Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel

Titel: Erdzauber 01 - Die Schule der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip

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wenn er bereit ist. Das Zeitalter des Erhabenen nähert sich seinem Ende - «
    »Aber wie kann das sein?« protestierte Danan. »Unsere Länder werden sterben ohne den Erhabenen.«
    »Ich Weiß nicht, wie es möglich sein kann. Aber ich berührte das Gesicht des Sohnes eines Herrn der Winde, während er mit mir sprach, und es war aus Stein. Ich denke, wenn das möglich ist, dann ist alles möglich, auch die Zerstörung des Reiches. Dies ist nicht unser Krieg - wir haben ihn nicht angefangen, wir können ihn nicht beenden, wir können ihn nicht vermeiden. Es gibt keine Wahl.«
    Danan holte Atem, als wollte er sprechen, doch er sagte nichts. Beres Feder war still geworden; das Gesicht des Jungen war den Männern zugewandt.
    »Das Ende eines Zeitalters«, sagte Danan schließlich wie in einem Aufseufzen. »Wie kann man einem Berg ein Ende machen? Morgon, es kann sein, daß Ihr Euch irrt. Jene, die vor Jahrtausenden diesen Krieg begannen, wußten nicht, daß sie mit Männern zu rechnen haben würden, die kämpfen werden um das, was sie lieben. Diese Gestaltwandler können vernichtet werden. Ihr habt es bewiesen.«
    »Ja, das habe ich. Aber sie brauchen nicht mit uns zu kämpfen. Wenn sie den Erhabenen vernichten, sind wir zum Untergang verdammt.«
    »Warum versuchen sie dann noch immer, Euch zu töten? Warum greifen sie Euch an und nicht den Erhabenen? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Oh, doch. Jedes Rätsel hat eine Lösung. Wenn ich all die Antworten auf die Fragen, die ich stellen muß, aneinanderfügen werde, dann werde ich den Anfang einer Antwort auf Eure Frage haben.«
    Danan schüttelte den Kopf.
    »Wie wollt Ihr das zuwege bringen? Nicht einmal die Zauberer konnten es.«
    »Ich werde es tun. Ich habe keine Wahl.« Thod sprach wenig. Als sie gingen und Bere mit sich nahmen, stand Morgon unter
    Schmerzen auf und ging zu einem der Fenster. Der Abend dämmerte; die Flanken der Berge warteten bläulich-weiß und still auf das Kommen der Nacht. Er betrachtete die mächtigen Bäume, die langsam im Schatten versanken. Nichts regte sich, kein Tier, kein schneebeladener Zweig, während das mächtige weiße Haupt des Berges Isig allmählich mit dem dunklen, sternlosen Himmel verschmolz.
    Er hörte Schritte auf der Treppe. Der Vorhang teilte sich, und ohne sich umzudrehen, sagte er: »Wann sollen wir zum Erlen- stern-Berg aufbrechen?«
    »Morgon - «
    Da erst wandte er sich um. »Das ist ein Ton, den ich selten in Eurer Stimme höre. Protest. Wir befinden uns auf der Schwelle zum Erlenstern-Berg, und ich habe tausend Fragen, auf die ich Antwort brauche - «
    »Der Erlenstern-Berg ist der Erlenstern-Berg«, gab Thod ruhig zurück, »ein Ort, wo Ihr vielleicht die Antworten findet, die Ihr sucht, vielleicht aber auch nicht. Seid geduldig. Die Stürme, die aus dem nördlichen Ödland durch den Isig-Paß blasen, sind im tiefen Winter erbarmungslos.«
    »Ich habe schon früher in diesen Stürmen gestanden und sie nicht einmal gespürt.«
    »Ich weiß. Aber wenn Ihr Euch in diesen Winter hineinwagt, ehe Ihr kräftig genug seid, ihn auszuhalten, werdet Ihr keine zwei Tage über Kyrth hinaus am Leben bleiben.«
    »Ich werde überleben«, entgegnete Morgon grimmig. »Das kann ich am besten - das Überleben mit allen Mitteln. Ich besitze große Gaben, die ungewöhnlich sind für einen Fürsten von Hed. Habt Ihr die Gesichter der Bergleute gesehen, als sie in die Höhle kamen und uns alle dort fanden? Was glaubt Ihr wohl, wie lange es dauern wird, ehe über die Händler, von denen das Haus hier voll ist, die ganze Geschichte nach Hed gelangt? Nicht nur verstehe ich zu töten, nein, ich habe sogar ein Schwert, das meinen Namen trägt und das mir von einem Kind mit steinernem Antlitz gegeben wurde. Und dieses Schwert wurde dem Kind von einem Zauberer anvertraut, der es im
    Vertrauen darauf schmiedete, daß der Mann, dessen Namen es trägt, seine Bestimmung annehmen würde. Ich sitze in der Falle. Wenn ich nichts anderes tun kann als das, was mir zu tun bestimmt ist, dann will ich es jetzt tun, so schnell wie möglich. Es regt sich kein Lüftchen draußen. Wenn ich heute nacht aufbreche, könnte ich den Erleristern-Berg in drei Tagen erreichen.«
    »In fünf«, verbesserte ihn Thod. »Selbst Vesta müssen schlafen.« Er ging zum Feuer und griff nach Holz. Sein Gesicht erglühte, als die Flammen hochzüngelten, und zeigte Mulden und haarfeine Linien, die zuvor nicht dort gewesen waren. »Wie weit könntet Ihr mit einem kranken Bein