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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Schwester beobachtete, wie sie sich bei einem Witz auf die Knie schlug und lachte, und seine Augen wurden feucht vor Stolz und Glück.
    Und ihre Freunde mochte er auch. Vor allem Miriam. Sie hatte einen trockenen kontinentalen Witz, die Moral einer Französin – was heißen sollte, nicht allzu viel – , und sie lachte immer über seine Witze, selbst wenn sonst niemand lachte. Außerdem konnte sie sich wunderbar ausdrücken. Während die anderen Karten spielten, gingen sie zusammen Volios letzten Brief durch, lachten über seine armseligen Metaphern und linkischen Beschreibungen seiner Gefühle und antworteten in blühender, mädchenhafter Prosa, die Cecily als äußerst demütigend empfunden hätte, hätte jemand behauptet, sie käme von ihr, wie Miriam sagte.
    Als die Türglocke schellte, schneite es draußen leicht, und Ashton öffnete den Schelmen lächelnd die Tür. Ihre Köpfe waren weiß, und Jack runzelte die Stirn, als hätte Ashton etwas weitaus Skandalöseres getan, als ihnen prompt die Tür geöffnet.
    »Kommt rein und raus aus der Kälte«, forderte Ashton sie auf.
    » Merci «, sagte Miriam. Sie trat als Erste ein. Sie überreichte Ashton den letzten versiegelten Brief von Volio. »Ich bin kaltes Wetter nicht gewohnt.«
    »Du lebst hier seit deinem sechzehnten Lebensjahr«, sagte Toby, der nach ihr eintrat. »Wie kannst du dich noch nicht daran gewöhnt haben?«
    » Silence !«, rief Miriam. »Cousin Ashton weiß nicht, wie alt ich bin.«
    »Mit Sicherheit keinen Tag älter als siebzehn«, schmeichelte Ashton.
    »So ein Charmeur«, sagte Miriam und setzte sich an den bereits aufgestellten Kartentisch. Die anderen taten es ihr gleich.
    »Drinks gibt es an der Bar, wenn ihr etwas zum Aufwärmen braucht«, sagte Ashton und brach das Siegel von Volios Brief.
    Er holte das Blatt aus dem Umschlag, las es schnell und fühlte, wie ihm das Herz stehen blieb. Er las es noch einmal, langsamer diesmal. Doch dort stand noch immer dasselbe. Und das war nicht gut.
    »Was ist los, Cousin Ashton?«, fragte Miriam. »Du siehst erschrocken aus. Was schreibt Volio?«
    »Ach, nichts«, antwortete Ashton und zwang sich zu lachen. »Ich hatte einfach vergessen, wie entsetzlich Volio schreiben kann.«
    »Ich wünschte, ich könnte das auch vergessen, aber es verfolgt mich«, sagte Miriam.
    Die anderen hatten sich Drinks eingeschenkt, und Toby teilte die Karten aus.
    »Komm, spielen wir eine Runde, Cousin Ashton«, sagte Toby.
    »Du kannst den Liebesbrief später schreiben. Jetzt entspannen wir erst mal.«
    »Genau«, sagte Ashton und sah seine Schwester aus zusammengekniffenen Augen an, »mein Cousin und ich müssen ein paar familiäre Dinge besprechen, wenn ihr nichts dagegen habt. Und da dir Volios Geschreibsel so zuwider ist, Miriam, was hältst du davon, wenn ich diesen Brief allein beantworte?«
    »Bist du sicher?«, fragte Miriam. »Ich wäre natürlich dankbar, aber –«
    »Mach dir keine Gedanken. Das ist schnell erledigt, und dann können wir alle zusammen Karten spielen und trinken, bis wir nicht nur Volios Brief, sondern auch seinen Namen vergessen haben.«
    »Das gefällt mir«, sagte Drew.
    Ashton nickte Violet zu, die sich verwirrt erhob, ihm jedoch ins Arbeitszimmer folgte, während sich die anderen wieder den Karten zuwandten. Ashton versuchte, nicht mit der Tür zu knallen, doch sobald sie geschlossen war, wirbelte er zu seiner Schwester herum. »Du hast den Duke geküsst?«, zischte er.
    Violet wurde knallrot, dann blass und blickte zu Boden. »Er hat mich auch geküsst«, sagte sie leise.
    »Violet«, sagte Ashton mit etwas höherer Stimme, »Vielleicht war das eine schlechte Idee. Vielleicht solltest du einfach die Schule verlassen, und niemand wird etwas von diesem Plan erfahren.«
    »Nein«, widersprach Violet. »Das kann ich nicht. Ich gehe ihm einfach aus dem Weg.«
    »Oh, Violet, ich hatte gehofft, dass du dich eines Tages verlieben würdest, doch dein Timing ist … alles andere als optimal.«
    »Ich bin nicht verliebt! Warum behauptet jeder, dass ein Kuss ein Liebesbeweis sein muss?« Sie warf die Hände in die Luft, dann verschränkte sie die Arme, als ihr klar wurde, wie lächerlich sie aussah. »Das war nur ein Experiment.«
    »Ein Experiment?«
    »Ich hatte noch nie geküsst. Ich wollte es wissen. Experimentelles Lernen nennt man das.«
    Ashton grinste ob dieser lächerlichen Ausrede. »Und was hast du aus deinem Experiment gelernt?«
    »Es war ganz nett«, gab Violet leise zu, »aber ich muss

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