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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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auf keinen Fall wieder haben.
    Woods kam in einem schicken Anzug aus dem Schlafzimmer geschlendert und lächelte mich an. »Heute Abend gehen wir bei diesem tollen Italiener in Seaside essen, den du so magst, Baby«, sagte er, als würde das alles wiedergutmachen.
    Aber statt ihm zu sagen, wie ich mich fühlte, nickte ich bloß stumm, erwiderte seinen Kuss und sah zu, wie er ging. Ich wehrte mich nicht. Ich ließ ihn einfach entscheiden, was ich tun sollte. Das war kein bisschen tough. Im Gegenteil. Blaire hätte sich derlei von Rush sicher nicht gefallen lassen, sondern ihm stattdessen gezeigt, was eine Harke war.
    Ich musste Woods beweisen, dass ich das schaffte. Gut, ich hatte mir einen Ausrutscher erlaubt, aber ich hatte mehr auf dem Kasten. Ich konnte weiterarbeiten. Er brauchte mich, und ich würde ihm helfen, weil ich es konnte. Jawohl. Also ging ich ins Schlafzimmer und richtete mich für meine Arbeit im Club her.
    Woods während seines Meetings zu begegnen, wäre wohl nicht so gut gewesen. Stattdessen erledigte ich die Aufgaben, die ich am Vortag nicht ganz geschafft hatte. Es gelang mir, einen Aushilfsgolftrainer zu organisieren, und ich bestellte zwei neue Golf-Carts, um zwei veraltete zu ersetzen. Anschließend traf ich mich noch mit Darla, der Managerin des Golfplatzes, um über neue Snacklieferanten zu sprechen und ein paar neue Biersorten auszusuchen.
    Bis ich Woods treffen konnte, dauerte es noch drei Stunden. Er hatte mich bis jetzt noch nicht angerufen, also war ihm scheinbar noch gar nicht aufgefallen, dass die zwei Stunden, von denen er ausgegangen war, schon längst verstrichen waren. Entweder steckte er also immer noch in seinem Meeting fest, oder aber er ertrank so sehr in Arbeit, dass er die Zeit völlig aus den Augen verloren hatte.
    Vince lächelte mich erleichtert an, als ich aus dem Aufzug trat.
    »Miss Della, ich bin so froh, dass Sie heute wieder hier sind. Sie haben uns gefehlt.«
    Ich musste dringend den ersten Schritt machen und mit Vince offen über diese … Sache sprechen.
    »Danke«, sagte ich und blieb vor seinem Tisch stehen. »Und wegen gestern, Vince … Es tut mir sehr leid, dass Sie mich so erlebt haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie losgelaufen sind und Woods geholt haben. Ich habe diese Anfälle manchmal und gebe mein Bestes, sie in den Griff zu bekommen, aber gestern ist mir das scheinbar nicht gelungen.«
    Er hob die Hand, um mich zu bremsen. »Mir müssen Sie nichts erklären! Wenn Sie mich brauchen, bin ich da. Und machen Sie sich keine Gedanken darüber, was ich gesehen habe. Das bleibt ganz unter uns.«
    Mir traten Tränen in die Augen, und ich konnte lediglich nicken. Dann blickte ich auf Woods’ geschlossene Bürotür. »Ist er da?«
    Vince schüttelte den Kopf. »Nein, Mr   Kerrington ist vor etwa fünfzehn Minuten aufgebrochen. Er meinte aber, dass er in einer halben Stunde zurück ist, um irgendeinen Konferenzanruf entgegenzunehmen, den er erwartet.«
    Ach, Mist. Würde ich ihn etwa ganz verpassen? »Okay, danke, Vince!«
    Ich ging zurück zum Aufzug, änderte meine Meinung dann aber. Es war besser, wenn ich die Treppe nahm, so wie Woods normalerweise. Dann würden wir uns zumindest nicht verfehlen, nur weil ich gerade im Aufzug festhing.
    In dem Moment, in dem sich die Tür zum Treppenhaus hinter mir schloss, hörte ich von unten Woods’ Stimme. Ich blieb sofort stehen und überlegte, ob ich zurück ins Büro gehen sollte, weil ich auf keinen Fall lauschen wollte.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie du es so lange mit dieser Irren ausgehalten hast«, ließ Jace’ Stimme mich plötzlich innehalten. Die Hand immer noch auf der Türklinke erstarrte ich.
    »Na ja, mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich konnte sie nicht einfach allein lassen. Aber langsam beeinträchtigt es doch meine Arbeit. Als Angelina noch hier war, hat sie wenigstens geholfen.« Woods’ Worte waren wie eine eiskalte Dusche.
    »Du solltest dich wirklich von dieser Psychoscheiße fernhalten, immerhin leitest du ein Unternehmen. Da kannst du nicht alles stehen und liegen lassen, nur weil sie wieder einmal einen ihrer verdammten Anfälle hat. Das Problem musst du dringend klären.« Die Taubheit in meinem Herzen breitete sich immer weiter aus.
    »Ich kann nicht. Wie zum Teufel soll ich das denn bitte anstellen?«, stöhnte Woods frustriert.
    Ich hatte genug gehört. Und ich musste dringend hier weg, sofort. Ich bekam kaum noch Luft, die Dunkelheit raste von allen Seiten auf mich zu

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