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Erfuellung

Erfuellung

Titel: Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Gott, Gideon.« Ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, und holte mein Handy hervor. Ich rief Clancy an, den Bodyguard meines Stiefvaters. Als er abhob, fragte ich ohne Umschweife: »Ist die Wanze in meiner Puderdose von Ihnen?«
    Es entstand eine Pause, dann antwortete er: »Ein Peilsender, keine Wanze. Ja.«
    »Verdammt noch mal, Clancy!«
    »Das ist mein Job!«
    »Ihr Job ist scheiße«, gab ich zurück und sah ihn im Geiste vor mir. Clancy war ein großer, muskulöser Mann. Sein strohblondes Haar trug er militärisch kurz, und er hatte eine mörderisch gefährliche Ausstrahlung. Aber ich hatte keine Angst vor ihm. »Das ist ganz großer Mist, und das wissen Sie.«
    »Ihre Sicherheit war plötzlich in Gefahr, als Nathan Barker wieder auftauchte. Er war schwer zu fassen, deshalb musste ich Sie beide überwachen. In dem Augenblick, da mir sein Tod bestätigt wurde, habe ich das Empfangsgerät abgeschaltet.«
    Ich schloss die Augen. »Hier geht es nicht um dieses verdammte Abhörgerät! Damit habe ich kein Problem. Aber das Ganze ist komplett hinter meinem Rücken geschehen, und das ist in so ziemlich jeder Hinsicht falsch. Sie haben meine Privatsphäre verletzt, Clancy.«
    »Ich kann Ihnen Ihre Reaktion nicht verdenken, aber Mrs. Stanton wollte vermeiden, dass Sie sich Sorgen machen.«
    »Ich bin eine erwachsene Frau! Ich kann selbst entscheiden, ob ich mir Sorgen mache oder nicht.« Ich warf Gideon bei diesen Worten einen scharfen Blick zu, denn für ihn galten sie genauso.
    Sein Schmunzeln zeigte mir, dass er verstanden hatte.
    »Ich widerspreche Ihnen ja gar nicht«, antwortete Clancy schroff.
    »Sie sind mir etwas schuldig«, sagte ich, denn ich wusste schon, was ich von ihm verlangen würde.
    »Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    Ich legte auf, dann schickte ich meiner Mutter eine SMS: Wir müssen reden .
    Ich ließ vor Enttäuschung und Frust die Schultern hängen.
    »Mein Engel.«
    Ich warf Gideon einen Blick zu, der ihn warnen sollte, mich nicht zu drängen. »Wage es nicht, mir irgendwelche Entschuldigungen zu liefern – weder für dich selbst, noch für sie.«
    Sein Blick war sanft und traurig, doch seine Miene wirkte entschlossen.
    »Ich war dabei, als du davon erfahren hast, dass Nathan in New York war. Ich habe dein Gesicht gesehen. Jeder, der dich liebt, hätte alles in seiner Macht Stehende getan, um dich vor ihm zu beschützen.«
    Das war für mich nicht so einfach zu akzeptieren. Ich konnte nicht abstreiten, dass ich froh darüber war, erst von Nathan erfahren zu haben, als er schon tot war. Trotzdem wollte ich nicht, dass man schlimme Dinge von mir fernhielt, sie gehörten zum Leben dazu.
    Ich griff nach seiner Hand und drückte sie fest. »Ich empfinde das Gleiche in Bezug auf dich.«
    »Ich habe meine Dämonen im Griff.«
    »Und meine.« Aber wir schliefen immer noch getrennt. »Ich möchte, dass du wieder zu Dr. Petersen gehst«, sagte ich leise.
    »Ich war am Dienstag da.«
    »Tatsächlich?« Ich konnte meine Überraschung angesichts der Tatsache, dass er seinen üblichen Termin wahrgenommen hatte, kaum verbergen.
    »Ja. Ich habe nur eine einzige Sitzung verpasst.«
    Als er Nathan getötet hatte …
    Er fuhr mir mit dem Daumen über den Handrücken. »Jetzt sind es nur noch du und ich«, sagte er, als ob er meine Gedanken gelesen hätte.
    Ich hätte ihm gern geglaubt.
    Ich schleppte mich förmlich zur Arbeit, was für den restlichen Tag nichts Gutes verhieß. Zumindest war heute Freitag, sodass ich am Wochenende faulenzen konnte. Gerade am Sonntagmorgen war das wahrscheinlich auch nötig, wenn ich am Samstagabend zu heftig feierte. Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Mädelsabend mehr gehabt, und ich freute mich auf den ein oder anderen Drink.
    In den letzten achtundvierzig Stunden hatte ich herausgefunden, dass mein Freund meinen Vergewaltiger getötet hatte, dass einer meiner Exfreunde hoffte, mich wieder ins Bett zu kriegen, dass eine Ex meines Freundes versuchen würde, seinen Ruf öffentlich zu ruinieren und meine Mutter mich wie einen verdammten Köter mit einem Mikrochip versehen hatte.
    Wirklich, wie viel konnte ein Mensch ertragen?
    »Freust du dich schon auf morgen?«, fragte Megumi, nachdem sie mich durch die Glastüren hereingelassen hatte.
    »Zum Teufel, ja. Meine Freundin Shawna hat mir heute Morgen eine SMS geschickt, und sie ist ebenfalls dabei.« Ich brachte ein aufrichtiges Lächeln zustande. »Ich habe uns eine Clublimousine organisiert. Du weißt schon … sie

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