Erfolgreich wünschen
Und dennoch, obwohl ich es »vorfühlte«, war ich, als Kai Pflaume, der Moderator des Abends, meine Losnummer aufrief, genauso fassungslos wie Michaela. Kai war so überrascht, mich auf der Bühne zu sehen, dass er mein Los gleich mehrmals überprüfte. Aber kein Zweifel, ich hatte den Hauptpreis des Abends gezogen, einen Jaguar im Wert von 111.000 DM.
Nun entstand die Frage, was für einen Preis wir für den Wagen erzielen könnten, denn dass wir ihn nicht behalten wollten, war Michaela und mir klar. Der Erlös sollte doch schließlich mein weiteres Schreiben sichern. Ein renommiertes Autohaus übernahm den Verkauf und setzte den Preis auf 104.000 DM an.
Eine Woche verging, eine zweite und noch eine. Der Wagen wurde nicht verkauft. Kunden gab es genügend, aber alle gingen an unserem Wagen vorbei und erstanden das gleiche Modell, aber zum vollen Preis.
Nach drei Wochen senkten wir den Preis auf 99.000 DM. Das Autohaus war nicht begeistert. Sie befürchteten, sich selbst die Preise kaputt zu machen. Aber schließlich gaben sie meinem Druck nach. Eine Woche verging, eine zweite, der Wagen wurde nicht verkauft.
Nach langen Kämpfen wurde der Preis abermals gesenkt, auf 88.000. Vergebens. Der Wagen blieb unverkäuflich. Keiner verstand es. Der Wagen war ein Schnäppchen, an Kundschaft mangelte es ebenso wenig, doch keiner wollte diesen Wagen, der inzwischen direkt am Eingang stand, haben. Auch nicht für 85.000.
Michaela und ich verstanden die Welt nicht mehr. Das gewünschte Geld war praktisch vor unseren Augen, aber es schien keinen Weg zu geben, wie es zu uns finden konnte.
Dabei musste die Lösung sicherlich einfach sein. Schließlich hatten wir bisher immer erfolgreich gewünscht . Der Gewinn des Wagens war dochBeweis genug. Trotzdem verstanden wir nicht, was hier falsch lief. Also setzten wir uns ganz ruhig hin und fragten nach innen.
Da fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Wir verstand en es nicht. Aber der Verstand kann einem bei einer erfolgreichen Lieferung nur selten weiterhelfen. Meist ist es die Intuition, die einem den richtigen Weg weist. Die Antwort war ebenso logisch wie einleuchtend. Ich hatte darum gebeten, dass mir der verzichtete Betrag unseres Filmes ausgeglichen wird und wir sollten ein Jahr davon leben können.
Der Betrag, um den ich gebeten hatte, war ca. 80.000 DM. Oder nicht? Doch dann – natürlich – ich konnte mich erinnern. Mir hatte die Wiederholung der göttlichen Zahl 7 gefallen. Das heißt, der exakt richtige Betrag, den ich mir gewünscht hatte, war 77.777 DM.
Hektisch rief ich bei dem Autohaus an, aber dort zeigte man sich überhaupt nicht begeistert. Man weigerte sich den Wagen so billig herzugeben. Erst nach einem längeren Disput ließ man sich widerwillig darauf ein.
Eine Woche verging, eine zweite, der Wagen wurde nicht verkauft. Ich verstand die Welt nichtmehr. Jetzt stimmte doch alles. Warum wurde meine Bestellung nicht ausgeliefert?
Ich rief erneut an. Ob man auch wirklich den Wagen mit 77.777 DM ausgezeichnet hätte? Nach längerem hin und her gestand man mir, dass ich zwar die 77.777 von ihnen bekommen würde, aber sie wollten doch auch ein bisschen daran verdienen und hatten den Wagen mit 82.000 ausgezeichnet. Erst als ich vehement darauf bestand, den vereinbarten Preis am Wagen zu kennzeichnen, ließ man sich darauf ein. Vielleicht auch nur, um mich endlich loszuwerden.
Keine zwei Stunden später erfolgte der Anruf. Man hatte den Wagen zu diesem Preis sofort verkauft.
Mitten in die Freude hinein, begann ich mich auch etwas zu ärgern. Wieso hatte ich Idiot mir nicht 88.888 oder 99.999 gewünscht – oder das Geld für zwei Jahre? Dann hätte ich für den Jaguar wesentlich mehr bekommen.
Aber hätte ich auch wirklich mehr als die 77.777 erhalten? Mit diesem Geld kamen wir beide nämlich prima über die Runden. Wahrscheinlich war es genau der richtige Betrag, der mirzustand. Oder wurde die Bestellung einfach nur ganz exakt ausgeführt?
Oder war es nur eine Aneinanderreihung von Zufällen?
Das Erstaunlichste an dieser ganzen Geschichte ist aber nun Folgendes. Nicht einmal ein Jahr zuvor hatte meine wundervolle Michaela ebenfalls ein Auto gewonnen! Einen kleinen roten Toyota, den wir heute noch fahren.
Wie es dazu kam? Nun, Michaela würde sagen, sie hatte sich diesen Wagen einige Wochen vorher beim Universum gewünscht. Aber über diesen wundervollen Gewinn erzähle ich später ausführlicher.
Doch zurück zum Jaguar: Hätte ich mir damals meinen
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