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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Ashton. Er legte seiner Schwester die Hand auf die Schulter. »Weiß Jack es?«
    »Ja.«
    »Gut. Er wird von jetzt an ein Auge auf dich haben, hoffe ich.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Keine weiteren Experimente.«
    »Nur die der üblichen Art«, lächelte Violet.
    Ashton seufzte. Es war nichts mehr zu machen. Er konnte seine Schwester genauso gut das meiste aus der Zeit in Illyria für sich herausholen lassen. Er würde sich für ihren unvermeidbaren Umzug nach Stadthäusern in New York erkundigen.
    »Darf ich jetzt gehen?«, fragte Violet. »Ich denke, diese Woche werde ich Toby beim Kartenspielen schlagen. Ich gehe inzwischen davon aus, dass er öfter blinzelt, wenn er lügt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich will es herausfinden.«
    »Nein, du bleibst hier bei mir, während ich unseren Brief schreibe. Das ist deine Strafe für dein schlechtes Urteilsvermögen.«
    Violet zog eine Schnute und wartete, während Ashton einen Brief an Volio schrieb, in dem er ihn bat, niemandem zu erzählen, was er gesehen hatte und ihm erklärte, dass der Duke Ashton unfreiwillig geküsst hatte und dass Ashton um Hilfe bei der Heilung von seiner Perversion gebeten hatte. Ashton war übel, als er mit dem Brief fertig war, aber er faltete ihn zusammen und steckte ihn in den Umschlag.
    »Danke«, sagte Violet und küsste ihren Bruder auf die Wange.
    Violet hatte unrecht mit ihrer Annahme, dass Toby beim Kartenspielen öfter blinzelte, wenn er log. Toby gewann die Hälfte der Spiele, Miriam größtenteils die andere, Jack einmal.
    »Ich bin furchtbar schlecht in diesem Spiel«, klagte Violet und warf die Karten auf den Tisch.
    » Heureux au jeu, malheureux en amour «, sagte Miriam mit einem listigen Grinsen.
    »Was heißt das?«, fragte Jack.
    »Pech im Spiel, Glück in der Liebe«, lachte Ashton. Sein Lachen dröhnte durchs Haus. Jack kicherte auch, und Violet starrte die beiden an, bis alle lachten. Das Lachen konnte die Kälteschauer jedoch nicht aus Ashtons Brust vertreiben, als er daran dachte, was der düstere Volio gesehen hatte und was er tun könnte.

Kapitel 19
    D er Duke versuchte in seinem privaten Labor, erhitzte Bronze in eine Form für sein Raumschiff zu falzen, merkte jedoch, dass seine Gedanken nicht bei der Sache waren. Seine Hände glitten an den Ecken des Metalls ab, und er schnitt sich. Draußen wurde der graue Himmel langsam blau, und er hörte den Fluss schneller an Illyria vorbeifließen. Er hatte den größten Teil des Tages versucht zu arbeiten, hatte Mittag- und Abendessen ausfallen lassen, aber nichts zustande gebracht. Er musste immer wieder an Ashton Adams und an den Kuss denken.
    Der Duke hatte mit vielen Frauen geschlafen. Als Ernest sechzehn war, hatte sein Vater ihn in eine Kutsche gesetzt und ihm gesagt, dass es Zeit für ihn war, ein Mann zu werden. Die Kutsche hatte ihn zu Mrs Williams’s gebracht, einem Bordell für Kunden der besseren Gesellschaft. Mrs Williams war eine Frau um die sechzig, das Haar in einem leuchtenden Scharlachrot gefärbt, mit dick aufgetragenem Make-up und hin und wieder einem verschmierten aufgemalten Muttermal auf der linken Wange. Sie hatte Ernest mit offenen Armen begrüßt und ihm gesagt, dass sein Vater einen vergnüglichen Abend für ihn arrangiert hatte. Das Vergnügen sollte ihm löblicherweise nicht Mrs Williams bereiten, sondern ein Mädchen namens Ocean mit langem, schwarzem Haar, einer warmen gebräunten Haut und beeindruckenden graublauen Augen. Sie war damals ungefähr im gleichen Alter wie Ernest, aber in sexuellen Dingen sehr viel erfahrener als er. Sein Vater hatte mehrere Stunden mit dem Mädchen gebucht, und obwohl Ernest nach ein paar Minuten mit ihr fertig war, überredete sie ihn zu bleiben, um ihm zu zeigen, wie er Frauen Freude bereiten konnte. Er lernte eine Reihe von Stellungen, die sowohl für ihn als auch für Ocean angenehm waren, und sie war so freundlich, ihn darauf hinzuweisen, wenn sie etwas ausprobierten, wobei eine echte Dame nicht mitmachen würde. Ein ganzes Jahr besuchte er sie regelmäßig, bevor sie verschwand, weil sie offenbar von einem anderen Kunden als hauptberufliche Geliebte gekauft worden war.
    Nach ihrem Abgang hatte Ernest beschlossen, sich weiterzubilden. Ocean hatte ihn die elementaren Lektionen gelehrt, doch wie in allen Wissenschaften bedurfte es auch hier der weiteren Experimente, bevor er sich wirklich sattelfest fühlte. Er besuchte diverse Bordelle und diverse Huren in der Stadt: elegante und schmutzige, dünne und dicke,

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