Erfuellt
eine elende Lügnerin, eine verdorbene, dreckige Person …«
Tripp trat auf mich zu. »Nein, das bist du nicht. Nur weil du mir vertraut hast und deine Jungfräulichkeit an mich verloren hast … Bethy, das macht dich doch nicht verdorben oder gar schmutzig. Du warst eben verliebt. Das zwischen uns war nicht falsch. Auch wenn ich zu jung war, um damit umzugehen, war es mir verflucht wichtig. Und ich habe es nie ganz verwunden.«
Meine Unschuld an ihn zu verlieren war dämlich gewesen. Bis dahin war ich ein anständiges Mädchen gewesen. Sex hatte für mich Liebe bedeutet. Aber Tripp hatte alles auf den Kopf gestellt. Er hatte es in etwas verwandelt, wovor Jace mich hatte retten müssen. Ja, Jace hatte das Mädchen, das Tripp zerstört hatte, geheilt und regelrecht angebetet.
»Nein, dich zu lieben war blöd, nicht falsch. Und mit dir mein erstes Mal zu erleben war ein Fehler, aber nicht schmutzig. Okay. Aber das Baby zu töten, dass wir gezeugt hatten, nur weil du zu gleichgültig warst, um meine Anrufe zu beantworten … Diese Tatsache macht mich unwürdig, von jemandem wie Jace geliebt zu werden.«
Ich drehte mich um und ging. Dieses Mal versuchte er nicht, mich aufzuhalten.
I ch saß in Woods’ Büro auf dem Fensterbrett und sah zu, wie er die neuen Verträge eines Zulieferers durchging, den ich für die Modelinie des Clubhauses entdeckt hatte und die er noch unterzeichnen musste. Was wir bis jetzt an Kleidung im Angebot hatten, war eher etwas für die ältere Kundschaft. Aber die Mitglieder des Kerrington Country Clubs waren nun mal nicht alle fünfzig plus.
Noch immer wollte Woods nicht, dass ich länger als fünf Minuten aus seinem Blickfeld verschwand. Seit der Beerdigung waren jetzt zwei Wochen vergangen, und er war immer noch sehr anhänglich. Es wurde zwar mit jedem Tag etwas besser, aber noch brauchte er mich in seiner Nähe. Wir hatten auch mehr Sex als gewöhnlich – also wirklich eine Menge!
Blaire hatte mich angerufen und für heute Mittag um eins zum Lunch eingeladen. Zu dieser Zeit machte Nate sein Schläfchen, also hatte sie gehofft, dass wir uns bei ihr treffen könnten. Sie hatte auch Bethy gefragt, die momentan weder arbeitete noch sich mit irgendjemandem traf, weswegen Blaire und ich uns ziemliche Sorgen machten. Woods hingegen verlor noch immer kein Wort über sie.
»Hey, Blaire hat mich heute zum Mittagessen eingeladen. Ist es okay, wenn ich hingehe?« Normalerweise hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Woods so etwas fragen musste. Aufgrund seines Bedürfnisses nach Nähe wollte ich aber auf Nummer sicher gehen.
Er sah von dem Vertrag auf und zog eine finstere Miene. Seine Augen schimmerten traurig, und ich wünschte mir fast, ich hätte Blaire einfach abgesagt.
»Ach, es tut mir leid, Della.«
Ich stand auf. »Was denn bloß, Woods?«
»Dass ich dich dazu bringe, wegen so etwas überhaupt zu fragen. Die letzten Wochen habe ich dich ziemlich beansprucht. Tut mir leid.«
Ich zog seinen Bürostuhl vom Schreibtisch weg und setzte mich rittlings auf seinen Schoß.
»Entschuldige dich ja nicht bei mir, nicht wegen so etwas. Du hast mich gebraucht, und ich konnte dir helfen. Dieses Mal war eben ich stark, nicht du. Ich habe deine Hand gehalten und dir beweisen können, wie sehr ich dich liebe. Also entschuldige dich bitte, bitte nicht dafür.«
Woods grinste. Das hatte er seit dem Unglück nicht mehr getan. Sanft fuhr er mit seinem Zeigefinger an meinem Kiefer entlang.
»Ähm, du sitzt in diesem Minirock auf meinem Schoß. Ich will ja, dass du zu Blaire gehst, aber gleichzeitig muss ich gerade an dein Höschen denken und frage mich, ob es schon feucht ist – oder ob ich dafür sorgen kann. Also husch, husch, schnell aufgestanden, ehe ich deine Pläne gründlich durchkreuze.«
Ich lachte und sprang auf.
»Es ist nicht so, dass ich nicht gern erleben würde, wie du das versuchst. Ich bin mir sicher, dass es dir gelingen würde! Aber Blaire würde sich wirklich sehr über meine Gesellschaft freuen.«
»Na, du bist eben unheimlich begehrt. Los, geh schon, ich werde zurechtkommen.«
Ich warf ihm einen Luftkuss zu, den er auffing und auf seine Lippen drückte. Dann trat ich aus dem Büro und zog die Tür hinter mir zu.
»Ich habe Lachen gehört – wie schön«, sagte Vince, als ich an seinem Tisch vorbeilief.
Ich nickte. »Langsam wird er wieder.«
»Ihretwegen«, sagte Vince. Ich lächelte, einfach, weil ich wusste, dass das stimmte. Ich hatte Woods geholfen. Wow.
Blaire
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