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Erfuellt

Erfuellt

Titel: Erfuellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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kommen.
    »Woods, sie hat ihn auch verloren. Wir alle haben das«, sagte Thad, der Woods aus einiger Distanz beobachtet hatte. Scheinbar hatte auch er Angst, sich ihm zu nähern.
    »Ich habe ihn verloren, weil er versucht hat, diese betrunkene, nutzlose Person zu retten. Ich habe gemacht, was er wollte, und jetzt ist er weg. Einfach weg«, sagte Woods mit dumpfer, kalter Stimme.
    Scheinwerfer erleuchteten den Strand, als der Rettungswagen und die Polizei eintrafen.
    Die Sanitäter wuselten herum, und ich sah zu, wie die anwesenden Gäste ihnen berichteten, was sie gesehen hatten. Ein Rettungsassistent näherte sich Woods.
    »Sie waren auch draußen auf dem Meer?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte Woods.
    »Dann müssen wir Sie untersuchen«, sagte der Sanitäter.
    »Nein.«
    Ehe zwischen den beiden eine Diskussion oder gar ein Streit ausbrach, ging ich dazwischen.
    »Es geht ihm so weit gut. Wenn er medizinische Versorgung braucht, dann kümmere ich mich darum, dass er sie auch bekommt. Bitte. Er braucht jetzt seine Ruhe.«
    Der Mann sah erst Woods an, dann mich. »Okay«, sagte er und verschwand.
    »Ich gehe hier nicht weg, ehe sie ihn gefunden haben«, sagte Woods matt.
    Ich drehte mich zu ihm und nahm seine Hand. Er verflocht seine Finger mit meinen.
    »Okay«, erwiderte ich. »Wir bleiben hier.«
    »Heißt das, du wartest mit mir?«
    »Ja. Ich werde dir nicht von der Seite weichen.«
    »Danke.«
    Die nächsten vier Stunden saßen wir einfach da. Rush hatte Woods aus einem der Krankenwagen eine Jacke besorgt, damit er sich in der nassen Kleidung nicht verkühlte. Woods sagte kein Wort, sondern legte sie sich nur über die Schultern. Ich rief mir ins Gedächtnis, dass Rush auch da draußen gewesen war und Woods ihm sein Leben verdankte. Diesen Albtraum hatten beide erlebt.
    Nachdem die Polizei Bethy verhört hatte, kam Darla und brachte sie nach Hause. Rush wiederum bestand darauf, dass auch Blaire mit Nate heimfuhr. Langsam wurde es leerer am Strand. Die Helikopter warfen ihre wandernden Lichtkegel auf das finstere Meer, und ein paar Boote suchten vergeblich nach Jace. Es war einfach vollkommen unmöglich, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    Woods saß stumm neben mir, seine Hand in meiner, den Blick starr aufs Wasser gerichtet. Er wollte unbedingt, dass sie Jace’ Leiche fanden. Ich konnte ihn verstehen. Solange er wusste, dass sein Körper da irgendwo allein durch die Wellen trieb, wollte er nicht weggehen.
    Irgendwann verschwanden die Hubschrauber. Dann die Boote. Die Sanitäter packten ihre Ausrüstung zusammen und brachen ebenfalls auf. Schließlich versuchte ein Polizist uns ebenfalls zum Gehen zu bewegen, aber mit dem Besitzer des Kerrington Country Clubs wollten sie sich dann doch nicht anlegen. Irgendwann verschwanden auch sie.
    Trotzdem waren wir nicht allein. Ein paar Meter entfernt stand Rush reglos da, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, gegen die er irgendwann seine nasse Hose getauscht hatte. Auch er starrte einfach nur hinaus aufs dunkle Meer. Mir kam es immer noch so vor, als wäre das hier ein Albtraum, der einfach nicht endete. Links von uns saß Thad im Sand, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, als wäre er ein kleiner verlorener Junge.
    Alle litten.
    Und es gab nichts, was ich tun konnte.
    Niemand konnte etwas tun.
    Das Rauschen der Brandung war nicht länger beruhigend. Jetzt klang dieses Geräusch wie der blanke Hohn. Der Ozean hatte uns bewiesen, dass er stärker war als wir.
    Etwas bewegte sich im Dunklen, und ich erkannte, dass Grant von der Strandpromenade aus auf uns zugerannt kam. Stimmt, er war ja nicht auf der Party gewesen. Ich hatte den Überblick verloren, wann er sich wo befand, da er sich nie lange am selben Ort aufhielt.
    Er blieb vor Rush stehen, der ihm seinen müden Blick zuwandte. Einen Moment standen sie voreinander. Dann ließ Grant den Kopf sinken und fiel auf die Knie.
    Es war bereits Morgen, als Jace’ lebloser Körper schließlich eine Meile entfernt am Ufer angeschwemmt wurde und die Suchtrupps ihn fanden.

I ch stand unter der Dusche und ließ mich von Della ab- brausen. Sie wusch mein Haar und meinen ganzen Körper systematisch und gründlich, ohne mir Fragen zu stellen oder sonst etwas zu sagen. Sie war einfach bei mir, und ich brauchte sie dringend. Ich hatte riesige Angst davor, dass die Realität über mich hereinbrechen könnte, und das wollte ich nicht zulassen. Die Wahrheit war zu schmerzhaft.
    »Jetzt bist du sauber«, sagte Della

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