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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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gebrauchen.
    Was würde er wohl sagen, wenn er erfuhr, wie stark wir nach den wenigen Monaten in New York bereits wieder ins Schleudern geraten waren? Bei unserem letzten Zusammentreffen hatten wir noch Riesenpläne geschmiedet. Cary hatte davon geträumt, der Star in einem Super-Bowl-Werbespot zu werden, und ich hatte mir gewünscht, hinter den Kulissen für diesen Spot verantwortlich zu sein. Jetzt würde er womöglich Vater werden, und ich war mit dem schwierigsten Mann verheiratet, der mir jemals begegnet war.
    »Dr. Travis wird ausflippen«, murmelte Cary, der meine Gedanken erahnt hatte.
    Aus irgendeinem Grund mussten wir bei dieser Bemerkung beide so sehr lachen, dass uns die Tränen kamen.
    Als ich an meinen Schreibtisch zurückkam, erwartete mich dort ein neuer Stapel Hauspost. Ich biss mir gespannt auf die Unterlippe und durchsuchte ihn rasch, bis ich den erhofften Umschlag gefunden hatte.
    Ich kann mir so manche Verwendung für diese Eheketten vorstellen, Mrs. X.
    Und sie alle werden Dir größtes Vergnügen bereiten.
    Dein
    X
    Einige der dunklen Wolken vom Mittagessen verzogen sich plötzlich.
    Nach Carys erschütterndem Geständnis ging ich nach der Arbeit mit einer »Was kann jetzt noch alles schiefgehen?«-Einstellung zu meiner Verabredung mit Giroux.
    Als ich eintraf, wartete er bereits in dem Weinlokal. Er sah gut aus in seinen makellos gebügelten Baumwollhosen und dem offen stehenden weißen Hemd, dessen Ärmel er hochgerollt hatte. Leger, aber dennoch wirkte er keine Spur lockerer. Der Mann stand unter Hochspannung, und irgendetwas brodelte ganz gewaltig in ihm.
    »Eva«, begrüßte er mich. Mit dieser übertriebenen Freundlichkeit, die mir schon beim ersten Mal zuwider gewesen war, küsste er mich erneut auf beide Wangen. » Enchanté .«
    »Heute bin ich also nicht zu blond für Sie, sehe ich das richtig?«
    »Ah.« Er schenkte mir ein Lächeln, doch seine Augen blieben davon unberührt. »Das habe ich verdient.«
    Ich setzte mich zu ihm an einen Fenstertisch, und kurz darauf kam die Bedienung.
    Der Laden vermittelte den Eindruck eines alteingesessenen Lokals. Die Decke war mit Prägeblechen aus Zinn verkleidet, während der alte Dielenboden und die aufwendig verzierte Holztheke die Vermutung nahelegten, dass dies irgendwann einmal ein Pub gewesen war. Einen modernen Touch erhielt die Einrichtung durch einige Chromelemente und ein großes Weinregal hinter der Bar, das auch als abstrakte Skulptur durchgehen könnte.
    Giroux musterte mich unverhohlen, bis der Kellner uns den Wein eingeschenkt hatte. Ich hatte keine Ahnung, wonach er suchte, aber irgendetwas wollte er zweifellos herausfinden.
    Ich trank einen Schluck des herrlichen Syrah, während er es sich in seinem Stuhl bequem machte und den Wein in seinem Glas schwenkte. »Sie sind meiner Frau schon begegnet.«
    »Ja, das bin ich. Sie ist eine echte Schönheit.«
    »Ja, das ist sie.« Er sah in sein Weinglas. »Und was denken Sie sonst noch über sie?«
    »Was spielt es für eine Rolle, was ich denke?«
    Er musterte mich erneut. »Sehen Sie in ihr eine Rivalin? Oder eine Bedrohung?«
    »Weder noch.« Ich nahm einen weiteren Schluck und bemerkte einen schwarzen Bentley, der unmittelbar vor dem Fenster, an dem ich saß, in eine enge Lücke einparkte. Am Steuer saß Angus, der sich augenscheinlich wenig um das Halteverbotsschild am Bürgersteig scherte, vor dem er nun stand.
    »Sind Sie sich seiner wirklich so sicher?«
    Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Giroux. »Ja. Was nicht heißen soll, dass ich mir nicht wünschte, Sie würden sich endlich Ihre Frau schnappen und mit ihr nach Frankreich zurückkehren.«
    Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »Sie lieben Cross also, ja?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Ich musste lachen. »Wenn Sie meinen, Sie könnten herausbekommen, was Corinne an ihm findet, indem Sie mir entlocken, was ich an ihm finde, dann vergessen Sie’s lieber gleich wieder. Er und ich, wir … gehen anders miteinander um, als wir normalerweise sind.«
    »Das habe ich gesehen. Bei ihm.« Giroux nippte an seinem Wein und behielt ihn eine Weile im Mund, bevor er ihn hinunterschluckte.
    »Entschuldigen Sie, aber ich verstehe nicht ganz, warum wir hier überhaupt sitzen. Was genau wollen Sie von mir?«
    »Sind Sie immer so direkt?«
    »Ja«, erwiderte ich achselzuckend. »Wenn man mich versucht hinzuhalten, werde ich ungeduldig.«
    »Dann werde ich auch ganz direkt sein.« Er streckte den Arm aus und ergriff meine linke

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