Erfuellt
glaube auch, dass manchmal eben Unfälle passieren. Und dass wir dann in Situationen geraten, in denen wir für die, die wir lieben, Dinge tun müssen, die wir gar nicht tun wollen.«
Woods schwieg, und ich ließ ihn über meine Worte nachdenken. Ich würde ihn nicht drängen, Bethy zu verzeihen.
Die Kraft dazu musste er aus sich selbst schöpfen, wenn er irgendwann bereit war.
I ch schob mein Handy in die Hosentasche und wartete neben meinem Pick-up darauf, dass Della in den Hof der Tankstelle einbog. Ehe ich vor einer Stunde das Haus verlassen hatte, hatte ich sichergestellt, dass nicht mehr viel Benzin in ihrem Tank war. Sie würde also tanken müssen, ehe wir uns in dem mexikanischen Restaurant trafen, in dem wir vor unserem One-Night-Stand gegessen hatten. Vorher hatte ich sie bereits davon überzeugt, dass Quesadillas zum Abendessen genau das Richtige wären. Sobald wir eine Weile von dem leckeren geschmolzenen Käse gesprochen hatten, war sie bereit gewesen, den kurzen Weg aus der Stadt hinaus in Kauf zu nehmen.
Ihr Wagen bog um die Ecke. Wie geplant hielt sie neben der Zapfsäule an. Mein Auto, das auf der anderen Seite parkte, hatte sie bereits entdeckt.
Ihre Autotür sprang auf, und sie grinste mich an, als hätte ich einen Dachschaden.
»Was treibst du denn hier? Ich dachte, du wartest im Restaurant auf mich!«
Ich ging um die Zapfsäule herum und lehnte mich an ihr Auto. »Ich habe das Gefühl, dass wir hier schon mal waren«, sagte ich und beobachtete die Veränderungen ihrer Miene, als ihr klar wurde, wovon ich da sprach.
Ihr Grinsen wurde breiter, und ihre Augen funkelten belustigt.
»O ja, das glaube ich auch! Die gute Neuigkeit ist, dass ich mittlerweile selbst tanken kann«, meinte sie.
Genau hier hatte ich sie kennengelernt. Sie hatte superknappe Shorts getragen, höllisch sexy ausgesehen und keine Ahnung gehabt, wie das mit dem Tanken funktionierte. Ich wiederum hatte Ablenkung von den Problemen in meinem Leben gebraucht – und voilà, da war sie.
»Mist, ich hatte ja gehofft, ich dürfte das für dich machen«, sagte ich.
Sie presste lächelnd ihre Lippen zusammen und zuckte mit den Schultern.
»Na, wenn du gern möchtest, dann tu dir bitte keinen Zwang an.«
»Erst mal müsstest du die Tankklappe öffnen«, sagte ich und deutete auf das kleine Türchen.
»Ups! Das habe ich total vergessen, als ich dich entdeckt habe.« Della beugte sich ins Auto, um den entsprechenden Knopf zu drücken.
Ich griff blitzschnell in meine Hosentasche und zog die kleine Schachtel heraus, die ich eine Woche lang in meiner Sockenschublade versteckt hatte. Della drehte sich um und wollte eben etwas sagen, als ich vor ihr auf die Knie fiel.
»Vor einem Jahr war ich total verloren. Mein Leben war ein einziges großes Durcheinander. Hoffnungslos. Und dann komme ich hierher, um zu tanken, und treffe auf diese atemberaubende Frau. Irgendwie überrede ich sie dazu, mit mir essen zu gehen. Sie bringt mich zum Lachen – und turnt mich gleichzeitig total an. Und als unsere gemeinsame Nacht dann zu Ende ist und ich sie schlafend im Hotelbett zurücklassen muss, fällt mir das irrsinnig schwer. Ich wollte das überhaupt nicht. Aber mein Leben war eine einzige Katastrophe, und sie war damit beschäftigt, sich während einer Weltreise selbst zu finden. Tolles Timing.«
Ich verstummte, als Della sich eine Träne aus dem Gesicht wischte. Ihre großen blauen Augen glänzten feucht.
»Und dann ist sie wieder in mein Leben getreten und hat mich aus der Hölle gerettet, zu der es geworden war. Sie hat meine Welt verändert. Sie hat mich das Lieben gelehrt. Ich gehöre nur ihr.«
Della hielt sich ihre kleine Hand vor den Mund und schluchzte auf.
»Della Sloane, möchtest du meine Frau werden?«
Sie nickte schon, ehe ich den Satz beendet hatte. Ich erhob mich und steckte ihr den Diamantring, nach dem ich wochenlang gesucht hatte, auf den Finger. Als ich ihn schließlich gesehen hatte, hatte ich gewusst, dass das der richtige war. Dass er würdig war, Dellas Hand zu schmücken.
»Ja!«, sagte sie schließlich und schlang ihre Arme um meinen Nacken. »Ja, ja und nochmals ja!«, jubilierte sie und klammerte sich an mich.
Ich drückte sie fest an meine Brust. Wenn es schon kein Schicksal gab, musste es da oben aber dennoch jemand verdammt gut mit uns meinen.
»Sag mal, können wir den Mexikaner vielleicht einfach auslassen und direkt in das Hotelzimmer von damals fahren?«, fragte ich sie.
Sie legte den Kopf in den
Weitere Kostenlose Bücher