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Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Titel: Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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Mütze vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durch das Haar.
    »Nein«, gab er zu, »aber, Herr, Ihr hättet mich wenigstens anhören können. Wer waren diese Händler? Seit fünfzig Jähren gibt es keine Raubhändler mehr. Dafür sorgen wir. Das ist schlecht für das Geschäft.«
    »Ich habe keine Ahnung, wer die Männer waren. Die Leichen habe ich im Wald liegen gelassen, recht nahe am Rand, wenn man von hier aus in südlicher Richtung geht, um die Handelsstraße zu erreichen.«
    Rork nickte den Wächtern kurz zu.
    »Sucht sie. Nehmt den Händler mit euch.« Als die Männer gingen, wandte er sich wieder an Astrin. »Ihr solltet jetzt pak- ken. Ich habe zwei Reitpferde und ein Packpferd aus Umber mitgebracht.«
    »Rork!« Die beiden Augen flehten. »Ist es notwendig? Ich habe Euch berichtet, was geschehen ist; der Fürst von Hed kann nicht sprechen, aber er kann schreiben, und er wird vor Euch und dem Harfner des Erhabenen Zeugnis für mich ablegen. Es verlangt mich nicht, Heureu zu sehen; ich habe nichts zu verantworten.«
    Rork seufzte. »Aber ich, wenn ich Euch nicht mit mir zurückbringe. Viele der Edlen von Ymris, die in Caerweddin versammelt waren, hörten diese Geschichte, und sie wünschen eine Erklärung dafür. Ihr habt weißes Haar und weiße Augen, Ihr befaßt Euch mit den Steinen alter Ruinen und mit Zauberbüchern; seit fünf Jahren hat kein Mensch Euch in Caerweddin zu Gesicht bekommen. Da mag es wohl möglich scheinen, daß Ihr den Verstand verloren habt und genau das getan habt, was der Händler behauptete.«
    »Man wird Euch glauben.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Man wird dem Harfner des Erhabenen glauben.«
    Rork ließ sich auf den Hocker fallen und rieb sich mit den
    Fingern die Augen.
    »Astrin! Bitte! Kehrt nach Caerweddin zurück.«
    »Wozu?«
    Rork ließ müde die Hände in den Schoß fallen.
    Da sagte der Harfner des Erhabenen mit ruhiger Stimme: »So einfach ist das nicht. Ihr steht unter dem Bann des Erhabenen, und wenn Ihr Heureu Ymris Rechenschaft ablegt, so werdet Ihr dem Erhabenen Rechenschaft ablegen.«
    Astrin schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Wofür?« Er blickte dem Harfner fest in die Augen. »Der Erhabene muß gewußt haben, daß der Fürst von Hed hier ist. Wofür also habe ich ihm Rechenschaft abzulegen?«
    »Ich kann nicht für den Erhabenen antworten. Ich kann Euch nur diese Warnung überbringen, die mir aufgetragen wurde. Ungehorsam wird mit dem Tode bestraft.«
    Astrin blickte stumm auf den Tisch. Er setzte sich langsam. Dann streckte er den Arm aus und berührte Morgon.
    »Euer Name ist Morgon. Niemand hat es Euch gesagt.«
    Zu Rork gewandt fügte er müde hinzu: »Ich muß meine Bücher packen; wollt Ihr mir helfen?«
    Die Wächter und der Händler kehrten eine Stunde später zurück. Auf dem Gesicht des Händlers lag ein merkwürdiger Ausdruck, und der Mann beantwortete Rorks Fragen ausweichend.
    »Habt Ihr sie erkannt?«
    »Einen von ihnen, ja. Ich glaube jedenfalls. Aber.«
    »Kennt Ihr seinen Namen? Könnt Ihr Zeugnis ablegen über seinen Charakter?«
    »Hm. Ja. Ich glaube. Aber.« Er schüttelte den Kopf, und sein Gesicht war bedrückt. Er war nicht vom Pferd gestiegen; es war, als wollte er keinen Moment länger als unbedingt nötig in diesem einsamen, wilden Winkel von Ymris verweilen.
    Rork drehte sich um, von ähnlicher Ungeduld erfaßt.
    »Brechen wir auf. Wir müssen Umber bei Einbruch der Nacht erreichen. Und - « Er blickte auf, als ein Regentropfen ihn traf. »Es wird ein langer, ermüdender Ritt nach Caerweddin.«
    Xel, die für ein Leben in Caerweddin nicht zahm genug war, hockte auf der Türschwelle, als sie losritten, und blickte ihnen neugierig nach. Sie ritten in östlicher Richtung über die weite Ebene, während sich hinter den Ruinen der untergegangenen Stadt dunkle Wolken zusammenballten und die Winde wie ein unsichtbares Geisterheer das Gras niederdrückten. Das Wetter hielt sich wunderbarerweise bis zum Abend, als sie an den nördlichen Ausläufern der Ebene einen Fluß überquerten und auf eine Straße gelangten, die durch die grünbewaldeten Hügel von Umber zu Rorks Haus führte.
    Dort, in dem weiträumigen Haus aus dem roten und braunen Gestein der Hügel, verbrachten sie die Nacht. In seinem weiten Saal schienen all die geringeren Edlen von Umber zu-gleich versammelt zu sein. Morgon, der nur die Stille von Astrins Haus kannte, fühlte sich unbehaglich unter diesen Männern, die mit polternden Stimmen von Krieg sprachen, und unter den

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