Erfolgreiches Teamcoaching
dass Sie trotz guter Arbeit eine Zeit lang keinen Erfolg haben werden. Ich bin jedoch davon überzeugt (und meine Erfahrung hat es immer wieder bestätigt):
Gute Arbeit führt langfristig immer zum Erfolg!
Problematisch an einer Negativserie ist vor allem, dass mit jedem Spiel der Druck auf die kommende Aufgabe wächst, diese müsse jetzt aber unbedingt den gewünschten Erfolg bringen. Dadurch werden Sie immer verkrampfter, was Ihre Erfolgsaussichten deutlich beeinträchtigt. Unterbinden Sie solche Gedanken. Unser gewohntes Denken bietet uns in solchen Fällen keine Hilfe. Gehen Sie stattdessen in jedes Spiel mit einer Einstellung, die sich nicht um Ihre Tabellensituation kümmert, sondern nur die anstehende Aufgabe sieht. Wenn Sie den Rückstand sehen, den Sie aufholen müssen, dann sind neun Punkte unheimlich viel. Wenn Sie aber Spiel für Spiel Ihr Bestes geben (und nicht mehr!), dann können neun Punkte ganz schnell aufgeholt sein.
Und noch etwas möchte ich zu Serien sagen: Serien sind dazu da, gebrochen zu werden. Jede Negativserie findet ihr Ende, das ist sicher, die meisten sogar schon sehr bald. Sie werden umso schneller enden, je weniger ich mich um sie kümmere. Eine Erfolgsserie gibt mir keinerlei Garantie, dass ich das nächste Spiel gewinne. Im Gegenteil, sie macht mich nachlässig und damit ist die kommende Niederlage schon vorprogrammiert. Wenn Sie dem zustimmen, dann gilt das umgekehrt aber genauso! Also, wenn Sie mehrfach nicht gewonnen haben, dann naht Ihr nächster Sieg, (vorausgesetzt natürlich, Sie nehmen das gerade Gesagte nicht als Selbstläufer, sondern arbeiten weiter hart für den Erfolg).
18.4 Das Selbstvertrauen wiederfinden
Wie ich im vorigen Kapitel schon sagte, lassen sich Niederlagen deshalb so schlecht verarbeiten, weil sie das Selbstvertrauen untergraben. Wenn Ihnen ein paar Mal wenig Gutes gelungen ist, dann beginnen die meisten Menschen sehr schnell, an sich zu zweifeln. Das führt zum Teil schon innerhalb weniger Wochen so weit, dass Spieler sagen: „Ich kann gar nicht mehr Fußball spielen.“ „Ich habe alles verlernt.“ Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn. Als wenn man seinen Sport innerhalb weniger Wochen verlernen könnte. Als wenn man ihn überhaupt verlernen könnte. Was passieren kann, ist, dass man nicht immer dasselbe Gefühl für den Ball oder die eigene Bewegung hat. Vor allem aber kann man das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verlieren und dann sind die eigenen Handlungen von Unsicherheit und Hemmung geprägt. In einem solchen Fall geht es also nur darum, die Bremsen im Kopf zu lösen. Denn die grundlegenden Fähigkeiten sind unvermindert vorhanden.
Die schwierigere Frage lautet: Wie macht man das, die Bremsen im Kopf lösen? Wie finde ich mein Selbstvertrauen wieder, wenn die Leistungen schlecht sind? Ich kann dazu vier Vorschläge machen:
Überdenken: Sind die Ziele realistisch?
Sich seine Stärken bewusst machen.
Erfolgserlebnisse über einfaches Handeln schaffen.
Handeln, als ob man stark wäre.
Zunächst sollte ich mich in einer Krise fragen, ob meine Ziele noch erreichbar sind oder ob ich sie überarbeiten sollte. Zu hohe Ziele wirken sich leistungshemmend aus. Wenn ich durch die Krise zu weit hinter meiner eigenen Vorgabe hinterherhinke, so gerate ich unter Druck und verliere den Glauben an meine Fähigkeiten und an die Zielerreichung. Damit aber ist die positive Wirkung des Ziels dahin. Möglicherweise muss ich sogar erkennen, dass meine Zielsetzung von Anfang an unrealistisch hoch war. Dann hilft mir die Krise, eine realistische Selbsteinschätzung zurückzugewinnen. Im Fußball ist der 1. FC Köln ein schönes Beispiel für wiederholte Selbstüberschätzung. Vor der Saison 2001/02 träumten die Offiziellen wie auch das gesamte Umfeld inklusive der Presse und Fans schon von einem Einzug in den UEFA-Cup, nur weil das Team zuvor nach dem geglückten Aufstieg eine gute erste Bundesligasaison gespielt hatte. Dabei ist es allgemein bekannt, dass das zweite Jahr für Aufsteiger schwerer wird. Umso herber wirkte der Aufprall, als man auf einem Abstiegsplatz überwinterte. Die kölsche Mentalität hatte den Verein wieder einmal zu schnell in den Himmel gehoben.
Am hilfreichsten ist es meiner Ansicht nach, sich bei fehlendem Selbstvertrauen wieder auf die eigenen Stärken zu besinnen . Dies kann man mithilfe der Übung „Unsere Stärken“ ( siehe hier ) machen. Vor Jahren wurde ich kurzfristig gebeten, einer Fußballmannschaft zu helfen, die
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