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Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane

Titel: Erdschiff Giganto - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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zu.
    »Auf welche Weise ist denn diese – diese Nachricht des Ragamuffin eingegangen?« bohrte Superhirn. »Bisher konnte man seine Gedankenstrahlen doch niemals entschlüsseln. Man wußte nur, daß es Unguts- oder Unmutsstrahlen waren, die Ihre Mitarbeiter rasend machten, durchdrehen ließen – oder wie man das nennen soll.«
    »Ja«, sagte Professor Charivari. »Ihr wißt, daß meine Geheimstationen mit Gedanken-Empfangsgeräten oder Gehirnwellen-Analysatoren ausgestattet sind. Mit diesen Geräten können wir menschliche Gedanken sozusagen gezielt empfangen, in schriftlichen Klartext und sogar in Sprache um setzen.« Erf ügte hinzu: »Es ist für mich und mein Friedens-Team sehr wichtig zu erfahren, welche neuartigen Vernichtungswaffen die Gelehrten verschiedener Nationen planen. Aber nun funkt da seit einiger Zeit eine völlig unbekannte Macht aus dem Inneren der Erde dazwischen!«
    »Das ist uns nicht mehr neu!« rief Micha ungeduldig.
    »Aber das Folgende ist neu«, sagte Charivari bedeutungsvoll. »Heute, 8 Uhr Monton-Zeit, empfing unser stärkstes Gerät in der Weltraumstation die Ragamuffin-Strahlen so, daß sie ebenfalls in Schrift umgesetzt werden konnten!«
    Superhirn plumpste in einen Sessel und putzte hastig seine Brillengläser.
    »Das ist es, was ich genau wissen wollte! Teufel! Dieser Erd-Boß sendet entschlüsselbare, menschliche Gedanken!«
    »Nicht nur die verwirrenden Ungutswellen, die bisher in der Aufzeichnung lediglich ein Durcheinander von Punkten, Zickzacks und Kurven ergaben«, fuhr Charivari nachdrücklich fort. »Wir gingen zwar immer davon aus, daß der Ragamuffin und seine Vavas keine Gespenster sind, sondern unbekannte, innerirdische Wesen ganz eigener Art! Wir waren auf alles Mögliche gefaßt, nur nicht, daß dieser Erd-Boß einen verständlichen Direkt-Kontakt mit uns aufnehmen würde!«
    »In welcher Sprache hat er sein Gedankenstrahl-Ultimatum gestellt?« erkundigte sich Henri. »Wenn Menschen denken, so denken sie doch in Begriffen, Bildern und Worten! Daraus muß man doch die Sprache des Hirnwellen-Aussenders ableiten können!«
    »Sehr richtig«, nickte Charivari. »Mein Experten-Team hat ein Gemisch aller möglichen Sprachen festgestellt. Spanisch, Englisch, Japanisch, Deutsch, Französisch – ja, sogar Dänisch!«
    »Das gibt uns keinen Hinweis auf die Lage des innerirdischen Staates«, seufzte Superhirn.
    »Eben!« bekräftigte der Professor ungewohnt zornig und laut. »Alle unsere Ortungen stoßen immer nur auf den Erdmittelpunkt als Sitz der Machtzentrale des Ragamuffin! Aber das ist Unsinn! Im Stahlnickelkern kann kein Lebewesen existieren! Der Ragamuffin benutzt diesen Stahlnickelkern nur als Reflektor.«
    Ein Summzeichen ließ alle aufblicken.
    Der Bildschirm mit dem Gesicht Captain Biggs erschien wieder in der Wand.
    »Weltraumstation M – Sicherheits-Chef Biggs an Kommandant Charivari, Giganto!«
    »Bitte, kommen!« sprach der Professor ins Mikrofon.
    »Zusammenfassung der Nachrichten aller Stationen«, meldete Biggs. »Ihre Informationen werden ausdrücklich bestätigt. Demnach war Monton nicht das einzige Spionage-Ziel. Auch die Frühwarn-Geräte der geheimen Unterwasserstationen haben im Pazifik, am Südpol und am Nordpol winzige Geschosse erkannt und abgeblockt. Das heißt, sie wurden zur Umkehr gezwungen. Alle diese Geschosse kamen aus der Erde und wurden als verkapselte Vavas identifiziert.«
    »Ja«, murmelte Charivari. »Es ging nicht um die Villa Monton, um Madame Claires Küche und die Uhren und Superhirns Sturz in Eierpampe. Das war ein Spionage-Großangriff der Ragamuffin-Burschen! Ein Einschleusungsversuch an allen Fronten! Tatsächlich waren meine technischen Stationen die Hauptziele. Das Ferienheim in Monton hat man nur so am Rande mitgenommen.«
    »Und gerade zu uns haben sie so 'ne Null geschossen«, ereiferte sich Prosper. »Läßt sich von 'ner Katze erwischen! Für nichts und wieder nichts! Aber der Katze gebe ich einen Tritt! Muß das Mistvieh die Welt gefährden!«
    »Ruhe!« mahnte Superhirn.
    »Was ist in Monton los?« fragte Charivari den Sicherheits-Chef.
    »Wir haben ein ganzes Beobachtungsgeschwader auf Haus und Park Monton gerichtet«, erwiderte Captain Biggs.
    »Geschwader?« fragte Micha, der an Flugzeuge dachte.
    »Ach, winzige Satelliten-Relais, kleiner als die Brausepünktchen im Sprudelwasser«, wisperte Henri. Aber schon fuhr Captain Biggs fort: »Das Satelliten-Geschwader funkt uns Nachrichten herauf. In Monton ist alles ruhig.

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