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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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entscheiden musste.
    Und jetzt blieb mir gar keine Wahl. Ich war verheiratet und überglücklich darüber.
    Dennoch war ich froh, meinen Ehering in das Reißverschlussfach meiner Handtasche gesteckt zu haben. Wenn Cary eine wachsende Entfremdung zwischen uns spürte, würde die Nachricht, dass ich am Wochenende heimlich geheiratet hatte, sicherlich nicht hilfreich sein.
    Mein Magen rebellierte. Es standen immer mehr Geheimnisse zwischen uns. Ich hielt das nicht aus.
    »Eva.«
    Die Stimme meines besten Freundes riss mich aus meinen Grübeleien. In weiten Cargohosen und einem T-Shirt mit V-Ausschnitt kam er auf mich zu. Er trug seine Sonnenbrille und machte mit seinen Händen in den Hosentaschen einen abweisenden, äußerst coolen Eindruck auf mich. Diverse Köpfe wandten sich nach ihm um, aber er schien es nicht zu bemerken. Seine Aufmerksamkeit galt allein mir.
    Meine Füße setzten sich in Bewegung. Ohne darüber nachzudenken, rannte ich so ungestüm auf ihn zu, dass es ihn fast umhaute. Der Zusammenstoß raubte ihm kurz den Atem. Ich umarmte ihn und drückte meine Wange an seine Brust.
    »Ich hab dich vermisst«, sagte ich und meinte es aus tiefstem Herzen, obwohl er gar nicht wissen konnte, warum und wobei.
    Er murmelte irgendetwas vor sich hin und erwiderte meine Umarmung. »Du bist manchmal echt schrecklich, Baby.«
    Ich wich ein Stück zurück und sah zu ihm hoch. »Es tut mir leid.«
    Er schob seine Hand in meine und führte mich aus dem Crossfire Building hinaus. Wir gingen in den Laden mit den tollen Tacos, wo wir neulich schon zu Mittag gegessen hatten. Es gab dort zudem herrliche Margaritas ohne Alkohol, die an einem schwülheißen Sommertag genau das Richtige waren.
    Nachdem wir zehn Minuten angestanden hatten, begnügte ich mich mit zwei Tacos, da ich schon viel zu lange keinen Sport mehr getrieben hatte. Cary bestellte gleich sechs. Wir erwischten einen Tisch, an dem gerade Leute aufstanden, und Cary hatte seinen ersten Taco verdrückt, bevor ich meinen Strohhalm noch vom Papier befreit hatte.
    »Es tut mir leid wegen der Nachricht auf dem AB«, sagte ich.
    »Du begreifst es noch immer nicht.« Er wischte sich mit einer Serviette über die Lippen, die mit ihrem Lächeln erwachsene Frauen in kichernde Girlies verwandeln konnten. »Es geht um die gesamte Situation, Eva. Du hinterlässt mir eine Nachricht, in der du mich aufforderst, darüber nachzudenken, Cross bei uns einziehen zu lassen, nachdem du deiner Mutter bereits erzählt hast, das alles sei beschlossene Sache, und bevor du plötzlich für das Wochenende wie vom Erdboden verschluckt bist. Aber ich schätze, es interessiert dich einen Scheißdreck, wie ich mich bei der ganzen Sache fühle.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Wozu brauchst du einen Mitbewohner, wenn du sowieso mit deinem Freund zusammenziehst?«, fragte er und lief allmählich zu Hochform auf. »Und wie kommst du darauf, dass ich überhaupt die dritte Geige spielen möchte?«
    »Cary …«
    »Ich brauch keine beschissenen Almosen, Eva.« Seine smaragdfarbenen Augen wurden zu Schlitzen. »Ich komme auch anderswo unter und kenne andere Leute, mit denen ich zusammenziehen kann. Du musst mir nicht helfen.«
    Mir schnürte es die Kehle zu. Ich war noch nicht bereit, Cary gehen zu lassen. Eines Tages würden sich unsere Wege trennen, und wir würden uns vielleicht nur noch zu besonderen Anlässen sehen. Aber der Zeitpunkt dafür war noch nicht gekommen. Er durfte es einfach nicht sein. Die Vorstellung allein machte mich schon irre.
    »Wer behauptet denn, ich würde das dir zuliebe machen?«, konterte ich. »Vielleicht ertrage ich ja einfach nicht den Gedanken, dich nicht in meiner Nähe zu wissen.«
    Er schnaubte, biss wütend ein Stück von seinem Taco ab, kaute wild darauf herum und spülte das Ganze mit einem langen Zug aus dem Strohhalm herunter. »Was bin ich? Deine Anstecknadel für drei Jahre Therapieerfolg? Die Ehrenmedaille für Evas Zwölf-Schritte-Programm?«
    »Jetzt reicht’s aber.« Ich beugte mich vor. »Du bist sauer, ich hab’s verstanden. Es tut mir leid. Ich hab dich schrecklich lieb, und es ist mir wichtig, dich in meinem Leben zu haben, aber ich werde nicht hier sitzen und auf mir herumtrampeln lassen, nur weil ich einmal Scheiß gebaut hab.« Ich schob meinen Stuhl vom Tisch fort und stand auf. »Wir sehen uns später.«
    »Wollt ihr heiraten, Cross und du?«
    Ich sah einen Moment schweigend zu ihm hinunter. »Er hat gefragt. Ich hab Ja gesagt.«
    Cary nickte, als

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