Erfuellt
konnte ich noch nicht sprechen. Jetzt brauchte ich einfach nur Della ganz nah bei mir.
Sie kletterte vorsichtig auf mich und setzte sich rittlings auf meinen Bauch, ehe sie begann, meinen Nacken und meine Schultern mit kleinen Küsschen zu übersäen. Das war ihre Art, meinen Schmerz zu lindern. Das spürte ich jedes Mal, wenn ihre Lippen sanft über meine Haut streiften. Della senkte langsam ihre Hüften, sodass ihre feuchte Hitze meinen Bauch berührte. Sofort hatte ich wieder Lust auf sie.
Als sie die Hüften anhob, glitt ich mühelos in sie hinein. Sobald ich komplett in ihr versunken war, lehnte sie sich nach vorn und legte ihren Kopf auf meiner Brust ab, direkt über meinem Herzen. So verharrten wir ein paar Augenblicke lang. Verbunden auf eine Weise, die nur mit ihr möglich war.
Della begann, sich vorsichtig auf mir zu bewegen, ohne mich zu küssen oder in fieberhafte Ekstase zu verfallen, auf der Jagd nach dem nächsten Orgasmus. Nein, sie liebte mich einfach. Benutzte ihren Körper, um mir das zu zeigen und mich auf die intimste Weise, die ihr möglich war, festzuhalten.
Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich. In einem perfekten, selbstlosen Rhythmus bewegten wir uns. Wir wollten uns heilen, uns trösten. Als Dellas Hitze sich zusammenzuziehen und ihr Körper zu zittern begann, rief ich ihren Namen, und sie folgte mir.
Nachdem ich in ihr gekommen war, rückte sie keinen Zentimeter von mir ab. Stattdessen hielt sie mich in sich fest, während wir einander tief in die Augen sahen. In unseren Blicken lag all die Verzweiflung und das Entsetzen der vergangenen Nacht. Es bedurfte keiner Worte.
»Er hätte gewollt, dass du wieder herauskommst«, sagte sie schließlich leise.
»Ich weiß«, erwiderte ich.
Della gab mir einen Kuss auf die Wange. »Er hat dich geliebt.«
»Ich weiß.«
D er Strand war leer. Mitten am Tag bei schönstem Augustwetter war er wie ausgestorben. Seit Jace ertrunken war, waren beinahe 48 Stunden vergangen. Die Touristen waren bereits wieder zu ihrem Alltag übergegangen. Es waren die Einheimischen, die trauerten. Woods hatte das Haus bis jetzt noch nicht verlassen wollen. Vielleicht hätte ich ihn dazu überreden sollen, aber ich wollte ihn auch nicht drängen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Tripp anrufen sollte, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wahrscheinlich war er bei seiner Familie, und morgen bei der Beerdigung würde ich ihn ohnehin sehen, das stand fest. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich mit ihm sprechen, irgendetwas zu ihm sagen sollte … Er litt sicher genauso wie Woods. Jace war sein Cousin gewesen und Tripp wie ein kleiner Bruder für ihn.
Und dann war da noch Bethy, die ich auch immer noch nicht angerufen hatte, weil ich nicht wusste, wie Woods darauf reagieren würde. Ganz offensichtlich gab er ihr die Schuld an Jace’ Tod. Und ich fürchtete fast, dass er das für immer tun würde.
Rush war heute Morgen vorbeigekommen, um nach ihm zu sehen, aber da hatte Woods noch geschlafen. Ich hatte Rush versprochen, Woods auszurichten, dass er da gewesen war. Eine Stunde später war auch schon Grant aufgetaucht, und seine rot geäderten Augen hatten mich sehr an Woods’ leeren Blick erinnert.
Und auch da war Woods noch nicht wach gewesen. Er hatte durchgeschlafen bis um elf. Als er aufgewacht war und gemerkt hatte, dass ich nicht neben ihm lag, war er aufgesprungen und zu mir gerannt. Wortlos hatte er mich auf seinen Schoß gezogen. Und so hatten wir eine Stunde lang still dagesessen.
Irgendwann hatte ich ihm erzählt, dass seine Freunde vorbeigeschaut hatten, und ihn dazu überredet, sich anzuziehen und etwas zu essen.
Jetzt wandte ich meinen Blick vom Strand ab und ging zurück in die Küche, um nach dem Parmesan-Huhn zu sehen, das ich in den Ofen geschoben hatte.
Woods kam frisch geduscht und in Jeans und T-Shirt aus dem Schlafzimmer. »Ich muss heute ins Büro«, sagte er.
»Das Huhn ist fast fertig. Kannst du vorher noch essen?« Es war mir wirklich wichtig, dass er etwas in den Magen bekam.
»Okay. Und dann wünsche ich mir, dass du mit mir mitkommst.«
Ich fragte nicht, warum, sondern nickte nur. Im Moment schien er mich eben zu brauchen – und ich würde all das für ihn sein, was gerade nötig war. Jetzt war es an mir, stark zu sein und ihm eine Schulter zu bieten, an die er sich lehnen konnte.
»Hm, riecht lecker«, sagte er, als er um den Tresen herumkam, um mich zu küssen. Das machte er in letzter Zeit
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