Erfuellt
Scheiße, verdammte.
»Ich werde gut aufpassen. Aber wir müssen ihn waschen. Vertraust du mir?«, fragte ich, als sie misstrauisch das Wasser musterte. Dann nickte sie.
Ich schob sie unter den Wasserstrahl, küsste sie und flüsterte ihr tröstende Worte zu, als sie kurz zusammenzuckte.
Sorgsam wusch ich erst ihre Haare und kümmerte mich dann um ihren Körper. Immer wenn ich eine empfindliche Stelle berührte, zuckte sie zusammen, und jedes Mal wurde meine Brust eng. Sobald ich Della gründlich gesäubert hatte, wickelte ich sie in ein großes flauschiges Handtuch und trug sie ins Bett. Ich wollte sie gern einfach an mich drücken und festhalten, musste aber vorher sichergehen, dass sie wirklich keine ernsthaften Verletzungen hatte.
»Ich rufe jetzt mal einen Freund an … Er kommt her und checkt dich durch. Ich brauche die Gewissheit, dass mit dir soweit alles in Ordnung ist. Deine Rippen könnten zum Beispiel gebrochen sein.«
Della schüttelte schon den Kopf, aber dieses Mal konnte ich nicht nachgeben.
»Della, ich muss das machen. Ich kann nicht nicht überprüfen lassen, ob alles soweit in Ordnung ist. Bitte, Baby. Es ist ein Sportarzt. Er arbeitet während der Tennismeisterschaften für uns und ist ein guter Freund. Er ist okay.«
Schließlich nickte sie. »Einverstanden.«
Ich ließ sie nur ungern allein, aber ich wollte nicht, dass sie mithörte, wenn ich mit Martin sprach. Sie sollte nicht noch mehr Angst bekommen.
»Hallo«, meldete sich Martin bereits nach dem ersten Läuten. Für dringende Notfälle hatte ich seine private Telefonnummer. Er war jetzt schon seit über zwanzig Jahren für den Club tätig.
»Hey, Martin. Hier spricht Woods. Ich muss dich um einen Hausbesuch bitten. Heute Abend wurde meine Freundin nämlich von meiner verrückten Exverlobten zusammengeschlagen. Ich befürchte, dass ihre Rippen gebrochen sein könnten oder dass sie innere Blutungen hat. Ich glaube zwar eigentlich nicht, dass Angelina stark genug ist, um so etwas anzurichten, aber ich will auf Nummer sicher gehen. Und ins Krankenhaus möchte Della nicht.«
Martin stieß einen lauten Pfiff aus. »Verdammt, Woods. Bei euch geht’s ja ziemlich zur Sache!«
»O ja, das kannst du laut sagen. Also, kommst du heute noch vorbei und siehst nach ihr?«
»Bin schon unterwegs! Müsste so in zwanzig Minuten da sein. Seid ihr zu Hause?«
»Ja, danke, Mann. Bis gleich.«
Della war nicht gerade begeistert gewesen, dass Martin sie untersuchte, aber ich hatte ihre Hand ganz fest gehalten, während er ihre Rippen abtastete. Gott sei Dank waren sie nur geprellt, mehr nicht. Martin hatte ihr ein paar Schmerztabletten dagelassen, die Della innerhalb weniger Minuten schachmatt gesetzt hatten. Ich konnte dennoch nicht schlafen. Es gab da etwas, das ich dringend erledigen musste.
Zehn Minuten nachdem ich ihn angerufen hatte, war Jace auch schon da. Er stellte keine Fragen. Aber er willigte ein, auf Della aufzupassen, bis ich wieder zurückkam. Er schien zu verstehen, dass ich noch nicht bereit war, irgendetwas zu erklären. Als ich schon aus der Tür stürzen wollte, hielt Jace mich zurück.
»Mach nichts, was dich von ihr wegbringt, Woods! Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig. Ich meine: Bring die Alte bloß nicht um, ich habe keine Lust, dich im Knast zu besuchen! Klar, ich würde auch Rache nehmen wollen. Aber bitte sei einfach … vorsichtig. Schalte dein Gehirn an, ja?«
Rush musste ihm von der Sache erzählt haben. Ich sah Jace nicht in die Augen, sondern nickte nur und trat dann nach draußen. Angelina musste unbedingt klar werden, dass das die letzte Warnung war, die sie bekam. Ich würde ihr eine Stunde geben. Eine Stunde, in der sie ihren Kram zusammenpacken und in ein Flugzeug steigen konnte. Mit einem One-Way-Ticket. Natürlich konnte ich diese Frau nicht windelweich prügeln. Aber ich konnte dafür sorgen, dass sie sich wünschte, sie wäre nie geboren worden. Sie hatte eindeutig eine Grenze überschritten.
Als ich vor dem Haus meiner Mutter ankam, sah ich, dass Angelinas Auto nicht in der Einfahrt stand. Entweder versteckte sie sich, oder sie war noch nicht zu Hause. Ich sprang die Treppe hoch, die zum Haus meiner Mutter führte, immer zwei Stufen auf einmal. Ich hämmerte einmal gegen die Tür, dann sperrte ich einfach auf und trat ein.
Meine Mutter kam in ihrem Bademantel die Treppe hinunter. »Woods? Was machst du denn so spät hier? Du hast mich richtig erschreckt!«
»Wo ist sie?«, fragte ich und versuchte,
Weitere Kostenlose Bücher