Erfolgreiches Teamcoaching
Kampfgeist und Ideen vermitteln. Dabei können Ihnen Ihre Emotionen sogar helfen. Wieder einmal liegt der Ansatzpunkt darin, dass Sie sich selbst beobachten. Ihre Hektik spiegelt wahrscheinlich die Hektik der Spieler auf dem Platz wider. Wenn Sie resignieren, ist es wahrscheinlich, dass auch Ihr Team die Hoffnung verliert. Also, steuern Sie zuerst bei sich selbst gegen. Lassen Sie sich von Ihrem Ärger nicht ablenken (etwa indem Sie sich über die Schiedsrichter aufregen), sondern nutzen Sie die Energie, die in dem Ärger steckt, um noch einmal die Initiative zu ergreifen. Ärger beinhaltet den Impuls, etwas besser machen zu wollen, eine Änderung herbeizuführen. Anstatt also den Ärger gegen sich selbst oder die eigene Mannschaft zu richten, ändern Sie aktiv die Situation. Wenn Sie stattdessen Angst haben, münzen Sie die Angst in erhöhte Wachsamkeit um. Angst ermöglicht Ihnen eine besonders gute Konzentration.
Ich hoffe, es wird deutlich, was ich meine. Finden Sie heraus, was Ihre aktuellen Gefühle sind, und fragen Sie sich, was daran hilfreich bei der Bewältigung der Situation ist oder was Ihnen derzeit nur im Wege steht, und dann handeln Sie entsprechend. So schaffen Sie es, dass nicht mehr die Gefühle Sie beherrschen, sondern umgekehrt.
Im Spiel wird man als Trainer vielen Emotionen ausgesetzt.
18.3 Sportliche Krisen – die Verarbeitung von Niederlagen
Früher oder später verlieren wir alle einmal. Jede Niederlage löst eine kleine Krise aus und eine Serie von sieglosen Spielen noch viel mehr. Das größte Problem ist dabei jeweils, dass eine Niederlage einen Angriff auf unser Selbstwertgefühl bedeutet. Die Tatsache, dass wir unsere Leistung im Sport scheinbar an den Ergebnissen messen können, verführt uns dazu, Resultate überzubewerten. Wenn wir Erfolg haben, ist das wunderbar. Dann fühlen wir uns mit uns gut. Misserfolg führt unter dieser Prämisse aber unweigerlich zu Selbstzweifeln. Das wiederum lässt uns mit einem schlechteren Gefühl in das nächste Spiel gehen, womit die Gefahr, erneut zu verlieren, größer wird. Im ungünstigen Fall entsteht so eine negative Spirale.
Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie die Fähigkeit entwickeln, mit einer Niederlage angemessen umzugehen. Für viele Menschen bedeutet das ein Problem. Manche haben nie gelernt zu verlieren. Ihr Ärger ist so groß, dass sie es nicht schaffen, bis zumnächsten Spiel wieder eine positive Einstellung zu gewinnen. Oder sie versuchen, beim nächsten Mal alles besser zu machen, was ein übertriebenes Vorhaben ist und deshalb unweigerlich zum Scheitern führt. Andere wiederum nehmen eine Niederlage zu leicht, sodass sie nichts aus den Fehlern, die zum Misserfolg führten, lernen. Es geht darum, das richtige Maß zu finden. Es geht darum, einen Misserfolg auszuwerten, Schlüsse zu ziehen und dann wieder eine positive Einstellung für das nächste Spiel zu gewinnen. Den letzten Satz habe ich bewusst wiederholt, denn darin liegt für mich das Elementare. Es spielt keine Rolle, wie ich die Niederlage verarbeite, bis zum Anpfiff des nächsten Spieltags muss ich wieder zu Zuversicht und einem Gefühl von Handlungsfähigkeit gefunden haben.
Man muss lernen mit Niederlagen umzugehen
HILFREICHE REAKTIONEN AUF MISSERFOLGE
Das richtige Maß an Ärger finden.
Sich und die Mannschaft schon vorher auf solche Momente vorbereiten (und dann entsprechend handeln).
Die Spieler dazu anleiten, negative Gefühle auszudrücken (etwa indem im Rahmen einer Aussprache jeder sagen darf, was er denkt und fühlt).
Handlungsfähigkeit wiederherstellen (über einfaches und handlungsbezogenes Coaching).
Praktische Konsequenzen aus der Niederlage ziehen (—> Was lernen wir daraus?).
Als Vorbild wirken.
Positives Coaching (z. B. Selbstbeherrschung, Zuversicht, Angriffslust ...).
Positive Bilder schaffen (an frühere Erfolge erinnern, andere Vorbilder aus dem Sport wachrufen, die gemeinsame Vision beschreiben ...).
Wenn sich trotz aller Bemühungen kein Erfolg einstellt, dann empfehle ich meinen Athleten Folgendes: Prüfen Sie zuerst, ob Sie mit Ihrer Arbeit, mit Ihrem Training und Ihrer Wettkampfvorbereitung zufrieden sind. Wenn nicht, ziehen Sie die nötigen Konsequenzen und verändern Sie das, was erforderlich ist (z. B. härteres Training, vertrauensbildende Maßnahmen oder worin immer das erkannte Problem liegt). Wenn Sie aber mit dem, worauf Sie Einfluss haben, einverstanden sind, dann liegt der Schlüssel in der Geduld. Immer wieder kommt es vor,
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