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Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Titel: Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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Sessels. »Es gab keinen Beweis.«
    »Die Morgol von Herun würde etwas Derartiges ohne Beweis nicht sagen.«
    »Es war höchstens der Schatten eines Beweises - nur sein
    Name und die Tatsache, daß sie - daß sie nicht durch ihn hindurchsehen konnte.«
    »Der Gründer von Lungold ist in Caithnard? Und lenkt noch immer jene Zauberer, die vielleicht am Leben sind?«
    »Es ist eine Mutmaßung. Nur das. Weshalb hätte er seinen eigenen Namen beibehalten, so daß alle Welt sofort erraten kann -?«
    »Wer würde dergleichen nach sieben Jahrhunderten vermuten? Und wer wäre mächtig genug, ihn zu lenken?«
    »Der Erhabene - «
    »Der Erhabene.« Abrupt stand Har auf. Hugin fuhr hoch. Der Wolfskönig trat zum Feuer. »Sein Schweigen ist beinahe noch geheimnisvoller als Suths. Es war nie seine Art, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen, doch soviel Zurückhaltung ist mehr als verwunderlich.«
    »Er ließ Suth sterben.«
    »Suth wartete auf den Tod«, entgegnete Har ungeduldig, und Morgons Stimme wurde wütend.
    »Er lebte! Bis ich ihn fand!«
    »Hört auf, Euch Vorwürfe zu machen. Er war tot. Der Mann, mit dem Ihr gesprochen habt, war nicht Suth, sondern nur noch eine Hülle, die keinen Namen hatte.«
    »Das ist nicht wahr - «
    »Was nennt Ihr Leben? Würdet Ihr mich einen Lebenden nennen, wenn ich mich in Furcht von Euch abwendete und mich weigerte, Euch etwas zu geben, das Euer Leben retten würde? Würdet Ihr mich Har nennen?«
    »Ja.« Seine Stimme wurde milder. »Das Getreide trägt seinen Namen im Samen, der in der Erde liegt, im grünen Halm, im gelben, sonnengedörrten Halm, dessen Blättchen dem Wind Rätsel zuflüstern. Und so trug auch Suth seinen Namen und gab mir mit seinem letzten Atemzug ein Rätsel. Und deshalb mache ich mir Vorwürfe, weil es nirgends auf dieser Welt mehr den Mann gibt, der seinen Namen trug. Er nahm die Gestalt der Vesta an; er hatte einen Sohn unter ihnen; irgendwo, verborgen unter seiner Angst und Hilflosigkeit, gab es Dinge, die er noch zu leben wußte.«
    Hugins Kopf fiel nach vorn auf seine Knie. Har schloß die Augen. Wortlos stand er am Feuer und regte sich nicht, während Linien der Müdigkeit und des Schmerzes die starre Maske seines Gesichts sprengten.
    Morgon drehte sich auf der Bank herum und senkte sein Gesicht auf seine Arme, die auf dem Tisch hinter ihm gestützt waren.
    »Wenn Großmeister Ohm Ghisteslohm ist«, flüsterte er, »dann wird der Erhabene es wissen. Ich werde ihn fragen.«
    »Und dann?«
    »Und dann. Ich weiß es nicht. Es gibt so viele Teile, die nicht passen. Es erinnert mich an die Scherben, die ich in Ymris zusammenzusetzen versuchte, obwohl ich nicht alle Teile hatte, nicht einmal wußte, ob die Teile überhaupt zusammengehörten.«
    »Ihr könnt nicht allein zum Erhabenen reisen.«
    »Doch, das kann ich. Ihr habt mich gelehrt, wie. Har, nichts Lebendes könnte mich jetzt mehr daran hindern, diese Reise fortzusetzen, bis ich ihr Ziel erreicht habe. Wenn es nicht anders ginge, würde ich meine eigenen Gebeine aus dem Grab zerren, um zum Erhabenen zu gelangen. Ich muß die Lösungen wissen.«
    Unerwartet sachte spürte er Hars Hand auf seiner Schulter und hob den Kopf.
    »Vollendet Eure Reise«, sagte Har leise. »Ohne die Lösungen kann keiner von uns etwas tun. Aber wenn Ihr dieses Ziel erreicht habt, dann setzt den Weg nicht allein fort. Von Anuin bis Isig sind Könige, die Euch helfen werden, und im Erlenstern- Berg ist ein Harfner, der mehr kann als nur die Saiten zupfen. Wollt Ihr mir dieses Versprechen geben? Daß Ihr, wenn Großmeister Ohm wirklich Ghisteslohm sein sollte, nicht blindlings nach Caithnard zurückeilen werdet, um ihm zu sagen, daß Ihr es wißt?«
    Ein wenig müde zuckte Morgon die Achseln.
    »Ich glaube nicht, daß er es ist. Ich kann es nicht glauben.
    Aber ich gebe Euch das Versprechen.«
    »Kommt nach Yrye zurück. Reist nicht direkt nach Hed. Ihr werdet noch weit gefährlicher sein, wenn Ihr weniger unwissend seid, und ich glaube, die Mächte, die sich gegen Euch zusammenballen, werden dann schnell zuschlagen.«
    Morgon schwieg. Ein Schmerz berührte sein Herz und wich wieder.
    »Ich werde nicht nach Hause zurückkehren«, flüsterte er. »Ohm, die Gestaltwandler, selbst der Erhabene - sie scheinen mir das Gleichgewicht eines falschen Friedens zu halten, scheinen mir auf ein Zeichen zum Handeln zu warten. Wenn es endlich soweit ist, daß sie handeln, möchte ich ihnen keinen Grund geben, nach Hed zu kommen.« Er richtete

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