Erfuellt
gewesen war. Nein, er versuchte nicht, mich zu bevormunden.
»Das ist was anderes! Ich will es schließlich auch so. Ich liebe Woods und will für ihn da sein, wann immer er mich braucht. Und sobald es ihm wieder besser geht, suche ich mir einen Job.«
Tripp antwortete nicht, und wir schwiegen eine Weile. Ich fragte mich, ob er einfach anderer Meinung war oder nicht wusste, was er dazu sagen sollte.
»Wenn ich das nächste Mal anrufe, werde ich meine Nummer nicht unterdrücken. Dann hast du sie für den Fall, dass du sie mal brauchst.«
Würde ich nicht.
»Aber … gib sie bitte nicht Jace oder sonst jemandem. Bitte.«
»Mach’s gut, Tripp«, antwortete ich und legte einfach auf. Von seinen Zweifeln und Bedenken wollte ich nichts wissen. Er lag einfach falsch. Bei Woods und mir lief es bestens. Tripp irrte sich vollkommen.
Einen Monat später …
I ch schielte auf mein Handy und überlegte, ob ich Della anrufen sollte. Seit fünf Stunden hatte ich nicht mit ihr gesprochen, da mein Morgen mit Meetings und Konferenzschaltungen via Telefon vollgepackt gewesen war. Della beschwerte sich nie, und das machte mir zu schaffen, da ich das eigentlich sehr verständlich gefunden hätte. Ich ließ sie im Stich. Aber wie sollte ich auch gleichzeitig den Kerrington Country Club leiten und mich um sie kümmern?
Jede andere Frau wäre schon längst in meinem Büro aufgetaucht und hätte mir deswegen eine gehörige Szene gemacht. Nicht aber Della.
Ein leises Klopfen an der Tür hielt mich davon ab, nach dem Handy zu greifen.
»Herein!«, rief ich und sah mich nach den Unterlagen um, die Vince mir vorhin zum Unterschreiben vorbeigebracht hatte.
»Draußen saß niemand, deswegen bin ich direkt zu dir gekommen.« Angelinas Stimme hatte ich nicht erwartet.
»Was braucht Mutter denn jetzt schon wieder?«, fragte ich entnervt, ohne sie anzusehen. Erst hatte ich mich über Angelinas Anwesenheit sehr geärgert, aber letztlich half sie meiner Mutter viel mehr, als ich das gekonnt hätte. Mehr sogar, als mir gefiel.
»Sie vermisst dich. Es ist über eine Woche her, dass du sie angerufen hast.«
Angelina hatte wie meine Mutter ein großes Talent darin, einem ein schlechtes Gewissen zu machen. Die zwei hatten wirklich eine Menge gemeinsam!
»Ich rufe sie später an, aber ich ertrinke in Arbeit, wirklich! Wenn das alles ist, dann geh jetzt bitte wieder.«
»Du musst nicht dermaßen frostig mit mir umgehen, Woods. Ich helfe dir einfach auf die einzige Art, die mir möglich ist. Jeder Tag, den ich mit deiner Mutter verbringe, ist eine Art Geschenk von mir an dich, verstehst du? Weil ich dich liebe. Dass ich auf eine andere Art um dich kämpfe, lässt du ja nicht zu. Aber was macht Della bitte für dich? Ich habe nicht den Eindruck, dass sie dich unterstützt.«
»Das reicht! Wag es ja nicht, dich auf eine Stufe mit Della zu stellen. Ich habe dich nicht darum gebeten, dich um meine Mutter zu kümmern. Wenn es nötig ist, bezahle ich eben jemanden dafür. Und Della ist immerhin der Grund, weshalb ich morgens aufstehe. Unterschätz also bitte niemals ihre Bedeutung, ja?«
Angelina versteifte sich und öffnete schon den Mund, um noch etwas zu sagen. Ich senkte meinen wütenden Blick wieder auf die Verträge, die vor mir lagen. Das Gespräch war für mich definitiv beendet. »Geh jetzt.«
Das Klicken ihrer sich entfernenden Absätze war das herrlichste Geräusch, das ich seit Langem gehört hatte.
Als die Tür endlich hinter ihr ins Schloss fiel, griff ich nach dem Handy und rief Della an.
»Hallo«, tönte ihre süße Stimme aus dem Telefon.
»Ich brauche dich«, antwortete ich.
»Mein spätes Mittagessen mit Blaire und Bethy ist gleich vorbei. Bin sofort da«, erwiderte sie.
»Komm einfach rein, wenn du hier bist.«
»Okay.«
Exakt 10 Minuten und 15 Sekunden später öffnete meine Tür sich erneut, und Della trat ein. Sie hatte ihr dunkles Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Das kurze Sommerkleidchen, das sie trug, schmeichelte ihren Kurven fast mehr, als mir lieb war. Ich stand auf und ging um meinen Schreibtisch herum auf sie zu.
»Hi«, sagte sie mit einem schüchternen Lächeln.
»Hi«, erwiderte ich, ehe ich meine Hände auf ihre Hüften legte und meinen Mund auf ihren drückte. Ach, ihre Lippen waren immer so voll und weich … und schmeckten wegen ihres Lipgloss ganz leicht nach Kirsche.
Das – genau das brauchte ich. Das war es, was mich durchhalten ließ.
Della hörte auf, mich zu küssen, und
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