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Erfindergeist

Erfindergeist

Titel: Erfindergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ein paar Nebengebäude. Herr Schleicher bog wieder links ab und ging direkt auf zwei oder drei riesige Hallen unterschiedlicher Bauart zu.
    »Das sind unsere Werkstätten und die Lager«, erklärte mir der Pressesprecher.
    Schließlich standen wir vor einer großen Blechhalle mit Tonnendach, die mich an einen Flugzeughangar erinnerte. Die beiden großen Flügeltore standen weit offen und wir konnten das Innere der Halle sehen. In der vorderen Hälfte standen kuriose Fahrzeuge, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die hintere Hälfte war durch halbhohe Wände aus Sichtmauerwerk abgetrennt. Zwei Türen führten in diesen Bereich.
    »Erschrecken Sie nicht wegen unseres Fuhrparks, Herr Palzki. Den brauchen wir morgen Abend wieder für die Halloween-Parade. Eine halbe Stunde vor der erweiterten Parkschließung, um 20 Uhr, geht es bei uns am Samstagabend zu dieser Jahreszeit immer richtig gruselig zu. Die Paraden haben sich zu einem richtigen Highlight entwickelt und zahlreiche Karnevalsvereine melden sich an, um teilnehmen zu dürfen.«
    Es waren wirklich skurrile Fahrzeuge, die ich da sah. Auf einem befand sich ein Grab nebst Sarg, andere waren mit nicht deutbaren Gruseleien und vielen Kürbissen dekoriert. Ich hatte keine Zeit, mir alles ausführlicher anzuschauen, denn Herr Schleicher und der Pressesprecher eilten durch die Vorhalle auf die beiden Türen zu, die in den hinteren Hallenbereich führten. In diesem Moment öffnete sich eine der Türen und ein Spurensicherer im weißen Overall trat ein.
    Ich grüßte ihn und fragte, ob wir den Tatort betreten könnten.
    »Warten Sie besser ab. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, jemand hat eine Handgranate hineingeworfen.«
    »Und was ist wirklich passiert?«
    »Jemand hat gewütet. Richtig ausgerastet muss der sein. Alles wurde kurz und klein geschlagen.«
    »Würden Sie mir sagen, wofür die Räume üblicherweise genutzt werden?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht fragen Sie jemanden, der hier arbeitet. Es könnte ein Labor oder eine Werkstatt gewesen sein.« Mit diesen Worten ließ er mich stehen und verschwand hinter der rechten Tür.
    Herr Schleicher und sein Pressesprecher hatten sich währenddessen flüsternd unterhalten. Ich unterbrach sie.
    »Würden Sie mir freundlicherweise sagen, was sich in diesen Räumen verbirgt, beziehungsweise verbarg?«
    »Ja, natürlich, Herr Palzki, Herr Schleicher hat mir gerade zugesichert, dass er Sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen wird, damit Sie die ungeheuren Taten schnellstmöglich aufklären können. Also, in diesen beiden Räumen befand sich unsere Experimentierecke oder auch Versuchsstation genannt.«
    »Sie haben hier eine Versuchsstation? Wie soll ich das verstehen?«
    »Keine Angst, sie ist völlig harmlos. Hier experimentieren wir an neuen Effekten oder bauen zum Beispiel die Prototypen der Figuren von der Geisterbahn der Burg Falkenstein. Das sind ja alles Einzelfertigungen, die man in keinem Geschäft kaufen kann.«
    »Haben Sie zurzeit an etwas gebastelt, das besonders wertvoll war? Konnten Sie feststellen, ob etwas fehlt?«
    »Wertvoll? Nein, Herr Palzki, die Halle wird ja noch nicht einmal abgeschlossen. Da kann tagsüber im Prinzip jeder rein. Hier gibt es keine Geheimnisse. In unserer Experimentierecke arbeiten alle gemeinsam: Elektriker, Schreiner, Schlosser, Schneider und so weiter. Im Moment gibt es hier keine Neuentwicklungen oder sonstige Versuche. Das Saisonende naht, wir bereiten alles für die Winterpause vor. Experimentiert wird erst wieder ab Januar.«
    »Und wofür nutzen Sie den Raum derzeit?«
    »Für alles Mögliche. Ausrangierte Puppen werden hier aufbewahrt, Gestelle, Apparaturen, die nicht mehr benötigt werden. Es sieht in den beiden Räumen immer ein wenig chaotisch aus. Deshalb wird es sehr schwierig sein, festzustellen, ob etwas fehlt. Zu viele Menschen haben hier Zugang.«
    »Ein hoher Schaden ist Ihnen also vermutlich nicht entstanden?«
    »Ich denke nicht. Es wird aber eine Weile dauern, bis wir alle Mitarbeiter befragt haben. Ich habe jemanden beauftragt, der alle infrage kommenden Personen ausfindig macht, die hier in den letzten beiden Wochen zu tun hatten. Ich denke da allerdings nicht an meine Mitarbeiter. Warum sollte ein Park-Angestellter hier alles kurz und klein schlagen?«
    »Die Nachtwächter haben von all dem nichts mitgekriegt?«, fragte ich.
    »Nein, der Einbruch wurde erst vor einer guten

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