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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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nicht erwartet.
    »Okay«, antwortete ich schlicht.
    Er hörte auf zu kauen. »Okay? Einfach so?«
    »Ja, einfach so!«
    Er schluckte den Bissen, an dem er gekaut hatte.
    »Warum überraschst du mich eigentlich immer? Jedes verdammte Mal? Man sollte ja meinen, ich gewöhne mich langsam dran, aber nein …«
    Ich biss ebenfalls von der Pizza ab und zuckte mit den Schultern. Ich hätte ja selbst nicht gedacht, dass ich so cool mit der Sache umgehen würde. Natürlich würde ich dort nicht für immer bleiben, aber es konnte nicht schaden, eine Weile zu arbeiten und ein wenig Geld anzusparen. Und dann konnte ich mich wieder auf den Weg machen.
    »Es gibt da eine Sache, die ich vorher noch erledigen will«, erklärte ich ihm.
    »Und das wäre?«
    »In Georgia vorbeifahren und meine beste Freundin Braden und ihren Ehemann Kent besuchen. Ich habe sie schon so lang nicht mehr gesehen und würde wirklich gern ein paar Tage bei ihnen verbringen.«
    Tripp nickte. »Klingt super! Ich suche mir dann einfach ein nettes Hotel, und du wohnst bei ihnen.«
    »Sie freuen sich sicher, wenn du auch bei ihnen schläfst«, versicherte ich ihm.
    Er grinste. »Ähm ja, das ist lieb, danke. Aber ehrlich gesagt hätte ich gegen ein paar Nächte im Hotel gar nichts einzuwenden – um mal wieder ein paar Biere zu trinken, weißt du?«
    Mein Kichern platzte sofort und auch für mich völlig unerwartet aus mir heraus. Tripps Grinsen verwandelte sich in ein zufriedenes Lächeln, und ich brach zum ersten Mal, seit wir Rosemary verlassen hatten, in schallendes Gelächter aus.
    Später in der Nacht, als ich gerade kurz davor war einzuschlafen, hörte ich, wie Tripp aufstand und ins Bad tappte. Erst dachte ich, dass er duschen wollte, aber dann hörte ich, dass er mit jemandem sprach. Wen er da wohl nach Mitternacht anrief? Plötzlich hörte ich meinen Namen.
    Leise erhob ich mich und schlich nah genug, sodass ich hören konnte, worum es ging.
    »Sie will erst noch einen Stopp bei ihrer Freundin in Georgia einlegen … Jepp … Ich hab ja gesagt, genau … Verdammt noch mal! … In der Nähe von Myrtle Beach. Da ist es ganz sicher, das schwöre ich dir … Ich ruf dich an … Na, ich habe doch gesagt, dass ich mich melde! Geh jetzt schlafen.«
    Blitzschnell huschte ich zurück zum Bett und krabbelte hinein. Mit wem hatte er sich da bloß unterhalten?
    Gab es da, wo er lebte, eine Frau? Eine Frau, die er mir zuliebe zurückgelassen hatte? Nein, das konnte nicht sein. Dafür schlief er zu oft mit anderen. Vielleicht war es einfach ein Freund gewesen.
    »Della?« Tripps Stimme überraschte mich, und ich hätte beinahe geantwortet. Dann wurde mir klar, dass er nur testen wollte, ob ich schlief. Also blieb ich mucksmäuschenstill.
    Ja, es war ganz bestimmt ein Freund gewesen, der wissen wollte, wann er wiederkam.
    Aber dieser Kommentar zum Thema Sicherheit – der war ganz schön komisch gewesen. Ich schloss die Augen und beschloss, mich ganz meiner Erschöpfung hinzugeben. Es reichte vollkommen, wenn ich morgen weiter darüber nachdachte.

I ch starrte auf die Liste mit Terminen, die Vince mir heute Morgen auf den Schreibtisch gelegt hatte. Nachdem ich in den letzten zwei Wochen konsequent den ganzen Kram vernachlässigt hatte, weil ich mich einfach nicht hatte konzentrieren können, war ich mit der Arbeit jetzt ziemlich im Rückstand. Morgen würde mein Anwalt den ehemaligen Vorstandsmitgliedern ein Schreiben schicken, das ihnen mitteilte, dass sie nicht länger gebraucht wurden. Ich war mir ziemlich sicher, dass es ordentlich Krach geben würde, aber damit sollte mein Anwalt sich herumschlagen. Dafür war ich jetzt weiß Gott nicht in der Stimmung.
    »Mr   Finlay ist da«, verkündete Vince’ Stimme über das Haustelefon.
    »Schick ihn rein«, antwortete ich. Ehe Della mich verlassen hatte, hatte ich mich an Rushs Vater, Dean Finlay, gewandt. Ich hatte gehofft, dass ein berühmtes Mitglied der Beliebtheit des neuen Vorstands bei den Clubmitgliedern und allgemein in der Stadt ein wenig auf die Sprünge helfen würde. Außerdem hatte Dean eine Menge Geld in den Club investiert, und mein Vater hatte sich dafür nie richtig erkenntlich gezeigt. Er hatte ihn immer höflich behandelt, weil er kein kompletter Idiot war – hatte ihn aber nie richtig leiden können.
    »Muss schon sagen, Woods, du machst dich verflucht gut in dem Chefsessel da«, sagte Dean gedehnt, als er ins Zimmer geschlendert kam.
    Alles an ihm wirkte total rockstarmäßig – von seiner

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