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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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hätte er bereits damit gerechnet, und nahm einen weiteren Bissen. Ich griff nach meiner Handtasche, die ich über die Rückenlehne des Stuhls gehängt hatte.
    »Hast du Angst, allein mit ihm zusammenzuwohnen?«, fragte er beim Kauen.
    Das musste er natürlich denken. »Nein. Er wird sein eigenes Schlafzimmer haben.«
    »Hat er auch an den letzten Wochenenden in seinem eigenen Zimmer geschlafen, wenn du dich zu ihm geschlichen hast?«
    Ich starrte ihn erstaunt an. Wusste er tatsächlich, dass Gideon der ›heimliche Liebhaber‹ war, mit dem ich mich getroffen hatte? Oder wollte er mich nur aus der Reserve locken? Ich entschied, dass es mir egal war. Ich hatte keine Lust mehr, ihn weiter anzulügen. »Meistens ja.«
    Er legte seinen Taco aus der Hand. »Na, endlich mal ein ehrliches Wort aus deinem Mund. Ich dachte schon, du hast vergessen, wie das geht.«
    »Leck mich.«
    Er grinste und deutete auf meinen Stuhl. »Setz dich gefälligst wieder hin, Baby. Wir sind noch nicht fertig.«
    »Du benimmst dich wie ein Arsch.«
    Sein Lächeln verschwand, und sein Blick wurde hart. »Wochenlang nur angelogen zu werden, macht mich eben stinkig. Setz dich endlich!«
    Ich setzte mich und sah ihn an. »Und jetzt? Zufrieden?«
    »Iss. Ich habe dir was zu sagen.«
    Ich schnaubte frustriert, hängte meine Handtasche wieder über den Stuhl und sah ihn mit erwartungsvoll gehobenen Brauen an.
    »Wenn du dir einbildest«, begann er, »mein Bullshit-Sensor wäre im Arsch, bloß weil ich zurzeit nüchtern bin und regelmäßig arbeite, dann hast du dich geschnitten. Ich wusste vom ersten Moment an, dass du es wieder mit Cross treibst.«
    Ich biss in meinen Taco und warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
    »Eva, Schätzchen, wenn es einen zweiten Mann in New York gäbe, der so ein Stehvermögen wie Cross hat und die ganze Nacht lang Gas geben kann, meinst du nicht, ich hätte ihn mittlerweile gefunden?«
    Ich verschluckte mich und hätte mein Essen fast wieder ausgespuckt.
    »Niemand hat so ein Glück, zwei Typen von diesem Kaliber hintereinander abzubekommen«, sagte er mit Nachdruck. »Nicht einmal du. Eigentlich hättest du zuerst eine kleine Dürreperiode oder zumindest ein paar Nullnummern erwischen müssen.«
    Ich warf mein zusammengeknülltes Strohhalmpapier nach ihm, und er duckte sich lachend.
    Dann wurde er ernst. »Hast du gedacht, ich würde es dir übel nehmen, wenn du dich nach seinem Scheißabgang wieder mit ihm einlässt?«
    »So einfach ist das alles nicht, Cary. Die Situation war … absolut verfahren. Es gab eine Menge Druck von allen möglichen Seiten. Und den gibt es noch immer, etwa durch diese Reporterin, die nicht aufhört, Gideon zu stalken.«
    »Ihn zu stalken?«
    »Und wie! Ich wollte …« Dich da nicht mit reinziehen. Dich nicht gefährden. Dir nicht womöglich eine Anklage wegen Mitwisserschaft einbrocken . »Ich musste einfach erst sehen, wie sich das entwickelt«, schloss ich wenig überzeugend.
    Er ließ meine Worte eine Weile sacken und nickte dann. »Und jetzt willst du ihn heiraten.«
    »Ja.« Ich trank einen Schluck, um den Kloß in meinem Hals zu verjagen. »Aber du bist der Einzige, der außer uns etwas davon weißt.«
    »Sieh mal einer an, ein Geheimnis, an dem du mich teilhaben lässt.« Er verzog die Lippen kurz zu einem Schmollmund. »Und du willst noch immer, dass ich bei euch wohne.«
    Ich beugte mich vor und streckte ihm meine Hand hin. »Mir ist klar, dass du andere Möglichkeiten hast, dass du woanders einziehen kannst. Aber mir wäre es lieb, du würdest es nicht tun. Ob nun verheiratet oder nicht, ich bin einfach noch nicht so weit, ohne dich auszukommen.«
    Er fasste meine Hand so fest, dass meine Knochen zusammengequetscht wurden. »Eva …«
    »Warte«, fiel ich rasch ein. Seine Stimme klang mir plötzlich viel zu ernst. Ich wollte vermeiden, dass er mich abservierte, bevor ich ihm die Sache überhaupt in allen Einzelheiten erklärt hatte. »An Gideons Penthouse grenzt eine Zweizimmerwohnung, die er nicht benutzt.«
    »Eine Zweizimmerwohnung. An der Fifth Avenue.«
    »Ja, toll, nicht? Ganz für dich. Dein eigenes Reich, dein eigener Eingang, dein eigener Blick auf den Central Park. Und dennoch direkt bei mir. Für beide Seiten die ideale Lösung.« Ich fuhr rasch fort in der Hoffnung, etwas zu sagen, bei dem er anbiss. »Wir bleiben noch eine Weile auf der Upper West Side, während ich das Penthouse ein wenig umgestalte. Gideon sagt, wir können in dieser Zeit auch deine Wohnung ganz nach

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