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Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser

Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser

Titel: Erdzauber 02 - Die Erbin von Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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uns oder das Schiff, aber Euer Geist ist es -«
    »Habe ich Euch Rat angeboten?« unterbrach Rendel sie.
    »Nein«, gestand Lyra widerstrebend. »Aber ich weiß, was ich tue.«
    »Ja. Ihr werdet von einem Zauberer getötet werden. Bin ich zu streitsüchtig?«
    »Nein. Aber -« Sie seufzte. »Nun gut. Jetzt brauchen wir nur noch Bri Corvett zu sagen, wohin er segeln wird, damit er Vorräte an Bord nehmen kann. Und wir müssen Tristan nach Hause schicken. Fällt Euch ein Mittel ein, dies zu bewerkstelligen?«
    Sie überlegten beide. Eine Stunde später schlüpfte Lyra unbemerkt aus dem Haus des Königs, ging zum Hafen hinunter, um Bri mitzuteilen, daß er weiter nach Norden segeln würde. Rendel ging derweilen in den Saal des Königs, um mit Heureu Ymris zu sprechen.
    Sie fand ihn inmitten seiner Edlen, vertieft in eine Besprechung der Lage in Meremont. Als er sie gewahrte, wie sie zögernd auf der Schwelle des großen Saales stand, kam er zu ihr. Sie traf seinen klaren, direkten Blick und wußte, daß sie und Lyra recht hatten: Ihn zu täuschen würde weniger schwierig sein als Astrin. Sie war erleichtert, daß Astrin nicht an seiner Seite war.
    »Braucht Ihr etwas?« fragte er. »Kann ich Euch irgendwie helfen?«
    Sie nickte. »Könnt’ ich einen Augenblick mit Euch sprechen?«
    »Natürlich.«
    »Könntet Ihr - wäre es Euch möglich, eines Eurer Kriegsschiffe zu entbehren, um Tristan nach Hause zu bringen? Bri Corvett muß in Caithnard anlegen, um Lyra abzusetzen und meinen Bruder an Bord zu nehmen. Tristan ist hartnäckig entschlossen, zum Erlenstern-Berg zu reisen, und wenn sie in Caithnard eine Möglichkeit sieht, Bris Schiff zu verlassen, dann wird sie es tun. Sie wird erneut nordwärts reisen, entweder auf einem Handelsschiff oder zu Fuß, und wie auch immer, sie wird dann mitten in Euren Krieg hineingeraten.«
    Seine dunklen Brauen zogen sich zusammen. »Sie scheint starrköpfig zu sein. Wie Morgon.«
    »Ja. Und wenn sie - wenn auch ihr etwas zustößt, so wäre das für die Leute von Hed ein entsetzliches Unglück. Bri könnte sie nach Hed bringen, ehe er mit uns nach Caithnard segelt, aber in jenen Wassern, die er dann durchsegeln muß, ertranken Athol und Spring von Hed, wurde Morgon beinahe getötet. Mir wäre leichter ums Herz, wenn sie besseren Schutz hätte als nur einige
    Leibwachen und Seeleute.«
    »Das hatte ich gar nicht bedacht«, sagte er hastig. »Nur fünf der Kriegsschiffe führen Männer und Waffen in großen Mengen; zwei dienen als Patrouillenboote und sind leichter bemannt. Eines davon kann ich entbehren, um sie zurückzubringen. Wenn ich könnte, würde ich Euch bis nach Caithnard von diesen Kriegsschiffen begleiten lassen. Nie habe ich erlebt, daß sich so viele Menschen edelsten Geblüts auf ein so unüberlegtes, verfehltes Unternehmen eingelassen haben.«
    Sie errötete leicht.
    »Ich weiß. Es war falsch von uns, Tristan auch nur bis hierher mitzunehmen.«
    »Tristan! Was ist mit Euch und der Landerbin der Morgol?«
    »Das ist etwas anderes -«
    »Inwiefern, in Yrths Namen?«
    »Wir wissen wenigstens, daß es zwischen Hed und dem Erhabenen eine Welt gibt.«
    »Ja«, versetzte er grimmig. »Und sie ist dieser Tage nicht der rechte Ort für Euch. Ich habe dafür gesorgt, daß auch Eurem Kapitän das klargeworden ist. Ich weiß nicht, was ihn dazu verleiten konnte, den Hafen von Caithnard mit Euch zu verlassen.«
    »Es war nicht seine Schuld. Wir haben ihm keine Wahl gelassen.«
    »Wieviel Druck könnt ihr denn schon auf ihn ausgeübt haben? Die Wachen der Morgol sind geschult, aber vernünftigen Argumenten doch wohl kaum unzugänglich. Und vor der Küste von Ymris hätte Euch leicht Schlimmeres begegnen können als meine Kriegsschiffe. Es gibt Zeiten, da habe ich den Eindruck, als bekämpfte ich nur die Rebellen in meinem eigenen Land; zu anderen Zeiten jedoch scheint sich der ganze Krieg unter meinen Augen zu verwandeln, und mir wird klar, daß ich nicht einmal selbst mit Sicherheit sagen kann, wie weit er sich ausbreiten wird, oder ob ich ihn beschränken kann. Noch ist es ein kleiner Krieg, aber es stekken erschreckende Möglichkeiten in ihm. Bri Corvett hätte keine ungünstigere Zeit wählen können, mit Euch an Bord so nahe an Meremont vorbeizusegeln.«
    »Er wußte nichts von dem Krieg -«
    »Hätte er Euren Vater auf diesem Schiff gehabt, so hätte er es sich angelegen sein lassen, davon zu wissen. Auch daran habe ich ihn erinnert. Und daß Astrin heute mit Euch zur Ebene von

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