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Erdzauber 03 - Harfner im Wind

Erdzauber 03 - Harfner im Wind

Titel: Erdzauber 03 - Harfner im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia A. McKillip
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rothaarigen Mannes in Leder und Kettenhemd. Das breite, sonnengebräunte Gesicht der jungen Frau war schweißnaß. Sie sah so erschöpft aus, wie Morgon sich fühlte. Ihre rauhe Stimme war ruhig und geduldig, sehr angenehm.
    »Herr, mein Name ist Goh. Dies hier ist Teril Umber, der Sohn des Herrn Rork Umber von Ymris. Ich habe es auf mich genommen, ihn und seine Krieger in die Stadt zu führen.«
    Ein schwacher Hauch von Spannung lag in ihrer Stimme und in den ruhigen Augen. Schweigend sah Morgon den Mann an. Er war jung, durch Schlachten gestählt, und er wirkte völlig ausgepumpt. Höflich neigte er den Kopf vor Morgon; er ahnte nichts von dessen Argwohn.
    »Herr, Heureu Ymris entsandte uns einen Tag vor - an dem Tag bevor wir, wie es scheint, die Ebene der „Winde verloren. Wir haben eben die Nachricht von der Landerbin der Morgol gehört.«
    »War Euer Vater auf der Ebene der Winde?« fragte Morgon. »Ich erinnere mich an ihn.«
    Teril Umber nickte bedrückt.
    »Ja. Ich habe keine Ahnung, ob er überlebt hat.« Dann strafften sich seine Schultern unter der Last des staubigen Kettenhemdes. »Der König war besorgt um die Händler hier, die ohne Verteidigung sind; er ist selbst einmal auf Handelsschiffen gesegelt. Und er wollte Euch natürlich so viele Männer zur Verfügung stellen, wie er entbehren konnte. Ich habe hundertfünfzig Krieger mitgebracht, den Wachen der Morgol bei der Verteidigung der Stadt Unterstützung zu leisten, wenn es notwendig werden sollte.«
    Morgon nickte. Das magere, schweißglänzende Gesicht mit dem roten Bart schien über jeden Verdacht erhaben.
    »Ich hoffe«, gab er zurück, »es wird nicht notwendig werden. Es war hochherzig vom König, Euch zu schicken.«
    Teril Umber neigte nur stumm den Kopf.
    »Es tut mir leid«, fuhr Morgon fort, »zu hören, daß auch Euer Vater unter denen war, die auf der Ebene der Winde kämpften. Er ist mir mit großer Güte begegnet.«
    »Er hat von Euch gesprochen.« Der junge Mann schüttelte den Kopf und fuhr sich mit den Fingern durch das flammend rote Haar. »Aber er hat schon Schlimmeres überstanden«, fügte er ohne Hoffnung hinzu. »Ja, ich glaube, ich spreche jetzt am besten mit Lyra, damit ich meine Leute noch vor Einbruch der Nacht verteilen kann.«
    Morgon warf einen Blick auf Goh. Die Erleichterung, die er auf ihrem Gesicht sah, sagte ihm, wie beunruhigt sie gewesen war.
    »Bitte, sagt Lyra«, bemerkte er mit gesenkter Stimme, »daß ich mit der Mauer fast fertig bin.«
    »Ja, Herr.«
    »Danke Euch.«
    Sie lächelte und ging mit einem kurzen Nicken davon.
    Während seine Arbeit an der Mauer ihren Fortgang nahm und der Tag sich einem sonnendurchglühten Ende zuneigte, bekam er in zunehmendem Maße das Gefühl, von einem Festungsring aus reiner Kraft umschlossen zu sein. Der Zauberer, der still und schweigend auf der anderen Seite der Mauer mit ihm arbeitete, kräftigte die Steine, indem er sie berührte, verschloß Lücken und Risse mit grauem, körnigem Blendwerk, stützte geborstene Mauern mit Pfeilern seiner Kraft. Die Mauern, die vorher brüchig und schief gewesen waren, halb zerstört von den Einflüssen sommerlicher Hitze und winterlicher Schneefälle, standen wieder fest und sicher, spannten sich in weitem, ununterbrochenem Rund trutzig um die Stadt.
    Morgon wob ein Kraftgespinst von Stein zu Stein, um auch die letzten Sprünge im alten Mörtel zu schließen, und lehnte sich dann todmüde gegen die Mauer, die Arme vor dem Gesicht. Er konnte das Zwielicht riechen, das über die Felder schwebte. Die Stille der letzten Minuten vor Sonnenuntergang, das friedliche, schon schläfrige Zwitschern der Vögel ließ ihn flüchtig an Hed denken. Das ferne Krächzen einer Krähe riß ihn aus seiner Träumerei. Er stemmte sich von der Mauer ab und wanderte zu einem der beiden Tore hinüber, die er offengelassen hatte. Ein Mann mit einer Krähe auf seiner Schulter stand am anderen Ende des Torbogens.
    Es war ein hochgewachsener alter Mann, mit kurzem, grauem Haar und schroffen Gesichtszügen. Er sprach in der Sprache der Krähe mit dem Vogel; einiges davon verstand Morgon. Als die Krähe antwortete, löste sich ein eiserner Ring der Angst, der bis dahin Morgons Herz zusammengepreßt hatte, und ihm war, als hätte sein Herz einen warmen Ruheplatz gefunden, auf der Hand des alten Zauberers vielleicht, die mit dem Mal der
    Vesta-Hörner gezeichnet war. Er ging auf die beiden zu, beruhigt durch die Ausstrahlung starker Kraft, die von dem Zauberer

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