Erfolgreich Lernen (German Edition)
bearbeiteten Teilaufgabe zu verschwenden. Sinnvoll ist die Verbesserung nur, wenn sich der Fehler vom Anfang auf die restlichen Teilaufgaben so auswirkt, dass man damit nicht mehr weiter rechnen kann.
Lösungswege auswendig wissen
Sehr vielen Menschen kommen die besten Lösungsideen erst gegen Schluss des Tests. Auch guten Mathematikern fallen manchmal die besten Lösungen erst nach dem Abgeben ein. Um das zu verhindern, hilft am besten das Üben und Trainieren. Damit versetzen Sie sich in die Lage, in der Prüfungssituation Ihr Wissen nur abzuspulen, ohne wirklich neu überlegen zu müssen.
Lösungen stehen lassen
Streichen Sie keine Lösung durch, bevor Sie eine neue erstellt haben. Sie können auch für fehlerhafte Lösungen Punkte bekommen, aber nicht für durchgestrichene! Aber wenn Sie zwei Lösungen hergestellt haben, müssen Sie eine durchstreichen, damit der Korrektor weiß, welche von beiden nun gelten soll. Sonst bekommen Sie sogar für Ihre richtige Lösung keinen Punkt.
12.9 Rückgabe des Tests
Erfolge bewusst wahrnehmen
Achten Sie bei der Rückgabe Ihres Tests zuerst einmal auf alles, was Sie richtig gemacht haben. Überall, wo kein Korrekturzeichen steht, haben Sie etwas richtig gemacht. Meist hat man sehr viel mehr richtig als falsch gemacht. Die Note spiegelt dieses Faktum nicht wider. Mit dieser Sichtweise rücken Sie aber fürsich persönlich Ihre Leistung ins richtige Licht. Es ist notwendig, die Erfolge bewusst wahrzunehmen und sich dafür zu loben und zu belohnen, auch dann, wenn andere es angeblich besser gemacht haben. Unter Ihren Bedingungen und Voraussetzungen haben Sie das Beste gegeben. Ihre Selbstmotivation ist der wichtigste Beweggrund zum Weitermachen. Machen Sie sich nicht innerlich für Ihre Leistung nieder.
Sobald Sie sich nun emotional in einer ausgeglichenen Balance befinden, können Sie an die Fehleranalyse gehen. Erkundigen Sie sich auch darüber, wie wichtig der behandelte Stoff für die Endprüfung ist. Es gibt immer wieder Stoffeinschübe, die in einem Test abgeprüft werden, danach aber nie wieder gefragt werden. Es wäre für Sie bei Ihrer knapp bemessenen Zeit sehr ineffektiv, sich mit einem nicht prüfungsrelevanten Stoff herumzuschlagen.
Warum Ihre persönlichen Fehler so wichtig sind, möchte ich am Beispiel des Schülers Robert erklären: Angenommen, in seinem Kurs wurde die Note 3 fünfmal erzielt, so sind die Fehler bei den betreffenden fünf Personen mit einer großen Wahrscheinlichkeit sehr verschieden, das heißt, jeder hat an anderen Stellen seine Schwierigkeiten. Um nun aus seinen eigenen Fehlern wirklich etwas zu lernen, muss Robert genau diese persönlichen Defizite in Angriff nehmen.
Robert sollte in Zukunft besonders am Anfang, also die Rechnungen der ersten fünf bis zehn Minuten, nochmals kurz durchrechnen. Es sind Fehler vorgekommen, die er normalerweise nicht macht. Unter Stress und Anspannung können sie aber passieren. Die spezielle Aufgabe aus der Prozentrechnung muss noch einmal durchgerechnet werden. Danach sollte Robert die Zahlen leicht abwandelnund die Aufgabe damit nochmals rechnen. Schließlich kann er den Text leicht abwandeln und die Aufgabe nochmals rechnen. Die Schreibfehler am Schluss können durch Üben mit der Uhr verbessert werden. In unübersichtlichen Aufgaben ist es auch sinnvoll, bestimmte Zahlen oder Vorzeichen mit einer anderen Farbe hervorzuheben. Übertragungsfehler werden dadurch vermieden. Bei Textaufgaben Gegebenes sorgfältig herauszuschreiben, ist reine Übungssache und lässt sich rasch lernen.
Kopieren Sie für Ihre eigene Fehleranalyse folgende Tabelle, oder fertigen Sie sich eine Tabelle für Ihre Bedürfnisse an Ihrem Computer. Bewahren Sie die ausgefüllten Tabellen gut auf, und schauen Sie die selben noch einmal vor dem nächsten Test an.
Leider gibt es keinen gesicherten Eignungstest, der Ihnen zuverlässig Auskunft über Ihren zu erwartenden Erfolg beim Mathematiklernen geben könnte. Schlechte Schulnoten sind, wie wir oben gesehen haben, kein sicheres Indiz für Ihre zukünftige Leistung. Gute Schulnoten sind leider ebenso wenig eine Garantie für den Erfolg im Studium. Die besten Voraussetzungen und Erfolgsaussichten haben Sie, wenn Sie sich mit Freude und Elan den geistigen Herausforderungen stellen, Fehler als Chance für Weiterentwicklung sehen und Ihre eigenen Leistungen anerkennen. Speziell in Mathematik sind Lerngruppen sehr empfehlenswert, weil Sie helfen, Frust abzubauen, Lösungswege
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