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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Bewerbungsgespräch geschlafen hat, wären seine Augen nicht offen gewesen und hätte er nicht ein paar Mal gehustet.«
    Ashton wusste inzwischen alles über ihre Gespräche. Violets schien vielversprechend gelaufen zu sein, besonders in Anbetracht der Komplimente des Dukes, und Jacks war, wenn nichts sonst, zumindest aufregend gewesen. Sein neues Flügelfrettchen hatte gegähnt, als er den Käfig geöffnet hatte, und sich erst einmal gestreckt, bevor es den Kopf hinausgesteckt hatte. Dann war es herausgesprungen und hatte interessiert den Boden beschnüffelt. Valentine hatte bemerkt, dass es sehr niedlich war, sich aber gefragt, ob es wirklich fliegen konnte, weshalb Jack dem Professor ein Stück Schinken gegeben hatte, das er dem Frettchen hinhalten sollte. Das Frettchen hatte den Schinken gerochen, sich in die Luft geschwungen und war direkt auf den Schinken zugeflogen, hatte ihn aus Valentines Hand geschnappt und sich an die Decke zurückgezogen, um zu fressen. Das hatte das Lachen und den Applaus von Valentine und dem Duke ausgelöst. Dann hatten sie einen Diener gerufen, der es mithilfe eines Schmetterlingsnetzes mit einem langen Holzstab eingefangen und auf den Boden zurückgeholt hatte – Valentine hatte eines in seinem Büro, da er oft, wenn auch erfolglos, Schmetterlinge jagte, weil er versuchen wollte, ihre Flügel größer zu züchten und Kanarienvögeln zu implantieren.
    Als sie am einundzwanzigsten Tag picknickten, seufzte Violet fast die ganze Zeit und beklagte ihr Schicksal, da sie ohne eine Zusage für Illyria jetzt doch heiraten und ihr Erfinderleben aufgeben müsste. Jack fiel darauf herein und sagte, dass ihre Klugheit nicht vergeudet werden dürfte, doch Ashton erkannte ihre List und bestätigte sie darin, dass sie heiraten sollte. »Ich denke«, sagte er grinsend, »du solltest Jack heiraten. Dann kannst du zumindest weiter an deinen Erfindungen arbeiten. Natürlich wird deine Genialität ihm zugeschrieben werden, da du ja eine Frau bist, aber du könntest zumindest weiterarbeiten.« Jack brach in Gelächter aus, dann wurde er rot.
    Violet verschränkte die Arme. »Ich weiß, dass du den Brief hast«, sagte sie schließlich.
    Ashton schenkte sich von dem Wein aus dem Korb ein und biss in ein Gurkensandwich. »Welchen Brief?«
    »Den Brief! Den Brief von Illyria. Du hast ihn, und du gibst ihn mir nicht. Und das ist mehr als grausam, mein lieber Bruder.«
    »Allerdings«, stimmte Jack zu und nickte. »Der Brief wurde an dich geschickt Ashton. Wahrscheinlich hast du ihn wirklich. Du bist ein Hundesohn, Ashton. Das ist ein ganz blöder Streich. Was ist, wenn sie nicht angenommen worden ist? Das verzeihst du dir nie.«
    »Hältst du es für möglich, dass sie mich nicht genommen haben?«, fragte Violet und sprang von der Picknickdecke auf.
    »Nein, nein«, beruhigte Jack sie, die Hände abwehrend ausgestreckt. »Ich wollte nur sagen, dass ich dir recht gebe. Ashton muss den Brief haben. Und das ist wirklich ein böser Streich.«
    Violet verschränkte die Arme und ließ die beiden verärgert stehen.
    »Du hast ihn also?«, wollte Jack wissen. Ashton nickte und nippte an seinem Wein.
    »Hast du ihn aufgemacht?«
    Ashton nickte erneut.
    »Hat sie es geschafft?«
    »Natürlich hat sie es geschafft. Das Ganze würde mir doch keinen Spaß machen, hätte sie das nicht«, kicherte Ashton, und die beiden begannen laut zu lachen, woraufhin Violet sie über die Schulter böse anfunkelte.
    »Du musst ihn ihr geben«, sagte Jack, »sonst bringt sie dich noch im Schlaf um.«
    »Bevor es so weit kommt, gebe ich ihn ihr«, sagte Ashton. »Aber sie hat mich eine Woche lang jeden Morgen vor zehn Uhr geweckt. Das ist meine Rache.«
    Am Morgen des dreiundzwanzigsten Tags kam Violet, ohne anzuklopfen, in Ashtons Schlafzimmer gestürmt, was Antony nur wenig Zeit ließ, die Decken um seinen nackten Körper zu schlingen oder sich im Kleiderschrank zu verstecken. Violet stand über die beiden jungen Männer gebeugt, offensichtlich nur wenig überrascht, ihren Bruder zusammen mit dem Kutscher nackt im Bett vorzufinden, obwohl Ashton sich in der letzten Woche so viel Mühe gegeben hatte, diskret zu sein. Violet taxierte die beiden mit gerunzelter Stirn. Antony verkroch sich unter der Decke.
    »Schon gut, schon gut«, sagte Ashton, griff unter sein Kissen und zog den Brief von Illyria hervor. »Herzlichen Glückwunsch. Und jetzt verschwinde aus meinem Schlafzimmer und sag ja nichts.«
    Violet grinste, küsste ihren Bruder auf

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