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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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sein, um die Dinge zu klären.
    Und dann spürte ich ihn.
    Ich wusch mir den Schaum aus den Augen, drehte mich um und sah, wie er sich beim Hereinkommen den Schlips vom Hals zerrte. Er wirkte müde und erschöpft, was mir mehr Sorgen bereitete, als wenn er wütend gewesen wäre.
    »Hey«, begrüßte ich ihn.
    Er betrachtete mich, während er sich rasch auszog. Himmlisch nackt stieg er zu mir in die Dusche, trat sofort dicht an mich heran und schloss mich fest in die Arme.
    »Hey«, wiederholte ich und erwiderte seine Umarmung. »Was ist los? Bist du sauer wegen des Videos?«
    »Ich hasse dieses Video«, erklärte er rundheraus. »Ich hätte den ganzen Mist besser im Auge behalten sollen, als ich erfahren hab, dass der Song von dir handelt .«
    »Es tut mir leid.«
    Er löste sich und sah auf mich herab. Der Wasserdampf legte sich feucht auf seine Haare. Er war weitaus sexyer als Brett, und seine Gefühle für mich – und meine ihm gegenüber – gingen unendlich viel tiefer.
    »Corinne rief kurz vor Ende des Videos an. Sie war … hysterisch. Völlig außer Kontrolle. Ich bekam Angst und bin zu ihr rübergefahren.«
    Ich holte tief Atem und kämpfte gegen meine sofort aufflammende Eifersucht an. Ich hatte kein Recht, so zu empfinden, schon gar nicht nach dem Abend, den ich mit Brett verbracht hatte. »Und wie lief’s?«
    Sanft drückte er mit den Fingern meinen Kopf nach hinten. »Schließ die Augen.«
    »Antworte, Gideon.«
    »Das werde ich.« Während er mir die Schaumreste aus den Haaren wusch, sagte er: »Ich denke, ich habe herausgefunden, worin das Problem besteht. Sie nimmt Antidepressiva, und das verschriebene Mittel ist einfach nicht das richtige für sie.«
    »Aha.«
    »Eigentlich hätte sie ihrem Arzt berichten sollen, ob das Medikament richtig anschlägt, aber sie hat selbst überhaupt nicht realisiert, wie sonderbar sie sich benommen hat. Ich musste erst stundenlang auf sie einreden, um es ihr bewusst zu machen, und dann ließ sich die Ursache klären.«
    Ich streckte mich, wischte mir über die Augen und versuchte, meine wachsende Verärgerung darüber, dass eine andere Frau meinen Mann derart in Beschlag nahm, unter Kontrolle zu bekommen. Womöglich erfand sie nur ein Problem, um mehr Zeit mit Gideon verbringen zu können. Ausschließen ließ sich das aus meiner Sicht jedenfalls nicht.
    Wir tauschten die Plätze, und er trat unter den Duschstrahl. Das Wasser lief seinen traumhaften Körper hinab, perlte verführerisch über straffe Haut und hart hervortretende Muskelstränge.
    »Und was jetzt?«, fragte ich.
    Er starrte finster vor sich hin. »Sie wird morgen zu ihrem Arzt gehen, um zu besprechen, ob sie das Medikament ganz absetzt oder etwas anderes nimmt.«
    »Sollst du ihr dabei etwa zur Seite stehen?«, fragte ich ungehalten.
    »Ich bin nicht für sie verantwortlich.« Sein Blick wich meinem nicht aus und gab mir wortlos zu verstehen, dass er meine Ängste, Sorgen und meinen Zorn nachempfinden konnte. Wie immer durchschaute er mich auch jetzt. »So hab ich ihr das auch gesagt. Dann habe ich Giroux angerufen und ihm alles erzählt. Er soll endlich herkommen und sich um seine Frau kümmern.«
    Er griff nach seinem Shampoo, das zusammen mit seinen anderen Duschutensilien auf einer gläsernen Ablage stand. Genau wie er seine Wohnung sofort mit einer zweiten Garnitur all meiner täglichen Gebrauchsartikel bestückt hatte, waren seine Sachen umgehend zu mir gewandert, kaum dass ich mich bereit erklärt hatte, mich wieder mit ihm zu treffen.
    »Sie war allerdings ziemlich aufgebracht, Eva. Deanna hatte sie kurz zuvor besucht und ihr Fotos von dir und mir bei der Videopräsentation gezeigt.«
    »Na super«, grummelte ich. »Das erklärt, warum Deanna hier auf der Lauer gelegen hat, um mich abzufangen.«
    »Sie war hier?«, knurrte er, und für den Bruchteil einer Sekunde tat Deanna mir fast leid. Sie schaufelte sich da hübsch ihr eigenes Grab.
    »Wahrscheinlich hat sie fotografiert, wie du zu Corinnes Wohnung gegangen bist, und wollte mich damit aus der Fassung bringen.« Ich verschränkte die Arme. »Du hast eine Stalkerin.«
    Gideon kippte den Kopf zurück ins Wasser, um die Seife auszuspülen. Die Bizepse zuckten, als seine Finger durch die Haare strichen.
    Er war so wunderschön und erregend männlich.
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. Trotz meiner Wut über seine Verflossenen machte sein Anblick mich unwillkürlich scharf. Ich trat dicht an ihn heran, spritzte mir etwas von seinem

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