen von Organismen in etwa geeigneten Erdhohlräumen, Garagen für Erdraketen-Beiboote, eine Menge Labors und Spezialwerkstätten, geräumige Zimmer für Passagiere.«
»Und ein Restaurant«, rief Micha freudig.
»Drei sogar«, lächelte Charivari. »Mein H-Giganto ist dazu gedacht, möglicherweise eine erste, innerirdische Forschungsstation zu beschicken. Aber nun ist da diese geheimnisvolle Macht des Ragamuffin mit seinen Vavas. Ein Staat in der Erde, von dem die Menschheit nichts ahnt. Eine rätselhafte Gewalt, die uns vernichten will.«
Der Professor unterbrach sich und blickte auf den bogenförmigen Kontrolltisch. Dort »tanzten« Lichter, sausten farbige Ziffern in der Plattenfläche, die seltsame Reflexe auf dem schmalen, hohlwangigen Gesicht hervorriefen.
»Noch sind wir am Meeresgrund«, teilte er mit.
»Mit was für einer Maschinenkraft fahren wir?« fragte Superhirn.
»Vorläufig mit starken Elektro-Motoren. Ich prüfe die Erd- und Saugdüsen und die Hauptmaschinen-Automatik«, erklärte Charivari. »Außerdem wird noch außerhalb der Erde Kontakt mit unserer Überwachungsstation aufgenommen.« Er sprach ins Mikrofon: »Giganto an Weltraumstation M! Charivari an Sicherheits-Chef Biggs. Biggs, bitte melden!«
Aus Charivaris weit, weit entfernter Weltraumstadt, die für irdische Ortungsgeräte völlig abgeschirmt »hoch oben« im All schwebte (einer unendlich riesigen Luftblase vergleichbar), meldete sich der wohlbekannte Captain. Sein Gesicht erschien auf einem Großbildschirm in der rechten Giganto-Wand.
»Hallo!« ertönte seine muntere Stimme. »Sehe auf meiner Mattscheibe, Sie haben unsere jungen Freunde an Bord! Sogar den Hund!« Er begrüßte Superhirn, die Geschwister und Gérard und Prosper mit ihren Namen.
»Die Welt geht unter – und der hat Nerven!« staunte Prosper.
»Was Neues vom Ragamuffin?« fragte Charivari.
Biggs Gesicht auf dem Bildschirm wurde sehr ernst. »Wie man's nimmt«, sagte er. »Wir empfingeneine zweite Botschaft. Aber des selben Inhalts: Falls der Vava-Spion bis Ablauf des Ultimatums nicht zurück ist, wird die Erde gesprengt, auch wenn der Ragamuffin sich damit selbst vernichtet!«
»Geben Sie mir noch einmal die betreffenden Alarmberichte meiner verschiedenen Geheimstationen!« befahl der Professor. »Ich warte. Ende.«
Das Bild in der Wand verschwand.
»Als mich das erste Ultimatum des Ragamuffin erreichte«, sagte Charivari zu den Freunden, »war ich mit dem Raumtransporter unterwegs. Ich wollte den neuesten Giganto aus seiner Südpolwerft sicherheitshalber zur Mondstation transportieren. Natürlich änderte ich sofort den Kurs und ging auf Wartebahn!«
»Klar!« nickte Superhirn. »Wenn irgendwo ein Vava auftaucht, und um Ihre Mitwisser rumwimmelt, ist es gut, einen Trumpf in der Luft oder im All zu haben ... Noch dazu einen beweglichen!«
»Ich frage mich nur, was der Erd-Spion ausgerechnet in Monton suchte!« rief Tati. »Was ist zum Beispiel Madame Claires harmlose Küche gegen Ihre Riesen-Stützpunkte im Atlantik, im Pazifik, anden Polen und im Weltraum!«
»Ja, so was Albernes!« kicherte Gérard. »Der Ragamuffin wollte von Anfang an Ihre Geheimstationen zerstören. Und was tut er? Er schickt so 'nen Burschen rauf, der Uhren kaputtmacht, Superhirn in die Eierpampe fallen – und sich selber von 'ner Katze kratzen läßt!«
»An solchem Quatsch soll die Welt zugrunde gehen?« Henri schüttelte den Kopf. Doch der Professor warf ihm nur einen ausdruckslosen Blick
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