Erfolgreich wünschen
wenn die Wunscherfüllung dann in greifbare Nähe gerückt ist, wissen wir mit dem Geschenk nichts anzufangen, die Chance verstreicht ungenutzt.
Es ist dann so, dass man sich etwas intensiv wünscht, aber innerlich gar nicht bereit ist, es auch anzunehmen. Die Sehnsucht geht in eine bestimmte Richtung, aber in Wahrheit sind wir überhaupt nicht fähig, die neue Rolle auch wirklich auszufüllen.
Mir jedenfalls ging es so.
Meiner Entwicklung um Jahre voraus
Bereits vor 20 Jahren hatte ich den tiefen Wunsch zu schreiben. Aber was? Wer würde sich dafür interessieren, was ich mitzuteilen hatte? Ich wusste also nicht genau, worüber ich schreiben sollte und auch nicht für wen. Aber ich hatte den Wunsch. Klar und deutlich. Ich wollte, dass ein Buch von mir erscheint. Ich sprach den Wunsch aus, bedankte mich und vertraute.
Einige Wochen später stand ich spät nachts in einer Disco in Berlin an der Bar. Aus heiterem Himmel drehte sich ein Mann zu mir um und sprach mich an. »Sie werden schreiben. Undzwar für mich.« Ich verstand nicht, was dieser Mensch von mir wollte und lachte einfach nur. Aber er blieb völlig unbeirrt. »Sie werden etwas schreiben, was nur Sie schreiben können. Und ich werde es verlegen.«
Er reichte mir seine Karte. Er war tatsächlich Verleger. Und zwar von einem der größten Verlagshäuser. »Sie wissen doch gar nicht, ob ich schreiben kann«, erwiderte ich. »Oder ob ich überhaupt schreiben will.«
»Hätte ich Sie sonst angesprochen?«, fragte er mich lächelnd. »Sie werden etwas schreiben, und zwar etwas, was sehr tief gehen wird. Wenn Sie soweit sind, rufen Sie mich an.«
Ich war geschockt. Mein Wunsch hatte sich erfüllt. Ohne eine Zeile geschrieben zu haben, hatte ich bereits einen Verleger.
Aber ich war überhaupt noch nicht bereit dazu. Vor lauter Angst nicht genügen zu können, habe ich ihn natürlich nicht angerufen. Ich habe nicht eine einzige Zeile geschrieben.
Stattdessen hatte ich ungeheuren Zoff mit meiner Freundin. Sie brach in Tränen aus, weil ich endlich meine Bestimmung getroffen hätte und sie selbst nicht. Für mehrere Wochen belagerte sie mich mit ihrem Neid und ihrer Eifersuchtund ich rauschte in meine Minderwertigkeit. Ich konnte doch gar nicht schreiben.
Die Erfüllung meines Wunsches hatte mir also nur Ärger gebracht. Anstatt zuzugreifen, verkroch ich mich dorthin, wo ich Erfolg hatte: auf die Bühne und sprach die Texte anderer Autoren. Gleichzeitig hatte ich das niederschmetternde Gefühl, nicht zur rechten Zeit zugegriffen zu haben. Ich fühlte mich als Versager.
Und alles nur, weil ich mir etwas gewünscht hatte, das ich noch überhaupt nicht ausfüllen konnte.
Mein Wunsch hatte sich erfüllt, aber ich konnte die Chance nicht ergreifen, weil tief in meinem Inneren ganz andere Überzeugungen abliefen. »Ich kann nicht schreiben. Das interessiert doch niemanden. Ich mache mich nur lächerlich. Ich bin ein Großmaul. Ich bin ein Scharlatan. Wenn ich mich wirklich zeige, wird jeder sehen, dass ich nichts kann.«
Die Welt entsteht durch Gedankenkraft. Immer und immer wieder neu. Jeden Tag und jede Nacht.
Was wir denken, das werden wir.
Wir müssen also nur überprüfen, was wir denken. Welche gedanklichen Programme laufen wirklich ab, damit sich unser Leben so gestaltet, wie wir es gerade erleben? Nicht immer ist es wirklich einfach, alle eigenen Programme aufzuspüren. Viele laufen eben völlig unbewusst ab.
Was sind das nun für Programme? Am leichtesten erkennen wir sie an unseren Einstellungen und Meinungen zum Leben. Die stärksten Programme arbeiten durch unseren Glauben. Welche Glaubensmuster haben wir?
Glaubensmuster erkennen
Seit unserer Kindheit blenden wir unzählige Dinge aus unserem Leben aus. Wir übernehmen die Vorstellungen unserer Eltern und Großeltern, unserer Geschwister und Lehrer. Wir wachsen in deren Welt auf. Alles was wir von ihnen gelernt haben, so wie sie uns behandelten, was sie zu uns sagten, und natürlich auch, wie sie mit sich selbst und anderen umgingen, wie sie Probleme lösten, wie sie ihre Partnerschaft führten und wie sieder Welt entgegentraten, all das hat uns intensiv geprägt. Ohne diese Dinge zu hinterfragen oder sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen, haben wir sie für uns übernommen.
Seitdem beschränken wir unsere Wahrnehmung auf die Dinge, die wir glauben. Und weil nur das, was wir wahrnehmen, für uns wahr ist, fühlen wir uns in unserem Glauben bestärkt. Was ich glaube, verwirklicht
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